#39 Praktikantin in einer Kliniksession?

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Praktikantin einer Kliniksession sein!

Dass ich mich innerhalb einer Session einmal fragen muss, wie realitätsfern manche Rollenspiele überhaupt wirklich sind, durfte ich in dieser erfahren. Kittel anziehen, Klemmen, Spritzen, Tupfer anreichen und dazu sehr viel über die Anatomie des Menschen lernen, ist doch alles ganz normal.

Natürlich, zwischendurch hat man in diesem Bereich, wie in allen Lebensbereichen, Phasen wo man denkt: Puh, ist das alles zu viel? Ich möchte einfach mal schlafen oder so. Aber, wenn ich dann wieder sowas wie heute erlebe, bin ich wieder hart motiviert und ich finde es immer wieder total cool, dass ich das erleben darf.

Und sowas wie heute war wieder so hilfreich für mich und für meinen Horizont und überhaupt; ich bin so dankbar dafür, dass das alles so läuft, also eine wirkliche Bereicherung für mich, auch wenn es eine Kliniksession war. Denn ich hatte ja gestern schon eine Session mit meiner mittlerweile sehr liebgewonnenen Freundin. Da die Session heute so extrem anders war, als die gestern, war sie umso intensiver, das auf diese Weise auch mal mitzuerleben.

Denn gestern war ja mein Stammgast da. Er hatte gesagt: Komm, wir machen jetzt mal was zu dritt. Das war aber alles eher im schwarzen Bereich, alles etwas verrucht. Ich würde jetzt nicht sagen erotisch angehaucht, das wäre der falsche Begriff, aber vielleicht auch irgendwie nicht, denn das war ja schon ein bisschen sexuell anregend für mich. Allein schon, weil meine Freundin dabei war und alles so ein bisschen Sex war.

Heute stand eine weitere Session mit ihr an und da sie im weißen Bereich war, war sie komplett das Gegenteil zu gestern. Kliniksession.

Meine Freundin hatte mir vorher schon gesagt, was ungefähr ansteht: klassische Untersuchungssession und ich sollte die Praktikantin spielen. Im weißen Bereich bin ich ja nicht so versiert wie sie, denn witzigerweise und praktischer Weise ist sie in ihrem eigentlichen Leben gelernte Krankenschwester. Das passt sehr, sehr gut und das kommt sogar tatsächlich relativ häufig vor, dass gelernte Krankenschwestern sich parallel zum eigentlichen Job ein bisschen „anders“ ausleben – eine Alternative finden zum Arbeitsalltag in besonderer Form.

Bei ihr war es auch so, und dementsprechend sagte sie mir dann: Komm, du spielst jetzt heute einfach die Praktikantin. Das ist ein klarer Ablauf in dieser Session, das machen wir immer so. Und du bist einfach diejenige, der ich ein bisschen was erzähle was ich so mache an Untersuchungen, und du reichst mir die Sachen einfach an, die ich so brauche.

Praktikantin in einer Kliniksession. Darf man keinem erzählen…

Ich denke: Super Sache, finde ich richtig gut, aber ich konnte natürlich überhaupt nicht einschätzen, was da alles so passiert. Obwohl sie mir das ein bisschen erklärt hatte, ist das in der Umsetzung ja alles ein wenig anders. Aber ich habe mich riesig gefreut und erst recht als sie mir sagte: Du kannst auch OP-Kleidung anziehen.

Klassischerweise Kittel und Latschen.

Und ich denke: Geiler Scheiß. Ich muss mich noch nicht mal großartig schick machen, schminken, schöne Sachen anziehen, nein, Kittel. Super. Wir hatten natürlich vorher ein bisschen drüber gesprochen, wie das ungefähr sein wird, wie ich mich zu benehmen habe und was ich machen soll. Viele Fragen stellen, weil der Gast einfach darauf steht, dass seine Ärztin eine Praktikantin dabei hat, die sie ein bisschen aufklärt, ein paar Fragen beantwortet und einfach mitnimmt.

Mit der Kliniksession begann das Rollenspiel. Ich musste mich natürlich schon ein bisschen umorientieren bzw. reinfinden in dieses Praktikantinnen-Ding.  Aber wie es immer so ist: einfach mal machen und mal gucken, was passiert. Und ich habe heute so unfassbar viel über die Anatomie des Menschen gelernt – vor allem auf alternative Art und Weise und weil sie wirklich Ahnung hatte von dem, was sie getan hat. Deshalb möchte ich euch heute mal dieses Rollenspiel nacherzählen, da sich das wahrscheinlich nicht so viele vorstellen können, wie das in der Umsetzung eigentlich ist.

Kliniksession

In einer Kliniksession muss die Blase untersucht werden

Wir kamen rein, stellten uns vor, sie sagte zum Gast: Das ist meine Praktikantin und ich werde sie heute ein bisschen anleiten und ihr ein paar Sachen erzählen und erklären, was ich heute mit Ihnen mache. Ist es Ihnen nach der letzten Untersuchung gut ergangen? Hatten Sie Probleme? Hatten Sie Beschwerden beim Wasserlassen? Solche Sachen werden da gefragt. Natürlich, Wasserlassen, ihr könnt euch vorstellen, welchen Körperteil heute untersucht werden sollte.

In einer Kliniksession müssen die Herztöne gemessen werden

Erstmal Herztöne messen, abklopfen, abtasten, ob alles richtig und gut ist. Der Gast hat dann natürlich auch diesen Kittel anbekommen, diesen hinten frei Kittel, den alle ganz, ganz toll finden, wenn man operiert wird. Es war einfach von Minute eins alles total authentisch und richtig cool. Dementsprechend, wie gesagt, die ersten Voruntersuchungen wurden beendet, um festzustellen, dass oberflächlich alles gut ist. Dann ging es zum Gyn-Stuhl. Setzen Sie sich mal hin, wir müssen jetzt erstmal hier abtasten, da abtasten, hier gucken. Wir hatten ja letztes Mal einen kleinen Bauchschnitt gemacht, da müssen wir die Narbe prüfen. Natürlich war das nicht so, aber das gehört ja ein bisschen dazu. Man spielt ein bisschen mit – einfach, um ein bisschen reinzukommen ins Spiel.

Wir hatten natürlich auch dieses Sagen umwobene Zeug, was man ab und zu schnupfen kann in dieser BDSM-Szenerie, wenn man, wie in dem Fall, sediert werden wollte. Normalerweise nehmen das Gäste, um ein bisschen mehr die Sinneseindrücke zu schärfen. Ich selber habe es noch nie gemacht. Mir reicht das schon immer, wenn ich es rieche, wenn die Gäste es nehmen. Mit einem gewissen Abstand habe ich da schon Kopfschmerzen von. Aber ich war ja dafür da, dass wenn es zu viel wird von der Untersuchung her, mein Fläschchen rauszuholen und den Gast ein bisschen zu „sedieren“. Ich habe geguckt, sie hat getastet. Frei nach dem Motto, es ist alles in Ordnung, weiches Narbengewebe und alles, was man überprüfen muss, ist auch in bester Gesundheit.

Für mich war es so unfassbar wahnsinnig spannend, dass ich mich da selber so reinfinden konnte. Zack, war der Alltag weg und alle Gefühle, die man vorher hatte, alle Bedenken – kann ich das authentisch rüberbringen oder nicht? – waren auf einmal weg.

Ich habe sogar angefangen zu fragen, wie denn unschönes Narbengewebe aussieht, wie sich das äußert, auch im Unterhautgewebe. Sie konnte mir ja alles erklären. Zwischendurch mussten wir uns auch angucken und unsere Gedanken sagten beide: Jetzt müssen wir weitermachen, sonst geht es zu tief in den Fachbereich. Ich habe mich eben komplett darin verloren, schon von Anfang an. Und der Gast hatte natürlich Spaß, denn er hat auch gemerkt, dass das jetzt gerade eigentlich auch eine ganz normale Untersuchung sein könnte. Zum Glück hatten wir ja noch ein paar Schritte vor uns.

Kliniksession mit Strom

Ohne dass das jetzt abschreckend wirken soll, gibt es ein Instrument: ein Stab, durch den es kleine Stromstöße gibt, sobald er die Haut berührt. Das ist aber überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, es sieht sogar ganz cool aus, weil es auch ein bisschen leuchtet, wenn es auf die Haut auftrifft. Da musste man ja auch erstmal die Hautreaktionen des Patienten testen. Und auch da wieder habe ich viel über die Dermatologie gelernt und über die Reaktionen der Muskeln auf Strom.

Der Gast fragte zwischendurch auch mal: Möchten Sie denn auch mal? Ich sag: Ja, darf ich denn? Ich möchte Ihnen ja nicht wehtun. Natürlich, ich kannte dieses Gerät schon, und ich habe da selber immer Spaß mit, auch an mir selber das mal auszuprobieren, weil es eher ein Mädcheninstrument ist, weil es halt leuchtet. So ist also mein Bezug zu diesem Teil. Der Gast dann: Ja, probieren Sie es gerne aus. Meine Freundin fragte dann auch: Ist das in Ordnung für Sie, wenn meine Praktikantin sich da auch mal ausprobiert? Jaja, gerne. Ich habe dann immer wieder gefragt: Ist das so für Sie in Ordnung? Ist das zu viel? Was fühlen Sie? Wo fühlen Sie was? Allein dieses Stromding war für mich schon eine coole Sache.

Kliniksession: Dilatoren

Als nächstes kamen dann die Dilatoren dran, sprich die Harnröhrendehner. Das ist für mich mittlerweile, so komisch es klingt, schon fast Alltag, denn es gibt, entgegen wahrscheinlich vieler Meinungen oder vieler Einschätzungen, das ganz oft, dass Männer ihre Harnröhre dehnen lassen wollen. Bei Frauen ist das noch eine andere Sache, aber bei Männern habe ich mich lange gewundert wie stimulierend diese Prozedur ist. Da ist das, glaube ich, auch ein anderes Gefühl. Auch da hat meine Freundin das einmal vorgemacht, denn ich musste ja noch lernen. Wir mussten ja so tun, als wäre ich jetzt total unerfahren. Sie hat alles gezeigt: erstmal desinfizieren, Gel rein, leicht einführen, aber nicht mit Druck. Was passiert da? Welche Muskelstränge, welche Adern laufen da durch? Wir hatten natürlich eine OP-Lampe, die haben wir auch mal auf diese Adern gehalten, während sie mich aufklärte. Sie hat mir gezeigt, wo sie hinlaufen, wofür die da sind, welche Blutzufuhradern dafür sorgen, dass auch die Schwellkörper anschwellen, all sowas.

Natürlich da auch wieder: Ich durfte auch diese Harnröhre einmal ein bisschen dehnen. Der Gast musste dann sediert werden, weil es dann für schon ein bisschen zu aufregend war, wenn da zwei Frauen mit Handschuhen an seinem besten Stück arbeiten. Vielleicht war es auch schon ein bisschen Aufregung, weil es (das hat sie mir vorher schon verraten) diesem Gast eigentlich in erster Linie um den Katheter am Ende geht.

Kliniksession: Katheter setzen

Ja, Katheter ist jetzt so eine Sache, ich hatte das ja auch schon mal machen dürfen, und zugucken dürfen, und der Gast, den ich damals hatte, der hat mir dann ja auch sehr viel darüber erzählt und erläutert. Ist jetzt, wie der gesamte weiße Bereich, für mich interessant und spannend, sehr aufschlussreich, aber Katheter setzen an sich – ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, was da im Gast abgeht.

Aber es soll mich ja auch nicht interessieren, geht mich ja auch nichts an, was die Leute damit verbinden. Diese Session sollte aber am Ende primär um den Katheter gehen, der dann gesetzt wurde von meiner Freundin. Immerhin weiß ich jetzt im Detail, wie es geht. Ich wusste es vorher schon ein bisschen, aber jetzt habe ich ja nochmal aus nächster Distanz sehen dürfen, wie das funktioniert, auch vom Ablauf her. Allein spannend war für mich schon, die ganze Szenerie zu beobachten: sterile Handschuhe, wie man die anzieht, welche Schritte man einhalten muss, welche Instrumente man braucht, wie das dann auch alles abläuft, im wahrsten Sinne.

Ich fand es total spannend in welchen Flow-Zustand wir drei dann auch schon wieder in irgendeiner Form gekommen sind, und das auch relativ schnell, nach kurzer Zeit.

Ich war total fasziniert davon, wie schnell diese Stunde vorbei ging. Abgesehen davon, dass man ja viel gelernt hat, habe ich zwischendurch auch mit dem Gast ein bisschen schnacken können – mal ein paar Fragen stellen können. Wie geht es Ihnen? Was passiert jetzt hier gerade? Das ist ja immer dieses Spannende daran zu beobachten, was in den Gästen vorgeht. Bzw. konnte ich ja jetzt auch mal beobachten, was in den Damen vorgeht, zumindest in der einen. Und dabei ich habe richtig gemerkt, dass sie Spaß an ihrem Hauptjob hat.

Offensichtlich, denn sie konnte mir alles erklären und musste sich zwischendurch immer wieder zurückhalten, dass sie da nicht zu ausschweifend wird. Und ich konnte beobachten, wie dieses Rollenspiel von statten ging. Das war wieder so schön. Natürlich für mich teilweise ein bisschen schwierig, weil Klinik ist immer so eine Sache. Aber mir ging es super und ich hatte weder Kreislauf noch sonst Probleme – da kann ich mittlerweile wohl wirklich einen Haken dran machen. Also ich bin dahingehend jetzt geheilt und tiefenentspannt und selber überrascht, dass es so ist. Denn selbst als Nadeln gesetzt wurden, war alles in Ordnung.

Kliniksession: Probenentnahme

Die besondere Probenentnahme am Ende durch meine reizvolle Kollegin war für mich cool zu beobachten. Ich durfte ja den Gast entsprechend bespielen währenddessen sie die Probe entnahm.

Im Nachhinein, wurde mir dann auch erklärt, wie man einen Katheter wieder entfernt, das gehört ja dazu, den kann man ja auch nicht einfach irgendwie rausziehen. Durch das Vakuum gehört da ein gewisser Ablauf zu. Aber kaum war die Session vorbei, haben wir uns auch mit dem Gast wieder normal unterhalten und haben gefragt, ob alles in Ordnung war. Das ganze Rollenspiel war dann von jetzt auf gleich vorbei. Wir waren wieder beim Du, haben uns angegrinst und er war auch sehr dankbar dafür, dass das für seinem Kopf jetzt auch ein bisschen erweiternd war.

Denn klar, da spielt sich ja vorher schon ein Film ab, und währenddessen sowieso.

Kliniksession

Dass da jetzt so eine unwissende Praktikantin mit dabei war, die ein bisschen unbeholfen zugange war und immer wieder Fragen gestellt hat, interessiert war, das war für den Gast sehr hilfreich und ausbauend für seine Fantasie. Was mich da schon wieder zu bringt, sehr dankbar dafür zu sein. Denn man erwischt sich ja schon mal schnell dabei, in irgendwie ein Muster zu rutschen und denkt nicht mal weiter. Und dieser Gast kommt seit Jahren und macht genau dieses Rollenspiel. Heute hat er sich dann mal gedacht: Komm, ich erweitere das Ganze, ich probiere es mal aus. Ob das was für mich, ist weiß ich nicht, wenn da jetzt noch jemand bei ist.

Aber er hat es einfach gemacht und ich war so dankbar dafür, dass ich bei dieser Kliniksession dabei sein durfte. Er hat mir dann am Ende auch gesagt: Wer weiß, auf welche Ideen wir noch kommen. Vielleicht kannst du ja dann selbst irgendwann auch mal den Katheter setzen. Bitte, wie cool ist das, dass er auch so entspannt war. Wie ein Pfannenkuchenmann stand er vor mir und grinste mich an und sagte: Ja, so konntest du mir jetzt auch helfen, meinen Horizont zu erweitern.

Und ich stand einfach nur da und dachte mir: wem sagst du das!

Ein paar Schlagwörter

Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene