#21 Dankbarkeit pur – Geschenke von Gästen

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Geschenke von Gästen. Ein bisher recht unbehandeltes Thema bei vielen. Stellt man dem sich, wird man überhäuft mit Überraschungen.

Ich komme gerade von einer Session, die zum einjährigen Jubiläum nicht hätte passender sein können. Übermorgen bin ich ein Jahr als Domina unterwegs und hatte viele, viele Gäste, viele Eindrücke, viele positive Eindrücke, viele negative Eindrücke, vieles, was mich verwirrt hat.

Vieles, was irgendwie nicht greifbar war und auch immer noch nicht ist.

Und vieles, was mich immer noch beschäftigt. Heute war es soweit, dass ich im positivsten Sinne überrascht wurde. Das war so besonders für mich, und ich kann es immer noch gar nicht so richtig glauben, was da heute passiert ist.

Überraschung: man bekommt als Domina Geschenke?

Zumal die Vorgeschichte zur Session an sich so gar nicht zusammenpasst. Ich war zwar schon beim Sport und hab versucht, mich in irgend einer Form abzureagieren oder einen klaren Kopf zu bekommen. Aber irgendwie klappt das noch nicht so ganz. Und weil diese Session so besonders für mich war, möchte ich die mit euch teilen und möchte auch meine Impulse jetzt hier gerade noch so mitnehmen. Ich wiederhole mich: es war der pure Wahnsinn.

Von Anfang an…

Wo fange ich an? Oft ist es ja so, dass die Gäste mir entweder eine E-Mail schreiben oder mich anrufen und mir dann sagen, was sie machen möchten. Man kann sich dann schon ein ungefähres Bild machen, was auf einen zukommt.

Dann gibt es aber auch die Situation, wo eine andere Dame mich anschreibt und mich fragt, ob ich Lust hätte mitzumachen. Das war jetzt in dem Fall so. Ganz unverhofft habe ich gesehen, dass da eine Sprachnachricht von ihr ist und hör sie mal ab. Ich hatte auch noch gar nicht so viel mit ihr zu tun, weil wir immer unterschiedliche Schichten haben. Ich habe sie zwei, dreimal gesehen und fand sie sympathisch. Aber mehr war da auch nicht, weil wir uns halt nie gesehen haben.

Und sie schickte mir eine Sprachnachricht und erzählte mit von einem Gast, der sich bei ihr gemeldet hat und der sich auch für mich interessieren würde. Ob ich denn eine Session mit ihr zusammen machen würde. Es würde wohl etwas fies und dirty werden. Ich sag mal so: diesen ganzen Bereich Fäkalien habe ich bisher gemieden und das werde ich auch immer tun. Wahrscheinlich, weil es einfach nicht meins ist. Ich habe auch kein Interesse, da mal zuzusehen oder mal dabei zu sein und ein Teil davon zu sein. Das ist einfach nicht meins. Dafür gibt es ja zum Glück genug andere Damen, die das machen.

Dementsprechend habe ich im ersten Moment ein bisschen gezögert: Was meint sie denn jetzt damit? Dann haben wir telefoniert und es war so, dass der Gast gerne drei Stunden bleiben wollte. 2 Stunden sollte ich dann dabei sein, und in der letzten Stunde sollte es dann um Kaviar gehen.

Geschenke von Gästen

Kaviar? Nein, danke.

Kaviar heißt in der Fachsprache wirklich dann Kaka. Aber ich war sehr beruhigt weil sie sagte, dass ich dann ja gar nicht mehr dabei sein werde. Das war dann für mich in Ordnung. Die Frage war für mich: Was ist denn jetzt dirty für mich daran? Ich meine Natursekt liegt ja noch im Bereich des Möglichen. Als ich angefangen habe, witziger Weise fällt mir just in diesem Moment ein, war das auch meine allererste Session.

Ich schwelge jetzt schon so in Erinnerungen. Übermorgen vor einem Jahr habe ich meinen ersten Gast angepinkelt.

Auf jeden Fall wusste ich, dass dieses Thema im Bereich BDSM oft genutzt wird und auch oft einen recht hohen Stellenwert für viele hat. Und ich habe mich immer schon gefragt, was das soll. Ich wusste ja auch, als ich da angefangen habe, noch nicht: kriege ich das übehaupt hin? Im privaten Bereich hatte ich ja mal einen Menschen, der das gerne mal mit mir ausprobieren wollte, aber ich hab’s einfach nicht hinbekommen trotz mehrerer Liter Wasser und unter der Dusche stehend. Mein Kopf hat einfach gesagt: du kannst keinen Menschen anpinkeln, das geht nicht.

Umso überraschter war ich damals, als ich das dann geschafft habe. Ich weiß nicht, ob es die Aufregung war, die Situation, ob ich mich da schlicht habe mitziehen lassen. Ich kann es nicht mehr sagen im Nachhinein. Aber Tatsache war, dass es da geklappt hat. Und mittlerweile habe ich eine sehr geübte Blase. Ich kann das sogar schon portionieren. Das ist übrigens in manchen Situationen sehr von Vorteil. Zum Beipiel, wenn ich es einhalten muss, weil nur verdreckte Toiletten da sind. Es ist ganz praktisch, dass ich das mittlerweile ein bisschen kontrollieren kann. Dementsprechend wollte ich für den NS-Teil da sein, Natursekt – Kurzform NS.

Was denn nun?

Ich wusste nicht so genau, was das jetzt soll. Auf der einen Seite gut, KV kriege ich nicht mit, NS war machbar. Aber das zwei Stunden lang? Ich bin zwar geübt, aber so geübt dann doch nicht, dass ich das über zwei Stunden hinweg strecken kann. Es sollte auch noch weiter gehen, denn es sollte eigentlich richtig fies werden.

Er wollte gedemütigt, als Hure bezeichnet werden. Auf Heels laufen. In Folie eingewickelt werden.Er wollte künstliche Brüste tragen und dass wir ihn beleidigen. Dass wir ihn ausbilden zur Nutte. Nutte sage ich jetzt bewusst, weil er dieses Wort benutzt hat. Diese Definition von dirty sollte es dann sein.

Sadismus als Disziplin

Ich bin nicht sadistisch veranlagt. Das liegt einfach nicht in meiner Natur und mir fällt es sehr schwer, auch solche Rollenspiele oder Sessions zu machen, in denen ich jemanden beleidigen und anschreien muss. Das ist einfach nicht meins. Dafür gibt es ja auch Damen, die das sehr, sehr gerne machen und die das auch authentisch können. Das ist der Wahnsinn.

Ich habe das einmal mitbekommen von einer aktiven Dame. Auf welche Weise sie ihn gedemütigt hat, war Wahnsinn. Ich habe da gesessen und dachte: Meine Güte, mein Herz blutet. Das war ganz schlimm für mich, und deshalb habe ich mir da auch schon die Frage gestellt: kann ich das denn so authentisch machen oder nicht? Ich weiß es nicht.

Sich persönlich vorstellen – sehr vorbildlich

Bevor die Session stattfand, hatte ich an einem anderen Tag normale Schicht. Auf einmal klingelte es an der Tür. Die Hausdame kam zu mir und sagte: Dein Gast von Sonntag ist da. Und ich denk: Mmh, von Sonntag? Ich musste erstmal schalten. Dann fiel mir aber ein, dass wir ja da drüber gesprochen haben, dass ich da zusammen mit meiner Kollegin die Session am Sonntag mit ihm mache.

Ich dachte mir, das ist ja nett, dass er vorbei kommt. Da war er dann. Der Moment des Türöffnens. Ich wusste, das wird eine ganz komische Sache mit Naturprodukten und demütigen und für mich fiese Sachen machen. Ich mache diese Tür auf und was empfängt mich?

Stereotyp KV Gast – NICHT

Ein wunderschöner, charmanter, gut riechender, sehr gepflegter, über beide Ohren strahlender Mann. In solchen Momenten frage ich mich wirklich: oh nein, das muss ich jetzt ernsthaft tun? So wie in der Folge, wo ich einen schönen Mann als Gast hatte, so ähnlich war das. Nur bei diesem ersten schönen Mann wusste ich ja nicht, was da passiert. Hier wusste ich es ja schon, weil wir ja vorher gesprochen haben. Zumindest meine Kollegin und ich. Als ich diesem Menschen in die Augen geblickt habe dachte ich: Wo kommt das bitte her? Du bringst alles mit, was eine Frau schön findet und was attraktiv macht.

Ich setze mich hin, kam aus dem Grinsen auch gar nicht mehr raus. Eben, weil er auch so schön war und so sympathisch und charmant und selber die ganze Zeit gegrinst hat. Mir Komplimente gemacht und gesagt hat, er möchte mich ja gerne vorher mal kennenlernen und er möchte auch, dass ich ihn kennenlerne.

Schließlich ist das für mich auch was Besonderes, gerade, wenn man sowas Kurioses möchte.

Ich saß da und dachte: He? Das passt alles so überhaupt nicht zusammen. Ich kenne andere Gäste, die sowas möchten. Sei es jetzt KV, oder ganz viel NS, oder sogar noch krassere Sachen oder alles zusammen. Er passte da überhaupt nicht rein. Naja, wir haben uns erstmal unterhalten. Ich habe ihm dann auch das Haus gezeigt und ihm ein paar Vorschläge gemacht, was wir so machen können.

Das waren zwei Welten gefühlt für mich.

Ich habe davon gesprochen, dass es eine wunderschöne Session wird und alles wunderbar. In meiner Welt war das alles rosa und hat geglitzert, während er die ganze Zeit davon geredet hat, dass es ja facettenreich wird. Aber ich habe mir einfach eingeredet, dass das vielleicht gar nicht so schlimm wird. Ich habe ihm das Haus gezeigt, den Raum, wo es am Ende passieren wird. Gott war das ein charmanter Typ! Er hat sich auch ganz freundlich verabschiedet mit einem Handkuss und Küsschen rechts, Küsschen links. Er hat immer noch gestrahlt und gesagt, dass er sich so freuen würde.

Alles entspannt? Pustekuchen

Und dann ging es aber los mit: nicht mit Stalking aber schon sehr penetrantem Schreiben und ständigem Anrufen.

Auch am nächsten Tag hat er mich angerufen, er hat mir ständig irgendwelche Whatsapp-Nachrichten geschickt und irgendwann fragt ich mich, ob es nicht doch ehere einer der typischen Spinner sei. Wir sagen zu diesen Menschen gerne Spinner, weil das Menschen sind, die einmal alles wollen und penetrieren einen dann die ganze Zeit. Sie schreiben immerwieder, was sie noch alles hinzunehmen wollen – ob Rollenspiel, Utensilien, oder weieter Damen.

Irgendwann habe ich dann doch gezweifelt und mir wurde bewusst, dass es mehr Schein als Sein war. Dementsprechend habe ich auch meine Kollegin angerufen und sie mal gefragt, was sie denn davon halten würde. Sie bestätigte es: „er schreibt mich auch die ganze Zeit an und ruft mich an.“ Der erste positive Eindruck war somit doch ein bisschen gedämpft. Aber gut. Ich habe mir gedacht: komm, du bist eh da, dann wirst du ja sehen, ob er kommt.

Ich habe mich auch nicht mehr weiter damit beschäftigt. Denn gerade, wenn man schon den Eindruck hat, das ist ein Spinner, guckt man noch weniger aufs Handy und lässt das mal so auf sich beruhen.

Der Tag der Tage

Dann kam der heutige Tag. Wir haben uns schon eine Stunde vorher verabredet, wollten das alles nochmal besprechen. Wir hatten ja auch Listen gemacht, was er alles wollte und sahen das alles mittlerweile ein bisschen mit Humor. Sie war schon ein halbes Jahr länger da als ich und hatte entsprechend schon einiges mehr gesehen. Wir haben einfach gesagt: entweder er kommt zu uns oder auch nicht. Und wenn nicht, dann haben wir hier einen schönen Sonntag zusammen.

Ich hatte aber trotzdem ein mulmiges Gefühl. Ich wusste ja, was so ansteht. Denn für all die Vorhaben, mussten wir ja auch den Raum vorbereiten. Dafür spezielle Matten hinlegen und alles mit Handtüchern auslegen. Das hatte schon einen faden Beigeschmack. Das passt jetzt wunderbar – fader Beigeschmack. Irgendwann klingelte es an der Tür. Wir gucken uns beide an und dachten: das kann jetzt nicht sein. Die Hausdame ging nach vorne, ließ ihn rein, kam wieder und meinte: der hat zwei Tüten dabei. Wieso denn zwei Tüten?

Das sieht aus wie Geschenktüten. Ja, gucken wir mal. Wir sind zum Vorgespräch in den Raum gegangen und was war? Der Mann hatte so viele Geschenke für uns dabei. Ihr könnt es euch nicht vorstellen. Ich werde euch jetzt mal aufzählen, und ich werde mit Sicherheit was vergessen, was er uns alles geschenkt hat.

Geschenke, Geschenke

Es war ein Parfum dabei, das sehr, sehr teuer ist. Sämtliche Pralinen, sämtliche andere Schokoladen. Herzen aus Schokolade. Sogar Glaskaraffen, wo auch immer sie herkamen (das sollten wir später herausfinden). Aber diese Glaskaraffen sollten eigentlich dafür sein, dass wir unseren NS da reinfüllen. Das wollte er ja eigentlich gerne, wovor ich mich eigentlich vor gegraut habe. Und als ich dann diese Karaffe gesehen habe in dieser Geschenketüte, dachte ich: das ist so crazy gerade, dass ich jetzt eine Glaskaraffe in der Hand halte, wo ich gleich reinpinkeln muss.

Und die soll ich nachher mit nach Hause nehmen oder wie? Aber gut. Da waren Nylonstrümpfe dabei, Catsuits und schöne Latexhandschuhe drin. Da waren so schöne Gläser drin für Wein. Duftkerzen, sämtliche Körperpflegeprodukte einer bestimmten Marke, wo man so gewisse Rituale mit hegen und pflegen kann.

Mein persönliches Highlight war dann noch diese Karte. Da war eine Karte drin, mit einem riesen Danke drauf und persönlichen Worten an mich. Wohl gemerkt, die Session war ja noch gar nicht passiert. Aber trotzdem. Er hat da reingeschrieben, dass er sich so freuen würde mich kennenzulernen und dass er so ein gutes Gefühl bei uns hätte und er sicherlich nochmal wiederkommen möchte. Und sich so auf die nächsten Stunden freut. So herzlich!

Geschenke von Gästen als Eisbrecher

Da war wieder dieser Moment des Vorgesprächs, wo er mich einmal ein paar Tage zuvor besucht hat. Ich konnte das einfach gar nicht glauben, dass dieser Mensch, der so viele Geschenke mitbringt und auch so herzlich eingepackt mit extra Päckchen. Dass der sowas komisches machen will. Es passte irgendwie alles überhaupt nicht zusammen. Selbst der Hausdame hat er dann auch eine Tüte mitgebracht, mit Schokolade und einer Duftkerze, für abends auf der Couch.

Das Vorgespräch handelte dann wieder davon, was er sich eingeredet hat machen zu wollen. Ich sage bewusst eingeredet, denn es sollte komplett anders kommen. Abgesprochen war, was wir alles machen werden. Und was da alles passieren soll mit sämtlichen Körperflüssigkeiten, Anspucken und alles Mögliche, was irgendwie mit Erniedrigung zu tun hat. Ihr könnt euch vorstellen, was in mir vorging. Es war die ganze Zeit so und so, so und so. Ich habe dann einfach nur noch funktioniert und habe gedacht: komm, schmeiß dich da rein, versuche einfach, du wirst sehen.

Geschenke von Gästen als Motivator

Verwirrend war dann auch, dass dieser schöne Mann einen Catsuit,Kunstbrüste und Damenschuhe tragen wollte. Man stelle sich vor: ein wunderschöner Mann in Catsuit mit Kunstbrüsten und High Heels. Und wir bringen ihm das Laufen bei. So fing die Session nämlich an. Weil wir ja noch im Hinterkopf hatten, dass er ja zur Nutte ausgebildet werden will.

Catsuit und Catwalk

Dementsprechend haben wir das gemacht, da er es sich ja so gewünscht hatte. Irgendwann ging es auch auf die Liege. Mit Fixierung, in Folie eingewickelt. Anpinkeln stand auf dem Plan udn somit war die erste halbe Stunde gefühlt. Irgendwann war es so, dass wir ihn zum Orgasmus gebracht haben. Er wollte gerne, dass wir das Weibliche auch noch ein bisschen ausleben. Meine Kollegin und ich haben uns doch auf Anhieb besser verstanden als gedacht. Da waren wir beide glaube ich selber ein bisschen überrascht, dass wir uns so gut verstehen. Wir machten miteinander rm, während er zusehen durfte. Offengestanden war da mein Kopf doch auch ein bisschen abgelenkt und gleichzeitig hart befriedigt.

Round 2

Die erste Stunde ging vorbei. Was soll ich sagen? Er ist zum Orgasmus gekommen. Wir haben uns rechts und links neben ihn gesetzt, ihn ein bisschen zurückgeholt, damit er klarkommen kann. Man hatte ja schon gemerkt, dass eine ziemliche Anspannung bei ihm herrschte. Er war sehr unter Storm und sehr angespannt.

Und auf einmal sackte er zusammen und schloss die Augen und war einfach nur da. Er öffnete dann irgendwann die Augen wieder und streichelte unsere Oberschenkel. Er grinste genauso wie bei dem Vorgespräch. Da war er wieder der wunderbare, wunderschöne charmante Mann und sagte: das war der Wahnsinn.

Er bedankte sich unfassbar oft und wusste gar nicht, wohin mit sich. Wir haben bestimmt eine viertel Stunde da gesessen, indem wir einfach gequatscht und ein bisschen erzählt haben von unseren bisherigen Erfahrungen. Und sprachen darüber, was er gerne noch machen möchte. Aber auch über alltägliche Dinge. Und die ganze Zeit hat er uns Komplimente gemacht und uns in die Augen gesehen und gesagt, wie schön wir seien.

Wie romantisch

Bei solchen Worten, ist es natürlich so eine Sache, wieder zurück zu finden in den zweiten Teil der Session. Aber haben wir dann hinbekommen und es konnte weitergehen. Nicht wie eigentlich besprochen durch dirty Talk und Fäkalsprache. Sondern einfach, indem wir mit ihm redeten. Was wir machen werden. Und während wir herausfanden, was er jetzt gerne möchte, krabbelten wir ihn und genossen alle den Moment. Die komplette Session ist sowas von umgeschlagen auf einmal. Da war nichts mehr von all diesen eigentlichen abgesprochenen und abwertenden Dingen. Sondern wir waren einfach zu dritt da und haben uns gemocht. So blöd es klingt.

Ich meine, die Sympathie war von Anfang an da, aber es war ja trotzdem irgendwo eine Distanz zwischen uns, weil ja dieses Thema zwischen uns stand. Und auch, wenn meine Kollegin das dann gemacht hätte mit dem KW – gerne macht sie es ja auch nicht unbedingt -. Das ist ja jetzt nichts, wo man für brennt. Aber das stand ja auch gar nicht mehr zur Debatte. Wir hätten auch einfach eine Beziehung führen können mit dem Gast. Es war so, als würden wir uns schon ewig kennen, als würde er uns beide von ganzem Herzen lieben und wir würden uns auch irgendwie mögen.

Geschenk

Völlig abstrus

Da war so eine Nähe zwischen uns Dreien, obwohl wir ja gar nicht so viel intimen Kontakt hatten mit ihm. Es war ja eigentlich konzentriert auf ihn. Das war echt ein magischer Moment, das kann man einfach so sagen. Während ich hier so spreche, rieche ich diesen Mann auch immer noch. Er war so gepflegt. Ich habe seinen Duft immer noch in der Nase. Er wollte uns auch, während er da lag, in den Arm nehmen. Einfach um uns zu zeigen, auch körperlich und non verbal, dass er uns dafür dankt, was wir da gerade mit ihm machen.

Um ein bisschen wieder in dieses Thema reinzukommen, hatten wir ja noch den Strap on vor uns. Den hatte er sich ja auch gewünscht. Beim Strap on ist das immer so eine Sache, denn man weiß es nicht genau. Schätzen die Gäste sich da selber richtig ein mit der Größe, mit der Länge, mit der Dicke?

Es war gut, dass wir nachgefragt haben. Denn da kam dann auch ziemlich schnell raus, dass er der absolute Anfänger sei. Auch das war direkt wieder soft. ER ist einfach nur soft. Und er möchte eigentlich nur gerade eine Session haben, die geprägt ist von weiblicher Erotik, weiblicher erotischer Dominanz, und dass er sich einfach fallen lassen und genießen kann.

Dementsprechend hat er uns offenbart, dass er anal auch noch gar nicht so die Erfahrung hat. Ich war so froh. Ja, natürlich, Strap on macht man, wenn Gäste das möchten. Auch wenn es nie aufhören wird, komisch zu sein. Ich meine, so ein Umschnall-Dildo ist ja jetzt auch nicht „normal“. In einer normalen Partnerschaft hatte ich das jetzt noch nicht, dass mein Partner mir gesagt hat: Nimm mich mal bitte von hinten. Schade eigentlich..Ich habe es immer versucht, aber es wollte keiner machen.

Strap-On ahoi

Jetzt konnte ich es ja machen. Aber trotzdem, wenn es nicht da gewesen wäre, wäre es auch nicht schlimm. Es war dann auch so, dass wir das direkt ad acta legen konnten. Es ging einfach weiter, indem wir miteinander gespielt haben. Und damit gestehe ich mir jetzt gerade auch selber ein, dass ich meine weibliche oder mein Hingezogen fühlen zu Frauen so ein bisschen wiederentdeckt habe.

Ich hatte mal eine Zeit lang so eine Phase. Man probiert sich aus und da waren halt auch Frauen dabei. Das hatte ich dann aber irgendwann nicht mehr und auch lange nicht mehr. Und heute war es wieder, dass das richtig aufgeblüht ist. Weil alles einfach zusammen gepasst hat. Diese ganze Luft war geprägt von Erotik. Diese zwei weiblichen Körper, die sich ein bisschen aneinander reiben und ein bisschen streicheln, während er zusieht und sich auch sein eigenes Bild macht. Ein bisschen mitmacht, aber auch nicht zu viel, weil darf er ja nicht.

Weibliche Dominanz

Wir sind ja die Dominanten in dem Moment. Gleichzeit haben wir diese Grenzen aber auch fließend ein bisschen gebrochen, weil wir das auch wollten. Es war auf einmal alles so weich und nicht so hart, wie er das gerne gehabt hätte, augenscheinlich. Dass es nicht so ist, das hat er dann ja auch selber gesagt. Nach seinem ersten Orgasmus meinte er, dass er durch diese letzte Stunde erkannt hat, dass das überhaupt nicht seins ist.

Er hatte mal eine Zeit, wo er das gerne ausgelebt hat. Aber irgendwie hat er doch festgestellt, dass dieses Erotische und dieses Weibliche doch viel wichtiger für ihn sei. Dass er das hier jetzt gerade total genießt und all dieses „Dreckige“, das wollte er auch gar nicht mehr. Also weder NS noch KV noch gar nichts. Er wollte einfach nichts mehr davon und einfach nur genießen.

Dementsprechend ging die Zeit vorbei und wir haben alle die Zeit so ein bisschen vergessen. Es war einfach nur wunderbar. Er ging dann duschen und wir haben uns erstmal akklimatisiert. Nein, wir haben uns nicht akklimatisiert.

Wir haben uns einfach nur in den Arm genommen und gedrückt und einfach nur uns angegrinst und waren einfach beide so voller Adrenalin und voller Befriedigung auch und voller Spaß. Ich weiß nicht, was es war, aber wir waren so nah beieinander auf einmal. Dafür, dass ich sie ja noch nie in Sessions erlebt habe und auch so vielleicht zwei, dreimal gesehen habe, war es auf einmal so nah. Wir haben uns gegenseitig total angesteckt. Das war auf jeden Fall mal eine alternative Session – mein persönliches Highlight. Hat sie mir vorhin auch geschrieben. Ich kann das immer noch nicht ganz greifen.

Das Nachgespräch

Aber es war ja noch nicht vorbei. Dann hatten wir ja das Nachgespräch. Wir kamen wieder in den Raum, und der ganze Raum roch wieder so lecker nach dem Parfum von diesem Menschen.

Er saß da und ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, so ein schöner Mann. Wir sind einfach zu ihm hin und haben ihn beide gedrückt. Küsschen rechts, Küsschen links, und haben uns noch unterhalten. Und er grinste uns auch immer noch an und sagte: Ihr seid so schön, und das war so wunderbar, und wir müssen uns auf jeden Fall wiedersehen.

Ob es passiert, weiß ich nicht. Ich kann es nicht sagen und ich möchte mich da auch nicht mit befassen, das würde das jetzt Ganze auch so ein bisschen zerstören. Aber wir sind dann die Treppen runter gegangen und haben uns nochmal verabschiedet. Er ist gegangen und wir haben uns einfach nochmal umarmt und gesagt, dass das der pure Wahnsinn war.

Wir gingen nach oben und wollten saubermachen, als es wieder an der Tür klingelte. Und da wir gerade noch an der Tür quasi waren, sind wir wieder runter und er stand wieder da…

…und hatte noch mehr Geschenke dabei.

Geschenke von Gästen 2.0

Er gab uns wieder zwei Tüten. Wir gucken ihn an und meinten: Du bist doch einfach nur verrückt. Was machst du denn hier jetzt noch?

Eigentlich hat er gar nichts gesagt. Ich weiß nicht, warum er jetzt nochmal zurückgekommen ist und noch was aus dem Auto geholt hat. Aber es war auch wieder mal eine Tüte. Wieder mit Schokolade, wieder mit einer Duftkerze für heute Abend. Er sagte, dann könnt ihr euch in Ruhe entspannen und schöne Düfte sind ja so toll und so angenehm. Dann kann man durchatmen und einfach nur die Zeit genießen mit sich selbst und Ruhe finden und Revue passieren lassen.

Was tust du hier? Haben wir uns gefragt. Wir waren so geflasht und so überfordert. Positiv überfordert, mit der Situation. Das waren jetzt nochmal so 30 Sekunden. Er hat sich dann auch nochmal verabschiedet und nochmal feste gedrückt. Es gibt ja Unterschiede zwischen jemanden drücken und jemanden drücken. Aber das war wirklich aus vollem Herzen heraus. Auch wir, wir waren so mit Liebe erfüllt.

Alles, was wir sonst mit Domina-Studio oder mit der schwarzen Welt assoziierten, war komplett nicht mehr da. Das hätte jetzt auch ein netter Sonntagnachmittag sein können.

Wie ihr merkt, ich kann das auch immer noch nicht so richtig in Worte fassen, was da alles passiert ist. Selbst als wir den Raum sauber gemacht und unsere ganzen Geschenke nochmal ausgepackt haben, waren wir wie in Trance. Wir hatten einfach komplett das Gleiche bekommen und nur qualitativ hochwertige Sachen. Wahnsinn.

Wieviel Geld er auch da gelassen hat. Ich war einfach nur völlig geflasht und ich bin es immer noch. Ich war jetzt zwei Stunden beim Sport, um mich auszupowern. Weil ich noch zu viel Energie in mir hatte und auch nicht wusste, wohin mit mir, musste ich jetzt zum Sport. Und ich nehme das jetzt hier gerade auf, um es auch ein bisschen für die Ewigkeit aufzubewahren.

Ich muss sagen, ich werde von dieser Session noch so lange zehren. Wahnsinn, ich grins hier vor mich hin und bin einfach nur happy, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Und freu mich riesig, wenn wir uns wiedersehen. Wann es auch immer sein wird, ich bin gespannt. Aber heute kann ich auf jeden Fall sagen zu dem Gast: You made my day! Wahnsinn.

PS: Dieser Gast kam nie wieder…Die Geschenke von Gästen wie ihn, ehren wir dennoch immer noch.

Ein paar Schlagwörter

Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene