Dieser Inhalt ist aus Datenschutzgründen ausgeblendet. Um die Folgen direkt anzuhören, klicke einfach auf einen der beiden Buttons.
Datenschutzinformationen (externer Link)Heute spreche ich mit einem Transmann zum Thema Geschlechtsidentität und Petplay. Und zum anderen darüber, wie er mit seiner Freundin die BDSM-Welt entdeckt hat. Und was der CSD eigentlich damit zu tun? All das in der heutigen Folge!
Nika: Du betitelst dich als Transmann, hast gesagt, ich soll Geschlechtsangleichung statt Umwandlung lieber sagen, weil dir das besser gefällt. Was bedeutet das und wie hast du damit dein Leben bisher bestritten?
James: Oh, da muss ich weit ausholen. Als erst mal Begriff Transmann. Der ist sehr alt geprägt, sage ich mal. Also ich hatte mein Coming Out 2002 bei meiner Familie, und damals gab es eigentlich nur zwei Begriffe, und das war eben Transmann oder Transfrau. Sprich, von jemandem, der vom weiblichen zum männlichen ‚Geschlecht‘ äußerlich wechselt und umgekehrt, gab es eben nur diese zwei Begriffe. Heute ist das ja ein bisschen weiter differenziert, zum Glück. Damals halt noch nicht. Deswegen, falls sich jemand an diesem Begriff stoßen sollte, ich nehme den einfach, weil ich mich daran gewöhnt habe in den letzten Jahren.
Also ich war 17 bei meinem Coming out. Ich wusste, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Das wusste ich eigentlich schon von klein auf, seit ich mich daran erinnern kann. Und nach meinem Coming Out bei der Familie, war denen das eigentlich auch schon früh klar, ohne dafür einen richtigen Begriff zu haben. Aber es fügte sich dann halt, wenn man darüber gesprochen hat, wie ich mich als Kind benommen habe, wie ich auf bestimmte Dinge reagiert hab oder dergleichen, war denen eigentlich auch klar, da ist ein Junge verloren gegangen. Der Standardspruch damals. Also war das eigentlich mit dem Coming Out das Aha-Erlebnis für alle in der Familie. Der überwiegende Teil hat es auch von Beginn an gut aufgenommen. Ein paar hatten damit ein bisschen zu knabbern, aber ja, das ist halt nun mal so, ne?
Und rein operativ, natürlich erstmal Hormonbehandlung, komplettes Programm, was sich extrem lange hingezogen hat ist der sogenannte Alltagstest, sprich der Zeitraum, in dem ich mich in dem neuen sozialen Geschlecht – wie man so schön sagt – bei allen in meinem Umfeld, sei es Arbeitgeber, Schule, Familie, Freunde, etc., outen muss sozusagen, denen also sagen muss, was gerade Phase ist. Dass sie mich eben nicht mit meinem alten Namen sondern eben mit James ansprechen sollen, dann natürlich die Änderung der Papiere, usw. und so fort. Das war damals ein extrem langwieriger Prozess, den habe ich auch noch in Bayern gemacht. Da ist alles noch ein bisschen schwieriger als hier. Das Ganze hat also schon einige Jahre in Anspruch genommen. Angefangen, wie gesagt, 2002 mit dem ersten Termin beim Arzt, Gutachter, Endokrinologen, also Hormonarzt, über Psychologen usw. und so fort. Ende war dann sozusagen mit meiner letzten OP, die ich gemacht habe, 2006.
Nika: Das bedeutet, du hast dich komplett umwandeln lassen? Also sprich, du hast keine weiblichen Brüste mehr und du hast einen Penis?
James: Nein! Wie du ja sagtest, ich nenne es Geschlechtsangleichung, nicht nur ich. Das ist tatsächlich in der – ich nenne es mal Transcommunity – ein deutlich besserer Begriff, weil eine Geschlechtsumwandlung impliziert, dass man sich das erste Mal von jetzt auf gleich festlegt, von wegen kleiner Schnitt – fertig. Und das würde auch nach meiner Begriffserklärung heißen, dass ich sozusagen von einer Frau zum Mann werde. Und das ist falsch. Ich gleiche einfach nur meinen Körper an das gefühlte Geschlecht an. Deswegen Geschlechtsangleichung. Ich habe tatsächlich die Mastektomie, also die Brustamputation, gemacht, inklusive einer Korrekturoperation, die bei der Ausgangslage, die ich mal hatte, nicht ungewöhnlich war.
Nika: Was bedeutet das?
James: Ich hatte doppel D. Ja, das war also mit abbinden so eine Sache. Also ich habe meine Brust abgebunden, dass ich halt nach außen zumindest eine annähernd männliche Brust zumindest unter weiten T-Shirts hatte. Das hat natürlich ordentlich weh getan, kann man schon sagen. Ich habe mir die Brust so abgebunden, dass es einigermaßen eine männliche Brust ergeben hat. Und ich hatte eine Total-OP, sprich die Entfernung Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter. Aber einen Penis-Aufbau hatte ich tatsächlich bisher nicht.
Nika: Möchtest du das noch machen? Oder reicht dir das so, wie es jetzt ist?
James: Ehrlich gesagt, damals habe ich mir gesagt, mir reicht das, weil das ein unglaublich langer Prozess war und ich einfach irgendwann die Schnauze voll hatte. Und ja, mittlerweile muss ich ehrlich sagen, hader ich so ein bisschen. Einerseits klar, wäre es schon besser, einen zu haben, einfach rein vom Gefühl her. Nicht für andere, das ist völlig egal. Meine Ehefrau sagt: Wenn du das machen möchtest, machst du das, ich schreib dir das nicht vor. Ich bin so glücklich. Aber wenn du meinst, du musst das machen, dann machen wir das.
Aber mich schreckt halt erstmal ab die sehr, sehr lange Ausfallzeit. Also ich bin dann ja wirklich langzeitig krank. Das sind Minimum 5 bis 6 OPs, die dazu gehören. Und in Anbetracht dessen, wie die Ergebnisse aussehen, die können sehr gut aussehen, aber der überwiegende Teil ist halt erstmal mit sehr, sehr vielen Komplikationen verbunden, Schmerzen logischerweise auch, und wie gesagt, eine sehr lange Ausfallzeit. Also im Moment hader ich so ein bisschen mit einerseits: Ja, will ich unbedingt! Und andererseits die Abwägung: Lohnt sich das?
Nika: Also dann wird es wahrscheinlich dann kommen, wenn es soll?
James: Ja, genau. Also wenn der Druck so schlimm wird, dann definitiv. Aber das würde für mich natürlich auch wieder heißen, weil wie gesagt, letzte OP ist jetzt 14 Jahre her, dass ich dann erstmal zur Krankenkasse müsste, zu meiner jetzt neuen. Damals habe ich schon ein paar Mal gewechselt in der Zeit, und erstmal alles wieder neu beantragen. Ich müsste wieder ein neues Gutachten erstellen lassen, warum ich nach so vielen Jahren jetzt den Zwang verspüre, usw. und so fort. Also das würde halt auch noch mal sehr, sehr viel Vorlaufzeit beanspruchen. Und da muss ich wirklich sagen, da ist der Druck…, der ist tageweise da, das gebe ich offen zu, aber an den meisten Tagen denke ich mir einfach: Ich habe jetzt so lange damit gelebt, und wie gesagt, meine Frau hat damit kein Problem, und die wenigen Momente, wo das tatsächlich fehlt – sage ich mal, auch im gesellschaftlichen Sinne – so nach dem Motto: wenn ich mal in die Sauna gehen wollen würde, oder irgendwo im Schwimmbad, oder beim Sport, beim Umziehen, oder sowas, da habe ich jetzt ein paar Tricks entwickelt, aber das sind echt die einzigen Momente, wo man sich tatsächlich ja langziehen muss, sage ich jetzt mal.
Nika: Magst du einen Trick verraten? Für den einen oder anderen ist das vielleicht eine interessante Sache.
James: Ja, also z. B. in der Sportumkleide. Ich suche mir tatsächlich die Sportstudios danach aus, dass beispielsweise eine getrennte Dusche vorhanden ist, oder ich die Möglichkeit eines sog. Packers nutze, sprich ein Utensil verschiedenster Art. Da gibt es ganz viele Varianten von, die sozusagen die Hose ausfüllen, ohne dass da tatsächlich rein körperlich was dranhängt. Also mal so zum Beschreiben. Es gibt halt ganz viele Varianten, es gibt die ganz billigen Methoden mit einer extra staffierten Socke beispielsweise. Und es gibt natürlich auch die tatsächlich sehr, sehr teure Variante, dass man damit sogar pinkeln oder Sex haben kann.
Nika: Ach was!
James: Ja, das gibt es durchaus. Das wird dann mit Hautkleber beispielsweise an der richtigen Stelle fixiert und dann, zum Pinkeln, wird dann eben beispielsweise was eingeführt, dass du dann halt durch diesen künstlichen Penis pinkeln kannst. Und der sieht wirklich extrem originalgetreu aus. Es gibt mehrere Anbieter, die das machen. Aber eine Frau speziell, die wohnt im Norden Deutschlands, die hat sich darauf spezialisiert. Die ist eigentlich Orthesen-Herstellerin, die also wirklich so auch beispielsweise von Verunfallten, deren Auge verloren gegangen ist oder eine Nase durch eine Erkrankung eben nicht mehr so aussieht. Die macht also wirklich Orthesen, die dann originalgetreu aussehen. Und die hat sich jetzt darauf spezialisiert, tatsächlich künstliche Penisse herzustellen.
Nika: Ach spannend! Und du besitzt sowas?
James: Nee, leider nicht, also dafür war es preistechnisch ein bisschen zu teuer, aber ich habe tatsächlich schon mit der Frau Kontakt aufgenommen. Aber auch das könnte theoretisch von der Krankenkasse übernommen werden, wenn eben bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Und da müsste ich mich halt erstmal wieder drum kümmern. Und da habe ich, privat gesehen, gerade im Moment wenig Zeit und auch Nerven für, muss ich zugeben. Aber es steht auf meinem Plan.
Nika: Aber so an sich hört es sich ja schon fast so an, als wäre das ganze Thema recht alltagstauglich. Also als würden dir jetzt da gar nicht so viele Steine in den Weg gelegt, dass man es wirklich ja bis zum „Ich lebe als Mann-Ding“ auch im Alltag umsetzen kannst. Oder hast du da irgendwelche Probleme?
James: Mittlerweile nicht mehr. So klassische Probleme im Sinne von dass man das jetzt alltags sieht oder wie auch immer, das gar nicht. Im Gegenteil. Ich habe kürzlich einen Arbeitsplatzwechsel vorgenommen, also ich bin noch bei meinem alten Arbeitgeber, habe aber den Standort gewechselt. Und ich muss dazu sagen, ich war da in einer Mitarbeiterzeitung mit meiner Geschichte. Und jeder, der mich danach darauf angesprochen hat sagte nur: Da habe ich überhaupt nicht mit gerechnet.
Oder: du willst mich doch verarschen! Das ist dann die saloppere Aussage. Ja, auch meine Frau, die hat mich auch schon als Mann kennengelernt. Sie kannte aber meine Vorgeschichte relativ früh und sie erwischt sich auch immer dabei, dass sie da eigentlich gar nicht mehr drüber nachdenkt. Obwohl es ja rein äußerlich, zumindest unten rum, das nicht so ist, wie es jetzt bei anderen Männern der Fall wäre. Insgesamt Alltagsprobleme extrem selten. Bei manchen Medizinern ist es tatsächlich noch ein Problem, immer noch, leider. Sei es jetzt bei einem Arztwechsel, z. B. beim Endokrinologen-Wechsel, die dann erst mal sich damit auseinandersetzen müssen, was mit dem Hormonstatus ist. Ich muss alle drei Monate eine Spritze nehmen, also bekomme ich eine beim Endokrinologen, damit der Testosteronwert gehalten wird.
Und das ist tatsächlich bei Medizinern immer noch ein Thema. Nicht bei allen natürlich, und hier im Rheinland zum Glück fast gar nicht. In Bayern war das dagegen echt, also, ich bin deswegen geflüchtet. So. Punkt. Ich bin 2007 nach Köln gezogen aus dem genauen Grund, dass man da mit Sprüchen begleitet worden ist wie: „Sowas wie dich hat man früher vergast!“ Ich bin zweimal zusammengeschlagen worden, lag im Krankenhaus. Die Schule war auch nicht so prickelnd. Also mein Coming Out war im Schulabschlussjahr, usw. Also deswegen war die Flucht nach vorne eben nach Köln. Und das ist rein vom menschlichen Umgang und auch von denen, die tatsächlich von meiner Geschichte wissen, ein krasser Unterschied.
Nika: Aber umso schöner ist es ja, dass du jetzt in Köln dich da gefunden hast, und dafür ist es ja relativ bekannt. Also du sagst jetzt, dass es Köln wirklich so ist, wie man sich das so vorstellt, Multikulti!
James: Ja richtig. Also ich habe tatsächlich in Köln nicht ein einziges Mal eine, ich sag mal, richtig klassische, negative Erfahrung gemacht, dass mich einer deswegen blöd angesprochen hätte oder Schlimmeres. Also manchmal ist es diskussionsfreudig, sag ich mal, oder Erklärungsbedürfnis auf beiden Seiten, aber sonst ein himmelweiter Unterschied. Ich habe es nicht eine Sekunde bereut.
Nika: Ja gut, diskussionsfreudig, da gibt es ja viele Themen. Wenn man eine Domina ist, dann ist man auch schon mal schnell Redethema Nr. 1. Das sind die Menschen halt.
James: Das glaube ich gerne!
Nika: Jetzt hast du schon angesprochen, du hast eine Frau, sprich, du bist verheiratet.
James: Glücklich, genau.
Nika: Jetzt hast du gerade schon ein bisschen verraten, also eigentlich hat sie dich schon als Mann kennengelernt. Magst du denn trotzdem erklären oder vielleicht auch sie, wenn ich mal fragen darf, wie heißt deine Frau?
James: Ich heiße Sabrina.
Nika: Hallo Sabrina, ja wunderbar. Da kann ich dich ja auch direkt fragen. Wie hast du das für dich so aufgenommen, als du James kennengelernt hast?
Sabrina: Wie habe ich das aufgenommen? Also er hat mir das damals geschrieben, da waren wir noch über Internet im Kontakt. Und dann war das so: Ja gut, dann ist das jetzt so. Also ich bin in dem Punkt auch relativ offen erzogen worden. Das war bei uns in der Familie nie so das Thema. Das wurde damals halt irgendwann … kam das so: Ja, was gibt es für Menschen? Und dann gibt es halt Männer, die lieben Männer, und Männer, die lieben Frauen. Und da gibt es Leute, die fühlen sich in ihrem Körper nicht richtig. Dann war das halt irgendwie so, das kam ja dann teilweise auch schon mal in Talkshows oder sowas. Und für mich war das dann in dem Punkt einfach okay. Da war ich aber vom Kopf auch noch nicht so dass ich dachte: Oh, den finde ich aber gut, und das könnte ja mal in Richtung Beziehung irgendwann gehen. Sondern da haben wir uns einfach kennengelernt und uns gut verstanden. Das war eher freundschaftstechnisch. Und dann war das auch in Ordnung so.
Nika: Warst du denn vorher homosexuell? Also hast du auf Frauen gestanden? Oder war das für dich Neuland?
Sabrina: Ausschließlich auf Männer.
Nika: Ahja. Und dann hat da ja offensichtlich irgendwas gefehlt. War das für dich ein Thema, dass da auf einmal zwar ein Mann vor dir stand, aber anatomisch bedingt jetzt ja eigentlich doch so seine Themen hat?
Sabrina: Nee, eigentlich nicht so wirklich. Weil ich wusste das vorher. Ich habe auch gesagt: Wenn da jetzt quasi so zwei Minuten bevor die Unterhose fällt gekommen wäre: Übrigens, ich muss dir da was sagen! Dann hätte ich das wahrscheinlich auch nicht so toll gefunden. Aber so wusste ich ja direkt, worauf ich mich einlasse.
Nika: Und wie war das dann für dich? Musstest du darüber nachdenken, ob das jetzt ein Ausschlusskriterium ist? Oder wie hast du dich da gefühlt?
Sabrina: Nee, eigentlich war das für mich kein Ausschlusskriterium. Weil ich ihn vorher schon so gern hatte, und so gern um mich hatte, und dann auch natürlich schon irgendwie verliebt und verknallt war, dass ich sagte: Ja gut, blöd gesagt, versuchen wir es einfach. Weil die Beziehungen, die ich davor hatte, waren halt auch sehr kurz immer nur, so 2, 3, 4 Monate. Da habe ich auch gesagt: Entweder es funktioniert oder es funktioniert eben nicht.
Nika: Tut’s seit 10 Jahren, ne? Das freut mich sehr. James, jetzt hast du mir ja schon im Vorhinein verraten, du bist da in Richtung CSD und anderen Events so ein bisschen unterwegs. Was heißt ein bisschen? Hauptverantwortlich warst du in Köln für den CSD. Du musst mir jetzt kurz im Nebensatz erklären, was ist ein LBTIQ-Event? Das hast du mir auch geschrieben. Erzähl doch mal ein bisschen darüber.
James: Also ein LBTGIQ, das ist, mittlerweile gibt es da noch ein paar mehr Abkürzungen, aber ich benutze immer noch die, weil die eigentlich die meisten mit umfasst. Also L steht für lesbisch, B für bisexuell, T für Trans, dann haben wir noch die Schwulen mit S bei uns natürlich, G für geil in der englischen Variante, Q für die Queer-Menschen und das I für die Intersexuellen. Also sozusagen für alle, die sich nicht der heteronormalen Gesellschaft zugehörig fühlen. So kann man das ganz kurz abschließen. Tatsächlich bin ich bei meinem ersten CSD 2001 gewesen, also tatsächlich vor meinem Coming Out. In München damals noch. Da eigentlich nur, im wahrsten Sinne des Wortes, durch Zufall reingestolpert, weil ich halt in München unterwegs war und da zufällig halt das CSD-Wochenende war. Also sprich, auch für die, die es nicht kennen, Christopher Street Day, der Tag, an dem sich die Community sozusagen für die bereits erreichten Ziele feiert und halt auch weitere Forderungen an die Politik stellt. Also auch an die Gesellschaft eben zur weiteren Akzeptanz der Lebensvarianten, die es eben hierzulande gibt. Und ja tatsächlich richtig eingestiegen beim CSD in München, ich nenne den Verein jetzt mal: den Transmann eV, der mir auch wirklich sehr geholfen hat, bin ich tatsächlich 2002, also direkt nach meinem Coming Out. Und bis zu meinem Umzug nach Köln war ich also auch da recht stark unterwegs, also habe dem Verein geholfen am Infostand, hab Flyer mit ausgeteilt, mit Menschen sehr, sehr viele Gespräche geführt, also wirklich Aufklärungsarbeit. Beim Umzug nach Köln war das hier dann u. a. für die AIDS-Hilfe in Köln, wo wir dann halt auch wirklich das Thema HIV und AIDS an die Menschen gebracht haben, und das auch im Zusammenhang mit Trans, weil ja gerade die Sexarbeit bei Transgendern sehr, sehr häufig noch Thema ist. Und tatsächlich dann 2015 und 2016 bin ich dann in den Vorstand des CSD in Köln gerutscht, also in dem Verein, der dahinter steht. Das war eine verdammt arbeitsreiche Zeit, auch durchaus anstrengend, weil ja alles nicht halt so glatt lief, wie man sich das vorstellt, wie das bei so einem Großevent ist.
Für alle, die es nicht wissen, der CSD in Köln hat durchaus eine Million-Besucherzahl jedes Jahr, und das ganze wird wirklich komplett ehrenamtlich organisiert. Da sind natürlich Vereine im Hintergrund, die mithelfen, keine Frage, die also auch die Panels auf den drei Bühnen z. B. mit gestalten und dergleichen. Und natürlich auch die große Demo, die immer sonntags stattfindet, wird komplett ehrenamtlich organisiert. Also neben einem normalen 40-Stunden-Job ist das halt sozusagen nochmal ein zusätzlicher Job, kann man wirklich sagen.
Und jetzt also, nebenbei hatte ich noch ein paar andere Vereine, die ich mit unterstützt hab, wo ich eben an Infoständen auch war, und beim CSD Deutschland weit unterwegs war und jetzt auch noch bin. Ja, das hat sich halt so ergeben. Ich habe damals ja auch sehr, sehr viel Hilfe von Organisationen bekommen und habe eben gedacht, ich muss denen auch was zurückgeben. Und das hat sich eigentlich bis heute gehalten. Also das, was viele machen, die halt sagen: Ich bin jetzt mit meinem Weg durch, ich bin noch ein, zwei Jahre sozusagen mit dabei, und helfe ein paar anderen und ziehe mich dann zurück! kann ich völlig verstehen, brauchen wir nicht drüber zu sprechen, aber war ich nie der Typ für, muss ich sagen.
Nika: Und die Art und Weise? Also du hattest mir ja im Vorhinein schon gesagt, so Richtung BDSM, das war ja auch schon dein Ansatz, warum du dich auch bei mir gemeldet hast. Die Frage: Findet man BDSM auf solchen Events? Das ist ja eher so Richtung Party und Spaß haben und einfach mal sich selber ein bisschen feiern. Aber den Bereich BDSM habe ich da bewusst jetzt nicht mitbekommen. Ist es so, dass der Bereich BDSM da auch sichtbar wird?
James: Auf jeden Fall. Also für den Münchener CSD als auch für den Kölner CSD kann ich da definitiv ein dickes JA hinter setzen. Das betrifft natürlich, ich sag mal nicht hauptsächlich aber in großen Teilen, natürlich die Schwulen-Lesben-Community und alle, die dazu gehören. Die Regenbogenfraktion ich schätze mal, aber auch beim CSD in Köln läuft immer auch eine Hetero mit, die ihren Fetisch, also BDSM ganz offen ausleben. Die sich tatsächlich auf der Demo als auch auf dem Infostand auf dem Straßenfest durchaus präsentieren, die halt da auch Aufklärungsarbeit leisten. Also CSD ist gerade jetzt in Großstädten, sei es Köln, München, Hamburg, sind natürlich auch sehr viele Menschen, die jetzt mit dem CSD vielleicht noch nie zu tun hatten, die, wie ich damals, durch Zufall mitkriegen, weil sie da gerade Urlaub machen oder wie auch immer. Und die erklären da tatsächlich halt auch den Zusammenhang mit BDSM und der ist vom Grundsatz her natürlich nicht anders als bei Hetero-Menschen, aber an der Ausübung als auch in dem gelebten Alltag vielleicht schon anders, als man das von Heterosexuellen kennt. Es gibt ja beispielsweise jetzt hier in Köln auch Fetisch-Clubs, die natürlich mit der BDSM-Szene eng zusammenstehen. Wir haben eigene Vereine, die das hier präsentieren, der Rhein-Fetisch-EV z. B. in Köln, die das halt wirklich auch das ganze Jahr über, sei es mit Partys oder eben auch Info-Veranstaltungen oder eben Vertretung auf Demos oder anderen Events oder eben auch Gedenkveranstaltungen, wie jetzt am 27. Januar, dem Gedenktag zum Holocaust, waren die durchaus auch vertreten. Also von daher machen die durchaus eine ganze Menge und sind auch sehr, sehr sichtbar hier in Köln.
Nika: Wie kann man sich das dann vorstellen? Wie gesagt, wenn man jetzt so an die Normalos denkt, die da hingehen und sich das angucken wollen. Woran erkennen die BDSM-Anhänger? Spielen die Leute da miteinander auch, oder sind die einfach nur so gekleidet und strahlen das aus? Oder was passiert da?
James: Also eine Mischung von allem tatsächlich. Also jetzt gerade, ich nenn es jetzt mal ganz plakativ, auf dem Straßenfest laufen ja durchaus auch schon mal welche rum, die jemanden an der Leine führen, so ganz plakativ, ne? Da sieht man dann die üblichen Symboliken mit Halsband, oder tatsächlich auch mit entsprechendem Fetisch-Outfit, sei es Lack, Leder, Latex, wie auch immer. Also wirklich so diese ganz plakativen Sachen. Es gibt natürlich auch nicht ganz so offensichtlich Sichtbare, aber wenn man es wirklich daran festmacht, dass man es nach außen sieht, das ist am CSD-Wochenende und die Zeit drumrum, also es sind ja tatsächlich in Köln 2 Wochen, in dem der Cologne Pride, wie es so heißt, zelebriert wird, sei es eben mit Info-Veranstaltungen, Partys, Demonstrationsveranstaltungen usw., da sind die überall. Also völlig egal, unter welchen Thema, es gibt beispielsweise auch einen großen Gottesdienst, der für die LBTGIQ-Szene abgehalten wird, da sind die durchaus auch in den ganz offensichtlichen Kleidungen dann da. Und da stört sich auch keiner dran.
Nika: In der Kirche?
James: Ja, richtig.
Nika: Wow.
James: Ja, also da sind wirklich alle vertreten, und dann jetzt natürlich auch die Petplayer, wo ich mich auch dazu zähle, in all den verschiedensten Varianten. Ich bin damit tatsächlich das erste Mal richtig in Kontakt gekommen, als ich damals beim CSD noch als Demoengel geholfen habe, also diejenigen, die die ganzen Demonstrationen von der Organisation her begleiten, damit eben nichts passiert, dass einer unter die Räder kommt, plakativ gesagt. Und da bin ich tatsächlich damals, bei meinem allerersten CSD, als ich den begleitet habe hier in Köln, für unter anderem diese Fetischgruppe zuständig gewesen. Und da gab es ein Pärchen, ein Heteropärchen, wo der Mann komplett mit einem Pferdeoutfit einen Wagen gezogen hat, und auf dem saß seine Frau. Als das war echt spannend. Ich stand davor, erstmal fand ich das wahnsinnig faszinierend, dieses komplette Outfit.
Es sah wahnsinnig originalgetreu aus. Dieser Pferdekopf war maßgeschneidert an den Kopf von dem Herrn. Und ja, die Frau hatte halt auch ein Lederoutfit an, jetzt nicht wahnsinnig, nicht übermäßig ausbreitend, aber schon sehr deutlich, sage ich jetzt mal. Und ich hab mich dann auch eine Weile mit denen unterhalten, die hatten ja Zeit. Allein dass er mir gesagt hat, dass dieses Outfit, dieses Pferdeoutfit 4.500 Euro gekostet hat, da war ich, also das war schon so ein Moment wo ich mir dachte: Das hat ja nicht nur was damit zu tun, sich zu präsentieren, was ja viele dem CSD, in welcher Form auch immer, vorwerfen, sage ich jetzt mal. Sondern das hat ja schon was damit zu tun, dass man das auch lebt. Sonst gibt kein Mensch 4.500 Euro dafür aus.
Nika: Auf jeden Fall.
James: Das war zu dem Zeitpunkt, als ich mich damit befasst hab, bis heute.
Nika: Jetzt hast du gerade schon angedeutet: Vorurteile. Welche Vorurteile sind dir begegnet??
James: Bezogen auf BDSM oder unsere Beziehung an sich?
Nika: BDSM
James: Tatsächlich noch nicht so sehr viele. Also tatsächlich nur eher Interesse, Nachfragen, weil die Szene, in der wir unterwegs sind, die kennt überwiegend auch meine Vorgeschichte, was sich halt gerade auf so Stammtischen oder sowas ja durchaus ergibt, wenn man sich mal länger unterhält, wo dann tatsächlich eher so die Nachfragen kommen getreu dem Motto: Ja, ehm, wenn du jetzt mal den dominanten Part übernimmst, wie machst du das denn dann so ohne die 13 cm? – blöd gesagt! Ich frag: Was hat das damit zu tun? Das ist tatsächlich eine Frage, die ich mir selber schon mal gestellt hab und die ich mit anderen sehr konstruktiv diskutiert hab. Aber ich denke mir mal, Dominanz ausüben hat ja nicht unbedingt was damit zu tun, was zwischen den Beinen hängt oder nicht. Aber wirklich so richtig Vorurteil in dem Sinne eigentlich zum Glück noch nicht.
Nika: In dem Bereich, in dem du dich jetzt bewegst vielleicht, aber wie war das vorher? Hast du da schon mal Sätze gehört wie: das ist alles pervers, alles schwarz und dunkel und böse?
James: Ja, natürlich. Die Sprüche, die hört man ja ständig. Also auch auf dem CSD, leider, muss man sagen, egal wo. Ob man jetzt auf dem kleinen CSD in Aurich unterwegs ist oder hier bei dem großen in Köln oder Hamburg. Diese Sprüche hört man immer und leider muss ich auch sagen innerhalb der Szene, also innerhalb der LBTGIQ-Szene. Es gab schon so viele Versuche, auch beim CSD in Düsseldorf z. B., die Fetisch-Gruppen, egal, ob das jetzt BDSM oder andere Fetisch-Bereiche betrifft, auszuschließen, getreu dem Motto: Die haben bei uns nichts verloren. Ich hasse diese Diskussionen. Einerseits diese Offenheit und Toleranz und Akzeptanz von anderen einzufordern, und selber so engstirnig zu denken, solche Menschen ausschließen zu wollen.
Nika: Wieso wollen die das?
James: Das ist eine sehr gute Frage. Also ich habe tatsächlich mal versucht, eine ordentliche Diskussion zu führen, auch als ich in meiner Vorstandsvorsitzender-Tätigkeit unterwegs war. Und die meisten Aussagen waren eigentlich wirklich nicht, dass die sich an diesen Menschen selbst stören, sondern an der Wirkung auf andere, die damit nichts zu tun haben. Ja, aber genau darum geht es ja eigentlich. Also die haben beispielsweise Beispiele angeführt: Ja, wenn da jetzt eine Familie am Straßenrand mit Kindern steht, was sollen die denn denken? Ich sage: Ja, dann sehen die mal, dass es auch andere Varianten gibt. Die stören sich auch nicht dran, wenn da irgendein halbnackter Schwuler da über die Straße rennt.
Meine Frau hat gerade eine Geschichte, die dazu passt.
Sabrina: In Düsseldorf waren wir auch mal beim CSD, haben da auch mal mitgeholfen, an einem anderen Stand. Und da lief auch so eine Fetisch-Petplayer-Gruppe rum, und da kam auch schon die Erste: Ja, aber hier sind Kinder, das geht nicht. Und dann stand da wirklich so ein kleines, fünfjähriges Mädchen, und da war auch jemand in so einem Pferde- ich sag jetzt einfach mal Kostüm, strahlt den an, strahlt die Mutter an und sagt: Mama guck da, ein Pony! Es war total fasziniert. Für die war das halt wahrscheinlich wie Karneval, so’n bisschen. Ein Pony! Und die Mutter war total entsetzt und sagte: Nein, wir gehen jetzt schnell mit der Oma! Und sie: Da guck doch, da ist ein Pony Mama. Das fand ich sehr süß irgendwie, aber Kinder gehen da ja sehr unbedarft dran. Für die war das nicht pervers oder komisch oder blöd, sondern die hat da einfach nur das Pferd drin gesehen und fand das total toll und hat auch, glaube ich, nicht verstanden, warum Mutti das jetzt nicht so toll fand.
James: Ja, und das meine ich halt. Also die Reaktionen, die Negativreaktionen auch noch, das was die, seien es jetzt die Jugend oder die jungen Erwachsenen, an Vorurteilen mitbringen, kommt ja eigentlich immer irgendwo her. Und meistens ist es aus dem Elternhaus. Und da finde ich halt auch kann man nur entgegenwirken, wenn man halt wirklich damit konfrontiert wird und damit dann offen umgeht, Diskussionen führt. Meinetwegen kann ja jemand, der damit ein Problem hat, denjenigen dann ansprechen und das halt ordentlich diskutieren. Aber genau das passiert halt viel zu selten. Und von dem jetzt gerade, sagen wir mal, Vereinsvorstände oder Organisatoren von irgendwelchen Veranstaltungen andere Menschen ausschließen, dann schlägt das ja in die gleiche Kerbe. Und gerade in Zeiten wie diesen, wo der ganze rechte, naja, das rechte Gesocks, ich sag’s ganz offen, wieder auf dem Vormarsch ist, ist das natürlich nur Öl ins Feuer. Und solange man jetzt nicht lernt, wirklich auch untereinander die eigenen, verschiedenen Sparten zu akzeptieren oder einfach anzunehmen, haben wir einfach untereinander schon ein Problem und können nicht erwarten, dass der Rest der Gesellschaft da mit uns klar kommt.
Nika: Aber so grundsätzlich ist es ja schon mal gut zu wissen, dass der BDSM-Bereich, dass Menschen, die damit zu tun haben, dass die schon mal da vertreten sind und wahrscheinlich diese Nebengeräusche, dass das eigentlich nicht gewünscht ist, das hat man ja überall. Also schön ist es ja zumindest zu sehen, dass dieser Bereich da auch vertreten ist.
James: Jaja, und das nicht klein, wie gesagt, das sind schon relativ große Gruppen. Ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber in meinem letzten Vorstandsjahr beim CSD in Köln hat man auch so ein paar Zahlen gehabt. Da war die Fetischgruppe jetzt beispielsweise mit Petplayern und dem Rheinfetisch eV, die schließen sich natürlich zu einer riesen Gruppen zusammen, das waren schon weit gut über 250 Teilnehmer, die allein in dieser Gruppe dabei waren, die mitgelaufen sind. Und da sind die ja wirklich die, die am Straßenrand stehen, halt nicht mitlaufen, sondern so da feiern, die aber auch sehr offensichtlich erkennbar sind, sei es durch die typischen Symboliken, ich sag mal „Peitschenrad“ oder eben das „Halsband“, usw. Da waren die noch nicht mitgezählt. Also das ist schon wirklich eine riesen Gruppe, die sich halt auch wirklich ganz offensichtlich präsentiert, und da sind die, dann halt wirklich noch, ich sag mal „inkognito“ unterwegs sind, nicht mit reingezählt. Aber da stört sich keiner dran. Also es ist tatsächlich am CSD-Wochenende, wenn dann halt wirklich alle so in diesem Modus sind: Wir feiern uns jetzt selber und wir feiern das, was wir erreicht haben, und stellen noch die Forderungen auf, auf den Bühnen beispielsweise oder während der Demo, da macht sich dann glaube ich keiner großartig einen Kopf drum, wie jetzt das nächste Gegenüber aussieht. Da wird vielleicht mal gesprochen, aber eher miteinander als übereinander. Nur unter dem Jahr ist das halt nicht immer so, einfach, leider.
Nika: Habt ihr – ich frage jetzt mal provokativ, weil du das in einem Nebensatz gerade mal erwähnt hast – habt ihr euch über das Petplay in diese BDSM-Szene reingefunden? Oder wie kam es dazu, dass ihr Interesse daran gefunden habt?
James: Das lief so ein bisschen parallel, würde ich sagen. Die Petplay-Geschichte kam tatsächlich … also richtig begegnet ist mir das natürlich schon öfter oder besser gesagt uns. Letztes Jahr tatsächlich, oder vorletztes Jahr muss ich jetzt sagen, tatsächlich erstmals richtig beim … erstmal hier in Köln als auch bei CSD in Essen, weil da einfach sehr, sehr große Petplay-Szene unterwegs ist und die dann natürlich auch hauptsächlich mit Hundemasken und entsprechenden Outfits unterwegs waren. Und die waren alle, wirklich durchweg alle, furchtbar nett. Also die standen lange bei uns am Stand, haben mit uns gesprochen. Unser Standleiter und Chef von der Organisation, für die wir jetzt gerade unterwegs sind, dessen bester Kumpel ist halt auch ein Petplayer. Die haben sich dann da begrüßt und wir haben uns dann halt unterhalten.
Die haben uns einen Flyer in die Hand gedrückt, den ich übrigens immer noch hab, der so das Petplay-Thema einfach mal auch aufgreift und erklärt, was da dahinter steckt, was also dazu gehört usw. Und das wir wirklich selber damit angefangen haben, ist eigentlich erst seit Sommer letzten Jahres, da ich es unglaublich faszinierend fand. Und ich habe meine Frau da nicht mit überrumpelt, weil sie sich ja auch damit beschäftigt hat, aber jetzt nicht aktiv in dem Sinne. Aber ich bin nach der Arbeit mal einfach in einen, ich sag jetzt mal offen, zu einem Sexshop gefahren und hab da eben auch so eine Maske gefunden und habe die dann einfach mal gekauft. Ich bin dann abends damit zuhause angekommen und habe meiner Frau die dann präsentiert. Sie fand es halt irgendwie witzig und cool, und so fing das dann an.
Mittlerweile sind wir beide auch schon mal als Hunde unterwegs, und das ist für uns aber tatsächlich rein Petplay-Bereich, keine sexuelle Spielvariante. Das ist für uns tatsächlich eher so ein Abschalten vom Alltag, uns mit anderen treffen. Mittlerweile sind das, wie gesagt, wirklich riesengroße Treffen, die auch mal so am Wochenende einfach mal so stattfinden.
Sei es hier in Köln oder eben in Essen, da ist die Szene besonders groß, so dass man da wirklich unglaublich viele Menschen überall kennengelernt hat. Und ich kann wirklich sagen: Zu 100 %, da ist nicht einer dabei, mit dem man jetzt sich irgendwie nicht grün ist. Die sind alle furchtbar freundlich, da war von Anfang an eine sehr herzliche Aufnahme, sehr offen, man kommt sehr schnell ins Gespräch, man unternimmt was zusammen. Also es ist schon ne … eigentlich sowas, was man bisher aus anderen Gruppen, egal in welcher Richtung man jetzt unterwegs ist. Ob das jetzt mit irgendwelchen Ehrenämtern zu tun hat oder Sportvereinen oder was auch immer, hat man eigentlich immer irgendjemanden, mit dem man sich nicht wirklich gut versteht. Aber das hatten wir nicht einmal bisher. Das ist schon faszinierend, muss ich sagen.
Nika: Was glaubst du, gibt euch den Reiz, wirklich auch das in der Form auszuleben? Ich meine, man könnte jetzt ja auch … um aus dem Alltag rauszukommen, gehen andere Leute freitags abends in die Kneipe, oder so. Was verbindet ihr damit, euch als Hunde verkleiden zu können?
James: Erstmal sind wir nicht die Leute, die wirklich viel ausgehen. Wenn, dann gehen wir mal essen oder so. Wir trinken beide keinen Alkohol, deswegen ist unbedingt abends in die Kneipe gehen für uns beide uninteressant. Da hast du die betrunkenen Menschen um dich rumsitzen, das ist nicht so spaßig. Ich kann da, ehrlich gesagt, nicht gut mit umgehen, von daher ist das für mich keine Entspannung, sondern eher Anspannung. Und ich muss tatsächlich sagen, so in die Sache reingewachsten bin ich halt wirklich so: sobald ich das richtige Outfit anhabe, wo ich jetzt gerade Bock drauf habe; von dem Zeitpunkt an vergesse ich alles komplett um mich rum. Also ich denk nicht drüber nach, dass ich schon einen beschissenen Arbeitstag hatte oder was jetzt am nächsten Tag wieder ansteht oder was auch immer. Es ist da wirklich so von jetzt auf gleich ein Abtauchen in eine komplett andere Welt. Man artikuliert sich ja nicht mehr, man spricht ja nicht, sondern man ist halt ein Hund. Das geht wahrscheinlich in anderen Bereichen, sei es jetzt Katze, Pferd, was auch immer, auch so. Es ist halt wirklich ein Abschalten von allem anderen. Ich denke noch nicht mal mehr drüber nach, was ich jetzt nachher zum Essen koche. Sonders das ist halt wirklich ein Abtauchen in eine andere Welt.
Sabrina: … ich möchte kuscheln. Früher als Kind hat man sich aus Stühlen und Decken und der Couch ne Burg gebaut und war, weiß ich nicht, ein Ritter oder ne Prinzessin oder ne Tierhöhle, oder sowas. Das hat aber irgendwie so’n bisschen was davon, finde ich.
James: Aber ich muss sagen, unsere Katzen finden es ein bisschen irritierend. Vor allem, wenn einer anfängt zu bellen, also dann … die Katzen waren beim ersten Mal so verstört, die haben sich erst mal irgendwo versteckt, und mittlerweile haben sie sich dran gewöhnt. Wenn wir jetzt aber hier anfangen, beispielsweise mit einem Ball rumzutoben, dann finden die das doch noch ein bisschen merkwürdig.
Nika: Jetzt hast du ja gesagt, dass das Thema Petplay nicht wirklich was mit sexuellen Reizen zu tun hat, hast mir aber auch gesagt, also BDSM hat ja auch immer viel mit Dominanz und Unterwerfung zu tun. Wenn wir das Thema Petplay jetzt mal abkapseln, hast du mir gesagt, dass du so auch deine masochistischen Züge entdeckt hast. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das wirklich nichts mit dem Petplay zu tun hat, daher die Frage: Wie hast du das erkannt und was geht da in dir vor, wenn du wirklich merkst: Okay, eigentlich bin ich doch eher Masochist, zumal du ja auch gesagt hast, dass du in deiner Beziehung oder in eurer Beziehung eher den dominanten Part auslebst, wahrscheinlich, weil du halt der Mann bist.
James: Ja, so kann man sagen. Also wenn man jetzt auf diese Rollenklischees eingeht vielleicht. Also das Petplay ist wirklich total ausgeklammert. Das hat damit nichts zu tun. Das hat sich einfach nur durch Zufall wirklich parallel irgendwie entwickelt. Aber das jetzt so diese Dominanz und unterwürfigen Gefühle kamen, das ist jetzt auch eigentlich erst seit Herbst, und kam eigentlich auch eher so: wir wollen das mal ausprobieren. Das war also, einfach gemessen daran, dass mir halt bestimmte cm fehlen, haben wir eigentlich einen sehr ausgeprägten Schrank mit Utensilien verschiedenster Art und haben einfach mal, blöd gesagt, wir probieren das mal aus. So. Und dieses Klassische, wieviel dazu kommt wie auf den Hintern hauen oder, viele geben, das hat ja schon mal jeder irgendwie, ohne da sich jetzt selber zum BDSM zu zählen, ausprobiert oder wie auch immer. Bei uns kam das aber wirklich jetzt so Stück für Stück, sodass man sagen kann, dass ich meistens den dominanten Part übernehme, und wir das wirklich, ja manche mögen diesen Begriff ja nicht, aber zu einem Spiel entwickelt haben. Also wenn es tatsächlich mal Richtung Schlafzimmer, jetzt natürlich nicht immer, da aber jetzt mal ein Wort zu finden, fängt das schon mal an, dass ich beispielsweise das Halsband anlege. Dann ist das halt wirklich wie so’n Schalter umlegen, ne? Wir sind sonst im Alltag eigentlich sehr gleich gestellt, würde ich sagen. Also bei Entscheidungen, die man so im Alltag trifft eigentlich immer. Aber das ist halt tatsächlich so ein Moment, wo meine Frau sich dann fallen lassen kann und halt nur noch macht. Natürlich immer in dem Rahmen, den man abgesteckt hat, dass man sagt: Ich mag’s z. B. nicht, wenn man mir jetzt Schmerzen zufügt. Also meine Frau ist da gar nicht so für, also ein Schmerzfan ist sie gar nicht, bei ist eher so dieses Unterwürfige so getreu dem Motto: du machst jetzt mal das und das. Bei mir ist es aber tatsächlich so, dass ich entdeckt hab, dass ich so den Schmerz durchaus interessant finde. Also immer aber nur in Bezug auf das sexuelle Spiel. Da muss schon tatsächlich dann, ich sag mal blöd gesagt, die Belohnung dafür da sein, dass man Schmerz ausgehalten hat. Das fing an mit mal so leicht auf den Hintern hauen, geht jetzt halt schon weiter über zu wirklich schon etwas härteren Schlägen, wo meine Frau sich hinterher immer wundert, dass ich überhaupt so viel aushalten kann. Ihr tut es immer ein bisschen leid hinterher. Und ich sag dann immer: Nö, ist schon völlig in Ordnung. Also wir sind halt wirklich gerade noch so in einer Entdeckungsphase, was aber unglaublich spannend ist. Zum Glück sind wir wirklich in einer Beziehung, wo wir halt wirklich über alles sprechen können, wo ich halt einfach gesagt habe, ich würde das gerne mal ausprobieren. Da hat meine Frau gesagt: Klar, machen wir. So, und wenn halt mal irgendwas käme, wo sie überhaupt keine Lust drauf hat, dann ist das halt so. Keiner zwingt den anderen zu irgendwas.
Nika: Also das Thema Kommunikation begegnet mir als Domina ja gerade auch sehr, sehr oft. Und du hast jetzt gesagt, ihr entdeckt euch da jetzt gerade und ihr sprecht da offen drüber. Was meinst du, woran liegt das, dass viele Leute das nicht können? Viele Leute können ihrem Partner nicht sagen: Hör mal, ich habe hier gerade irgendwie was so entdeckt. Wollen wir das zusammen mal ausleben? Woran liegt das?
James: Ich glaube, das ist eine psychologisch wahnsinnig interessante Frage. Tatsächlich hätte ich das in meiner alten Beziehung auch nicht gekonnt. Nicht, weil ich es für mich nicht gekonnt hätte. Wie gesagt, ich spreche offen drüber, was ich möchte oder was ich nicht möchte. Aber bei meiner Exfrau beispielsweise war es so, die konnte überhaupt nicht über irgendwelche sexuellen Dinge sprechen. Und ich glaube, das ist tatsächlich bei vielen so, sei das jetzt von der Erziehung oder tatsächlich, im schlimmsten Fall, Erfahrung, dass sich jemand halt nicht traut, sich gerade auf der sexuellen Ebene zu öffnen, zu sagen: Ich würde gerne mal ausprobieren, oder wie auch immer, weil sie vielleicht die Befürchtung haben, entweder abgelehnt zu werden, schlimmstenfalls ausgelacht, oder wie auch immer, oder sich einfach selber nicht dazu überwinden können, weil ihnen irgendwann mal gesagt worden ist, es gibt nur Missionarsstellung und sonst nichts. Blöd gesagt. Ich glaub, das ist wirklich viel Prägung aus Kindheits- und frühem Erwachsenenalter und natürlich dem, was die Gesellschaft einem spiegelt. Ich glaube hier in der Großstadt generell, wo einfach auch das Angebot allgemein wesentlich größer ist, ist darüber mal zu sprechen eventuell einfacher, als wenn man irgendwo auf dem Land lebt, wo es halt dann einfach so getreu dem Motto: Ich heirate den Nachbarn, weil es sich halt so gehört. Ich glaube, das ist tatsächlich mit ein Grund. Andererseits finde ich es extrem traurig, wenn man in der Partnerschaft nicht über die eigenen Bedürfnisse sprechen kann oder auch über Probleme. Das gibt es ja auch oft genug, das es halt einfach totgeschwiegen wird, bis es halt irgendwann mal knallt und im schlimmsten Fall es zur Trennung kommt.
Nika: Also summa summarum kann man sagen, ihr beide, ihr habt euch zwar jetzt gerade erst entdeckt in dieser Sache und dieser Szenerie, probiert euch da einfach aus, und switcht aber auch. Also du schaffst es aber auch, deiner Frau, obwohl du masochistische Züge hast, musst du ja immer oder öfter diesen dominanten Teil einnehmen, aber du schaffst es durch Kommunikation mit deiner Frau zu sagen: Okay, das ist jetzt dann andersrum auch mal in Ordnung, so dass du dich dann weiterentwickeln kannst. Kann man das so sagen?
James: Ja, das kann man so sagen. Und oftmals müssen wir noch nicht mal reden in dem Moment, sondern gerade, wenn man in einer Session ist und ich mit meiner Frau nach einer Zeit fertig bin, so nach dem Motto, ohne dass man das jetzt verbalisiert sondern einfach nur sie für sich vielleicht feststellt: Okay, mir reicht das jetzt für heute. Dann kann dieses Switchen auch von jetzt auf gleich passieren, ohne dass du das vorher abmachen oder dass wir jetzt sagen: So, okay, jetzt wechseln wir mal, sondern es passiert einfach. Ich vermute mal, das ist einfach so dieses, eben weil wir uns schon sehr lange kennen und einfach die Zeichen des anderen gut lesen können, auch wenn wir in der Sache neu sind. Aber es kann dann auch schon mal passieren, dass sie mich sozusagen von sich runterwirft, sag ich jetzt mal, und mir von jetzt auf gleich den Hintern versohlt. So plakativ gesagt. Ich glaub halt einfach auch, dass das bei uns auch ein Glücksfall ist, dass das so funktioniert. Ich denke nicht, dass das bei jedem so ist, auch wenn man schon dreißig Jahre zusammen ist, aber in dem Sinne funktioniert das bei uns super. Und ich habe dann in dem Moment auch kein Problem damit. Es gibt durchaus Tage wo ich sage: Heute nicht, weil ich schon irgendwie… weil es mir gerade nicht gut geht, wie auch immer, weil ich schon irgendwie Schmerzen hatte von irgendwas anderen, habe ich dann auch jetzt auch in dem Moment nicht wirklich Lust drauf, dass man mir den Hintern versohlt. Das weiß sie dann aber auch, und entweder habe ich ihr das vorher schon gesagt, oder sie kann die Zeichen auch schon lesen.
Nika: Was wünscht du dir denn von den Menschen, die vermeintlich so abstruse Gedanken haben, die sich das einreden, „das kann ich nicht sagen“. Was wünscht du dir von den Menschen, die sich nicht trauen, was auszusprechen bzw. hast du Tipps, wie die das machen können?
James: Also erstmal würde ich den Menschen wünschen, tatsächlich sich einfach den Mut zu fassen zu öffnen. Klar, im schlimmsten Falle kommt eine Ablehnung vom anderen. Ich würde halt versuchen, wenn ich jetzt für mich selber entdecke, ich möchte irgendwas, was auch immer, einfach mal ausprobieren oder mich in bestimmten Dingen ausleben, das in einem ruhigen Gespräch mit dem Partner oder der Partnerin halt wirklich zu verbalisieren, als wirklich nicht von jetzt auf gleich in einer Krisensituation oder wie auch immer das zu äußern, sondern wirklich sich in Ruhe zusammenzusetzen und zu sagen: Ich würde gerne mal XY ausprobieren, oder ich würde das und das gerne mal ändern. Wenn man natürlich selber die ganze Zeit solche Sachen in sich reinfrisst, entsteht auch Frust. Und man merkt vielleicht noch nicht mal, wie man dem anderen gegenüber dann in einem ganz anderen Kontext reagiert. Das Problem ist wirklich: wenn man nicht zu sich selber stehen kann oder zu dem, was man selbst an Bedürfnissen hat, das geht nie gut aus. Das kann Jahre gutgehen, das kann Jahrzehnte gutgehen, aber irgendwann ist natürlich Schluss. Also die Leute, egal worum es geht, sie müssen sich bewusst darüber sein, dass sie, solange sie sich in welcher Form auch immer, in welchem Lebensbereich auch immer, verstellen, das geht nicht gut aus. Entweder schadet man sich damit selbst oder sogar noch dem anderen, oder allen zusammen.
Nika: Das ist doch ein wunderbares Schlusswort. Ich würde ganz gerne noch zwei Fragen stellen bzw. ganz kurz und knapp: Wann ist der CSD dieses Jahr, damit die Hörer das wissen?
James: Der ist immer am ersten kompletten Juli-Wochenende, jedes Jahr, Kalender: der 3. bis 5. Juli
Nika: Und, weil wir ja gerade auch schon darüber gesprochen haben, dass sich manche Leute nicht so ganz trauen, da mehr so in diese Richtung zu gehen, welche Vereine kannst du empfehlen?
James: Jetzt rein vom BDSM oder insgesamt?
Nika: Du kennst dich ja dadurch, dass du da in der Szene da generell unterwegs bist, in der sexuell offenen Szene, da gibt es doch bestimmt neben den Vereinen, die du schon erwähnt hast, weitere Vereine, die einfach offen sind und das Angebot haben für Menschen, die sich mal zumindest dahingehend orientieren wollen, in die BDSM-Szene zu kommen oder einfach mal sich informieren wollen über „sexuelle Alternativen“.
James: OK, also rein für BDSM oder Fetischbereich allgemein würde ich sagen, Rheinfetisch geht auch, der ist NRW-weit vertreten, und auch bundesweit mittlerweile, hat aber seinen Sitz hier in Köln. Den kann ich durchaus empfehlen, die machen hier Veranstaltungen usw. und sind auch auf Partys und sowas unterwegs. Was haben wir denn noch alles? Kölner Lesben-und Schwulentag ist hauptsächlich ein großer Verein, der sich für die komplette Region einsetzt, in allen Facetten, völlig egal in welchem Bereich. Was haben wir denn noch alles? Es gibt so viele. Transmann eV, der ist bundesweit tatsächlich. Der hat seinen Hauptsitz in München, ist aber bundesweit vertreten. Transfamily gibt es noch, in Duisburg haben die ihren Sitz, sind aber auch in NRW unterwegs.
Nika: Was ist Transfamily?
James: Transfamily ist tatsächlich ein Verein, der sich für alle Bereiche zum Thema Transgender einsetzt, und zwar vom Kindesalter an bis zum hohen Erwachsenenalter. Völlig egal. Die haben regelmäßige Stammtische und da kann man sich halt wirklich mal in einer ganz ruhigen Runde zusammen austauschen. Die helfen also auch denjenigen, die jetzt ganz frisch sozusagen dabei sind, die sich selber gerade erst entdecken, bis hin zu denen, die halt wirklich sich selber auch als Hilfe anbieten möchten. Also die kann ich sehr, sehr empfehlen, der Name sagt schon: die sind wirklich unglaublich familiär. Kann ich sehr, sehr empfehlen. TX Köln gibt es noch hier in Köln. Das ist auch ein Verein für Transgender, der ist überwiegend für Transfrauen, aber eben nicht nur.
Nika: Und diese ganzen Vereine, die kann man, nur für die, die sich da wirklich für interessieren, die kann man anschreiben, anrufen, die kann man googeln, und dann sich da einfach melden, oder wie läuft sowas?
James: Ja genau, also die haben alle Internet-Seiten, kann man also auch leicht googeln, sag ich jetzt mal. Man kann, je nachdem, wenn der Verein natürlich auch tatsächlich ein eingetragener Verein ist, kann man auch Mitglied werden, muss aber nicht. Beispielsweise Transmann eV oder TX Köln, die haben auch Stammtische, die regelmäßig stattfinden, z. B. einmal im Monat, und die geben auch im Internet beispielsweise die Location an, wo sie sich treffen, mit Uhrzeit, und dann kann dann einfach dazu stoßen und sich dann halt einfach mal so als ruhiger Zuhörer, um einfach mal festzustellen: trifft das auf mich zu oder nicht.
Nika: James und Sabrina, vielen Dank für eure offenen Worte, für eure informativen Aussagen und dass wir mal einen Teil eurer Beziehung sein durften, dass wir mal reinschnuppern durften. Ich wünsche euch alles Gute und ich bin gespannt, ob der ein oder andere sich jetzt bei den Vereinen melden wird bzw. inwieweit sich die Leute vielleicht auf andere Weise jetzt wiederfinden.
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene