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Datenschutzinformationen (externer Link)Heute ist ein sehr prägender Tag für mich, was mein Projekt und mein Dasein als Domina angeht.
Denn ja, ich glaube es hilft mir selber und auch vielleicht euch, wenn ich auch mal über die Schattenseiten eines solchen Projektes spreche. Und vor allem, wenn es dann darum geht, eine Entscheidung zu treffen FÜR dieses Projekt und somit GEGEN das alte Leben. Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Menschen, der mich seit einiger Zeit in vielerlei Hinsicht unterstützt.
Wir hatten schon viele Treffen, wir kennen uns auch schon seit zwei Jahren, und irgendwie hat er mich immer wieder motiviert und mir immer wieder gezeigt, dass das gut ist, was ich jetzt vorhabe. Deshalb habe ich dem Gespräch heute eigentlich positiv entgegen geschaut, nur hatte ich in den letzten Wochen und Tagen das Gefühl, dass irgendwas ist.
Kennt ihr das: es ist alles zu viel und irgendwie packt man das alles nicht
mehr?
Es baute sich sukzessive auf. Ich wusste nicht mehr wohin mit mir.
Angefangen bei meinem Hauptjob. Was ich da tue ist für mich nicht erfüllend, auch wenn ich da gut funktioniere und das alles klappt und ich auch schon zurücktreten durfte im Sinne von, dass ich auf vier Tage runtergehen kann, weil ich ja zuhause auch so ein paar Themen habe. Mein Papa ist leider sehr krank und ich habe gedacht, dass ich es durch diese vier Tage besser hinkriege, meinen Herzenswunsch zu erfüllen, einen Podcast mit einem Blog zu erstellen, um später etwas besser werden zu lassen im Bereich der sexuellen Aufklärung.
Ich will halt irgendwas gut machen.
Dafür wollte ich auch auf vier Tage runtergehen und dass ich das mit dem
Studio alles besser hinbekomme. Das hat auch alles super funktioniert, und ich kann mich auch überhaupt nicht beschweren, wie es gelaufen ist.
Auf so vielen Ebenen war alles in Ordnung. Denn auch die Reaktionen der bisher wenigen eingeweihten Menschen waren durchweg positiv.
Aber es hat sich eine Sache eingeschlichen, die ich jetzt erst gemerkt habe:
dass sie da ist und dass sie vielleicht auch der Grund dafür ist, warum es mir alles so langsam aber sicher über den Kopf wächst.
Geahnt hatte ich es schon, aber nach dem Treffen heute, und das ist das Positive an dem Gespräch, wurde mir klar, woran es liegt, dass es mir gerade nicht gut geht. Auch wenn ich durch meinen eigenen Werdegang viel Zeit und Gelegenheit hatte, selbstreflektiert zu werden und Sachen zu bearbeiten, die mit meiner Person an sich zu tun haben, ist es eine Sache, die ich immer noch nicht beherrsche und für die ich auch keine Lösung finde, wenn da irgendwie was schief läuft.
Und dieser Berg steht jetzt gerade vor mir und dieser Berg heißt: meine Eltern.
Diesen Zustand, den ich gerade habe, den habe ich ungefähr seit zwei
Stunden. Manchmal hat man das. Dann kommt man einfach nicht aus dem Heulen raus und man weiß überhaupt gar nicht, was los ist. Aber ich glaube, am Ende ist es tatsächlich einfach egal, welches Verhältnis man zu den Eltern hat, dass es immer auf seine Weise besonders ist. Oft ist es positiv, besonders aber auch manchmal eben negativ behaftet. Warum ist es so oder was ist es, was mich da jetzt gerade so extrem zweifeln lässt?
Wobei zweifeln vielleicht nicht der richtige Begriff ist. Ich möchte es auf
jeden Fall und ich werde es durchziehen. Aber die große, große, große Hürde ist es, meinem Vater oder generell meinen Eltern klar zu machen, dass ich keine Prostituierte bin oder so, nur weil ich mich jetzt auf verschiedensten Weisen ausprobiert habe.
Sondern, dass ich all diese Dinge getan habe, um zu wissen, worum es geht.
Machen!
Ich arbeite eben „nur “ als Domina.
Ich musste es machen um zu erfahren, wie es ist und um auch was mit in die Welt zu nehmen und mein Projekt zu starten. Nur ist es für die Generation meiner Eltern sehr schwer, das so zu verstehen, wie man es gerne hätte. Es ist ja nun mal leider so: wer als Domina arbeitet oder auch mal in einem Swingerclub gekellnert hat, ist immer mit Vorurteilen behaftet. Und immer herrscht da dieser Begriff Prostitution vor. Das ist so schlimm für mich jetzt gerade, meiner Mama eine Whatsapp zu schreiben, ob sie Samstag Zeit hätten, weil ich ihnen das jetzt sagen muss.
Ich habe eine Zeit lang gedacht, das machst du irgendwann mal.
Aufschieberitis – kennt jeder.
Irgendeine Ausrede hat man immer, es nicht zu tun. Ich mache das später, ich mache das dann, und das geht aus den und den Gründen jetzt nicht und was einem sonst noch so einfällt. Ich hätte jetzt auch genug Gründe zu sagen, ich warte damit, weil mein Vater jetzt gerade andere Themen hat als dieses. Eigentlich habe ich immer gedacht, es wäre sehr egoistisch, wenn ich das tue. Wenn ich ihm das jetzt sage, weil ich denke, dass es sehr aufwühlend für ihn wäre und er ja eigentlich jetzt genug eigene Themen hat. Aber ich kann das nicht mehr, ich muss das jetzt sagen.
Es ist sogar soweit, dass ich das jetzt erst tun muss, bevor es in
irgendeiner Form weitergehen kann. Sei es als Domina, als auch mit dem Podcast.
Ich merke einfach, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann auf „mein
Baby“.
Dass ich nicht mehr schreiben kann, nicht mehr die Geschichten so
rüberbringen kann, wie ich sie eigentlich rüberbringen will. Nämlich so, dass alles einfach ok ist, was ich dort erlebe. Die ganzen Geschichten, die ich euch erzähle, sind aus dem Leben gegriffen und spannend und schön und fantastisch und auf jede Weise in irgendeiner Form besonders. Das kann ich jetzt eben nicht so, wie ich es möchte, solange ich diese Hürde nicht genommen habe. Und das ist das, was ich jetzt Samstag tun werde. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es mache, aber ich werde es tun.
Ist das krass, welchen Einfluss die Eltern haben, auch wenn man schon in den Dreißigern ist, das ist echt der Wahnsinn. Also Anfang Dreißig, soviel Zeit muss sein…
Es hat schon lange in mir geschlummert die letzten Wochen. Heute öffnete
sich das Ventil. Das merke ich jetzt auch gerade an meinem Dasein. Ich bin nur am Heulen, ich komme gar nicht mehr da raus und ich mache mir so einen harten Druck. Ich kann nichts. Ich bin gerade das totale Opfer meiner selbst. Und das soll es nicht sein. Das darf es auch nicht sein. Ich darf mein Projekt jetzt nicht so komplett als Ganzes infrage stellen, „nur“, weil ich es nicht gepackt kriege, meinen Eltern zu sagen, was Sache ist. Es ist ja eigentlich auch gar nichts Schlimmes.
Ich meine klar, natürlich könnte ich es auf eine Weise verstehen, wenn sie es nicht verstehen würden. Ich bin das zweitgeborene Kind, ich bin das Nesthäkchen, ich habe alle möglichen Klischees erfüllt. Das habe ich euch ja schon in anderen Folgen mal erzählt. Und ich habe viele Wünsche erfüllt, was meine Eltern angeht oder die meine Eltern hatten an Prestigegedanken oder sonst was. Aber wahrscheinlich ist es auch genau das, was mich jetzt gerade so extrem aufwühlt.
Diese Angst, dass ich sie enttäusche. Dass sie keine Domina in der Familie haben wollen.
Wobei ich gar nicht weiß, ob ich sie enttäusche, denn am Ende sind meine
Eltern auch so, dass sie wollen, dass ich glücklich bin und dass es mir gut
geht.
Und mir geht es erst dann gut, wenn ich das machen kann, wofür mein Herz schlägt.
Und das ist nicht das Leben, was ich jetzt gerade führe. Das ist es erst
dann, wenn ich all meinen Input weitergeben kann und auf so viele Weisen das ganze Thema ein bisschen greifbarer machen kann. Um das vernünftig
hinzukriegen, musste ich den Weg gehen. Und den bin ich auch gerne gegangen.
Ich finde es selber schade, dass selbst ich jetzt mich wieder in die Schiene
habe bringen lassen, dass es in irgendeiner Form Prostitution sei oder so –
Blödsinn. Es ist einfach: jeder hat seine Themen und warum soll es nicht okay sein, auch Domina zu sein bzw. Menschen auf alternative Art und Weise kennenzulernen und deren Geschichte auch einfach anzuhören und weiterzugeben.
Das kann nur gut sein.
Dementsprechend bleibt mir nichts anderes übrig, als das jetzt Samstag zu
klären – heute ist Mittwoch übrigens.
Ich wollte euch teilhaben lassen an diesem Moment jetzt gerade. Vielleicht
bringt er mir irgendetwas. Sicherlich. Allein schon die Erkenntnis, dass ich
das jetzt tun soll. Die nächsten Tage werden richtig bescheiden, aber auch das werde ich jetzt tun.
Ich werde den Weg gehen, es meinen Eltern sagen. Und ich glaube, dass dann so ein großer Stein von meinem Herzen fällt, dass ich dann wieder frisch, fröhlich, frei an mein Domina-Projekt gehen und mich aufs Eigentliche konzentrieren kann. In der Hoffnung, dass meine Eltern das verstehen werden und dass dann zwar sich vieles ändern wird in meinem Leben, vielleicht auch in deren Leben. Ich weiß es nicht.
Aber einfach, dass dieses Band der Familie irgendwie wieder gefestigt ist.
Momentan reiße ich so ein bisschen aus. Daher muss ich da jetzt durch.
An dieser Stelle, meine beste Freundin: Maus, danke, dass du Samstag
dann bei mir bist. Oh Gott, jetzt werde ich richtig theatralisch, aber ja, sie
wird mich dann auffangen, so wie sie es seit über 20 Jahren tut.
Wie ihr seht, es gibt auch solche Momente, und es ist nicht immer nur
Friede, Freude, Eierkuchen alles.
Manchmal muss man sich Dingen stellen. Auch als Domina.
Wenn man dann die Leute hinter sich hat, die einen sowieso schon im Leben begleiten, ist doch alles gut. Und es wird auch alles gut. Ich werde auf jeden Fall berichten und vielleicht bringt euch diese Folge etwas in der Hinsicht, dass man mal genauer hinschaut, wenn man inneren Druck verspürt. Irgendwas ist da, irgendwas muss raus.
Wenn man dann genauer hinsieht wird man auch erkennen, was es ist und das muss man dann lösen, schlicht um weitergehen zu können.
Was nach der Offenbarung als Domina passieren wird, werde ich natürlich auch erzählen.
Mehr aus meinem Leben erfährst du in meinem Buch 🙂
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene