#58 Wie geht es mit Nika weiter? – Teil 2

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Letzte Woche haben wir bereits viel über das Domina-Dasein gesprochen. Im zweiten Teil erzähle ich, wie es für mich war, trotz Domina Nika nun offiziell eine Prostituierte zu sein, wie ich dazu gekommen bin, einen Podcast zu starten und wie es weitergehen wird.

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Sebastian:          Wenn man dann quasi fertig ist, ich sag mal, da wird ja kein Wecker sein, der jetzt klingelt, und sagt: So, 45 Minuten sind rum.

Nika:                   Das wäre fatal.

Sebastian:          Genau. Wie bringst du das Ganze zum Ende? Oder auch, wenn dir die Zeit mal davon läuft?

Nika:                   Ja, also, der Zeitfaktor ist ein riesen Thema. Auch da, zu Beginn habe ich das überhaupt nicht hingekriegt. Da muss ich auch sagen, habe ich oft auf die Uhr geguckt und genau dieses Phänomen entdeckt, so: Oh Gott, ist ja nur noch fünf Minuten. Und ich bin mittendrin. Aber auch da ist das Studio auch ein bisschen kulant und sagt: Du musst ja jetzt nicht, nur weil du noch fünf Minuten über hast, in fünf Minuten fertig sein. Dann kann man das so ein bisschen ausschleichen lassen und ein bisschen überziehen. Ist ja auch schön für die Gäste.

Aber das lernt man tatsächlich mit der Zeit. Da wären wir wieder beim Profi. Ich würde mich jetzt auch nicht als Profi bezeichnen, obwohl ich das jetzt seit eineinhalb Jahren mache. Man hat da irgendwann ein Gespür für. Natürlich hat man die Uhr am Arm und man guckt zwischendurch immer wieder drauf. Gerade wenn man Sessions mit einer anderen Dame zusammen macht, muss man da öfter drauf gucken. Da passiert ja nun mal auch viel mehr. Man schweift schon mal schneller ab. Aber so oder so, man hat da irgendwann ein Gefühl für, wie die Zeit gerade so genutzt wird.

Sebastian:          Okay. Wenn das dann zu Ende geht, ich kann mir vorstellen, du löst dann die Fixierung. Du hast ja so eine Dramaturgie. Du wirst die Leute ja nicht abmachen, durch die Tür schieben und dann ist gut. Gibt’s da einen Ablauf?

Nika:                   Also hier sei mal anzumerken die Wichtigkeit des Orgasmus‘ vielleicht noch. Den darf man ja auch nicht unterschätzen.

Sebastian:          Oh siehst du. Das ist jetzt spannend. Das habe ich auf dem kompletten Zettel hier nicht auf dem Schirm. Aber natürlich hast du völlig Recht. Gehört das bei jedem dazu?

Nika:                   Nein. Also tatsächlich oft, dass viele sagen: Ich möchte natürlich auch den Orgasmus haben, allein, weil es vielleicht auch ein Sinnbild für das Ende ist, oder als Verfestigung der Erinnerung vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber ist ja auch verständlich. Ich meine, jeder Mensch kennt das. Wenn man da jetzt irgendwie angeheizt ist und dann ist Ende – das ist doof. Manchmal nicht. Manchmal ist es auch sehr reizvoll. Und da wären wir wieder bei denen, bei denen ich es bewusst mache, wo ich dann tatsächlich auch meine sadistische Ader ein bisschen ausleben kann, dass ich denen das einfach nicht gönne, wenn sie es nicht gut gemacht haben. Was heißt gut gemacht?

Das ist ja am Ende auch immer spielerisch zu sehen. Wenn ich der Meinung bin, das war jetzt nicht gut, was er getan hat, dann, je nachdem, wie meine Laune so ist und inwieweit ich das mit dem Gast ausleben kann, kann ich dann schon sagen: Na, das üben wir dann aber noch mal beim nächsten Mal. Das ist jetzt hiermit beendet.

Sebastian:          Ich habe gerade ein bisschen drüber nachgedacht, weil meine Perspektive so ein bisschen … für mich hat Spielen, BDSM, überhaupt nichts zwingend mit einem Orgasmus zu tun. Ich weiß, ich bin da jetzt auch nicht der Durchschnitt, aber das muss nicht sein. Deshalb habe ich das wahrscheinlich völlig übersehen. Wobei, da müssen wir vielleicht noch mal diese Abgrenzung machen. Ich nehme mal den Begriff Prostitution. Wie weit gehst du da? Wie ist das abgegrenzt? Kannst du das beschreiben? Weil, wenn du Menschen zu einem Orgasmus bringen willst, musst du mit ihm ja nun mal intensiv interagieren. Die Frage ist: Wie weit interagierst du?

Nika:                   Ich muss gar nicht zwingend so viel interagieren, weil im Endeffekt sage ich oft auch so: Dann mal jetzt. Also ich selber mache es selten. Sogar eigentlich nie, weil, das würde dann irgendwie nicht passen. Sondern das baut man dann so ein, dass die dann selber Hand anlegen und mir das dann zeigen.

Sebastian:          Okay. Da ist natürlich dann der Zeitfaktor wieder spannend, weil da dauern kann. Oder es geht schnell. Man weiß es nicht.

Nika:                   Das lernt man innerhalb der Session tatsächlich. Das merkt man, wie sensibel die Leute sind.

Sebastian:          Okay. Und was tust du? Die sind da zugange und du wartest? Oder liest ‘ne Zeitung? Ich meine, das ist ja tote Zeit? Oder interagierst du da weiter? Ich sage mal, ins Ohr flüstern, unterstützen, nochmal ein bisschen draufhauen.

Nika:                   Also das ist ganz und gar keine tote Zeit. Das ist eigentlich sogar für viele die spannendste Zeit, weil denen das super gefällt, wenn ich denen sage, was jetzt passiert. Klar, die ganze Session über sowieso, aber gerade, wenn ich dann sage: So, jetzt bist du dran. Ich will was sehen. Da kann man ja super auch verbal mitspielen. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich eine Zeitung rausnehmen oder so. Es sei denn, es ist gewünscht. Kann ja auch sein. Weil gerade Ignoranz ist ja auch immer ein sehr oft gewünschter Teil des Ganzen, dass ich bewusst denjenigen ignoriere und er für meine Aufmerksamkeit kämpfen muss.

Aber ich sag mal so, es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt auch voyeuristisch veranlagt bin, sprich, ich finde das einfach super interessant, den Menschen dabei zuzusehen. Es ist eine Win-Win-Situation. Ich guck es mir gerne an, und derjenige guckt mich dabei an. Und ich zeige ihm dann halt durch Blicke oder durch, durch den Raum laufen oder berühren in irgendeiner Form: Okay, ich muss jetzt was machen, aber das finde ich auch gerade cool. Manchmal ist es auch so, dass die sagen: Okay, wir müssen jetzt mal kurz Pause machen, weil, sonst ist gleich vorbei. Kann man auch wieder mitspielen.

Sebastian:          Ja, okay. Das ist wirklich spannend. Ich ärgere mich gerade, dass ich diesen Punkt tatsächlich so übersehen habe. Jetzt haben wir den Orgasmus. Jetzt haben wir die Sauerei. Worauf ich so ein bisschen hinaus mag ist so dieser Punkt: Es ist zu Ende, der Mensch muss sich umziehen, das mit dem Geld muss auch noch irgendwie geklärt werden. Vielleicht spricht man auch noch mal und reflektiert vielleicht, was passiert ist. Gehört das dazu?

Nika:                   Das mit dem Geld wir vorher gemacht. Allein, dass man das aus dem Kopf hat. Das passiert vor der Session. Es würde einfach nicht passen. Das macht man vorher, und dann ist vorbei, dann ist gut. Die Zeit nach dem Orgasmus ist mit die wichtigste sogar, weil, natürlich könnte man jetzt da – da gibt’s den Markt für und gibt’s auch die Bediener für – dass die da wirklich sagen: Okay, ich bin dann jetzt weg.

Dass die Mädels die dann da liegenlassen und duschen lassen und gar nicht mehr wiederkommen. Ich bin da eher so eine, die dann halt denen noch ein bisschen den Raum gibt. Klar, ein paar Sekunden, du als Mann weißt es wahrscheinlich am besten, kurz nach Orgasmus ist man nicht ansprechbar. Da muss man erstmal wieder gucken, wo man ist und überhaupt.

Sebastian:          Naja, ich bin da äußerst sarkastisch und boshaft danach. Ich bin wie ein Rohrspatz!

Nika:                   Aber die meisten Gäste sind wirklich so, dass die dann ein paar Sekunden brauchen und erstmal wieder ankommen im Raum. Dieses Ankommen im Raum ist eigentlich die beste Beschreibung des Ganzen. Weil, da fällt super viel von denen ab. Also im wahrsten Sinne – der Druck ist raus. Es folgt Stille, dann guckt man erstmal: Okay, wie ist er jetzt drauf? Dann wird auch noch danach gesprochen. Dann gehe ich meistens aus dem Raum raus und sag: Entweder du kannst nochmal duschen gehen, oder zieh dich an. Wie du magst. Ich komm gleich wieder. Dann sieht man sich danach nochmal, und dann bringe ich den auch raus.

Sebastian:          Jetzt findet der Orgasmus ja am Ende statt. Wie ist denn das? Wenn das aufgrund des Session-Konstrukts mittendrin stattfindet? Gibt’s das?

Nika:                   Ja, das gibt es, und das ist auch manchmal sogar so gewünscht. Denn gerade die masochistisch veranlagten Menschen finden das sogar ganz gut, wenn das so ziemlich am Anfang sogar passiert, weil die den Nutzen daraus ziehen, diesen Schmerz danach. Das Sexuelle ist ja dann sozusagen verflogen und dann geht es denen ja nur darum, dass alles noch zu verarbeiten und vielleicht auch die Schmerzgrenzen zu testen. Jetzt nicht Schmerz in Form von geschlagen werden oder so. Aber oft ist es ja so, wenn der Orgasmus vorbei ist, ist man im Kopf ganz woanders. Dann ist auch, wie gesagt, der ganze sexuelle Anteil weg und dann genießen die es umso mehr, noch ein bisschen geärgert zu werden. Was heißt ein bisschen!

Sebastian:          Ja, das stimmt. Man ist hinterher einfach so ein bisschen ausgewechselt. Ich muss für mich immer sagen, Geilheit macht blöd. Wenn ich spitz wie Nachbars Lumpi bin, dann denke ich nicht mehr klar.

Nika:                   Da bist du sicherlich nicht alleine.

Sebastian:          Ja, ne? Klar, wenn ich das dann tatsächlich mit allen Sinnen genießen  will, dann ist es vielleicht tatsächlich gar nicht schlecht zu sagen: Geht das am Anfang? Abhaken, und dann liege ich anders da.

Nika:                   Wobei, der sexuelle Anteil, den darf man ja nicht unterschätzen. Viele nutzen ja das Spiel vorher, um das Ganze zum Abschluss bringen zu können. Das ist vergleichbar mit den Leuten, die Pornos gucken, die hobeln sich ja nicht vorher schon direkt einen oder direkt am Anfang, sondern die gucken sich das an und fangen an. Und irgendwann kommt es dann halt soweit. Aber ich finde es immer total spannend, genau das die Gäste zu fragen. Unsereins ist ja dann auch so, dass ich die Gäste bewusst nach der Session nochmal frage: Wie war es denn für dich? Wie geht es dir? Was ist bei dir passiert?

War irgendwas gut? War irgendwas schlecht? Was hat dir besonders gut gefallen? Weil ich das halt super gerne verstehen möchte, was da jetzt auch passiert ist. Da spielt dieser sexuelle Teil auch eine große Rolle. Ich frage dann, wie sexuell es jetzt für sie war. Natürlich gibt es auch die Gäste, zum Beispiel Fetischisten, richtige Fetischisten, die Definition ist ja auch relativ unbekannt tatsächlich. Es ist ja jetzt nicht so, dass eine Vorliebe gleichzusetzen ist mit einem Fetisch. Ein Fetisch wird ja dadurch gekennzeichnet, dass man irgendwas braucht, um wirklich sexuell erregt zu werden.

Sebastian:          Ein Ding vor allen Dingen, nicht einen Menschen, sondern etwas Gegenständliches.

Nika:                   Ja, oder einen Zustand. Irgendwie ein Rollenspiel, dass es ohne dieses Rollenspiel und dieses Ding halt nicht geht. Ich habe einen Gast, da muss ich immer Kniestrümpfe anziehen, also Nylon-Kniestrümpfe zwar, aber nur bis zum Knie, sowas ganz Komisches. Das ist jetzt rein so für viele Frauen wahrscheinlich nicht unbedingt sexuell, weil es eben nicht übers Knie geht, also keine Overknees sind, sondern bis zum Knie. Das ist ein bisschen verwirrend am Anfang gewesen. Aber der bringt die auch immer mit, dann passiert die Session, und danach ist es, als würden da zwei Menschen stehen, als wäre ein anderer reingekommen als er rausgeht und er sagt dann auch, er will das Ding dann auch nicht mitnehmen.

Es ist meistens zerrissen dann, aber er sagt dann: Reicht jetzt auch, kannst du wegschmeißen.  Jetzt ist wieder für zwei, drei Wochen gut. Dann komme ich wieder. Auf der einen Seite ist es sexuell wichtig für ihn, das jetzt gerade so zu machen. Und ich spiele da eine absolute Nebenrolle in dieser ganzen Chose. Das ist immer total spannend und auch verwirrend für mich, dass ich dann denke: Naja, gut, ich gebe mein Bein. Aber mehr muss ich auch eigentlich nicht tun, weil die Nylons einfach Kern des Ganzen sind.

Sebastian:          Das ist gerade genau diese Begeisterung. Du erzählst das und findest das toll, hast diese Perspektive, guckst auch auf dich selber drauf: Wie empfinde ich das? Was passiert da überhaupt mit mir und meinem Gegenüber? Das finde ich wunderschön. Du bist hier auch am Lächeln und Grinsen. Das darf ich ja mal erwähnen. Aber das hört man bei dir auch einfach gut raus. Ist das ungewöhnlich?

Nika:                   Also tatsächlich ist es ungewöhnlich. Ich finde es ungewöhnlich, dass es ungewöhnlich ist. Ich habe das schon super oft gehört, sei es jetzt von Gästen oder auch von meinen Kolleginnen, dass die dann wirklich immer wieder mich fragen: Warum strahlst du so dabei? Weil es wieder super interessant war – wie immer, was passiert. Das ist so schön, dass die Gäste es schaffen, in sich reinzuhören und dem nachzugehen, was da bei denen los ist. Natürlich hast du dann auch oft welche, die dann beschämt hinkommen und auch sagen: Ich weiß nicht, ich fühl mich da jetzt selber auch nicht so wohl mit. Bin ich pervers?

Die fragen mich das dann auch. Findest du, ich bin pervers? Wo ich dann immer denke: Naja, was ist denn pervers? Wer entscheidet denn, ob was pervers ist? Pervers ist erst etwas, wenn der andere es nicht möchte und man das einfordert. Vergewaltigung oder an Kindern, das gibt’s ja so. Aber davon sprechen wir hier ja nicht. Ich finde es eigentlich eher schade, dass so viele Menschen sich selber einreden, dass es irgendwie was Komisches ist, obwohl es ja überhaupt nicht komisch ist. Erstens weil es verdammt oft passiert. Das wissen die auch oft nicht. Da sind die auch oft erstaunt, dass ich denen dann sage: Du, das passiert öfter als du denkst. Wie gesagt, meine Faszination darüber rührt halt daher, dass ich das super toll finde, dass Menschen es schaffen, dem nachzugehen, was in ihnen schlummert. Das ist super.

Sebastian:          Das heißt, du bist da nicht exemplarisch. Das ist auf der einen Seite toll, dass ausgerechnet du dich bei mir gemeldet hast. Auf der anderen Seite ist es natürlich blöd, weil, jetzt ist natürlich alles, was wir hier heute sagen und aufbäumen, das bildet nicht den Studiobesuch ab in einem X-beliebigen Studio in der nächsten Stadt, sage ich mal. Da muss ich vielleicht noch ein paar weitere Gäste haben, damit das auch funktioniert. Mal gucken. Jetzt haben wir mich quasi, oder den Gast, aus dem Studio rauskomplementiert. Der kommt wahrscheinlich wieder. Wie ist denn da die Stammgast-Quote? Kommen die nur einmal, oder kommt fast jeder noch ein zweites oder drittes Mal?

Nika:                   Das kann man eigentlich gar nicht so genau festlegen. Ich habe mich auch schon oft überraschen lassen. Es gibt verschiedene Formen der Überraschungen tatsächlich. Entweder hatte ich schon einen Gast, wo ich im Nachhinein dachte: Oh Gott, das war jetzt irgendwie nicht so geil. Und das hat auch menschlich nicht funktioniert. Der wird mit Sicherheit nicht wiederkommen. Und steht am nächsten Tag wieder da! Das sage ich dann auch oft. Man soll ja eigentlich meinen, dass man irgendwann so eine gewisse Auffassungsgabe und auch Einschätzungsgabe hat.

Aber manchmal vertue ich mich so dermaßen und bin so verwundert darüber, dass der jetzt wirklich am nächsten Tag oder eine Woche später wieder bei mir anfragt. Das finde ich immer spannend. Dann muss man halt mal gucken, wie es dann läuft. Dann gibt es auch die Gäste, die tatsächlich zu Stammgästen werden, die dann auch sagen: Du, das ist Wahnsinn, ich habe dich jetzt gefunden. Das finde ich immer ganz toll, weil BDSM, nicht nur BDSM, wir reden da ja jetzt gerade drüber, hat ja viel, wie gesagt, mit Vertrauen zu tun, und dass irgendwas gut werden kann mit der Zeit nur oder wenn man das öfter macht, ist ja klar.

Es ist gerade auch im privaten, sexuellen Bereich auch so. One-Night-Stands haben zwar ihren Reiz, aber irgendwie die eigentliche Sexualität, das ausleben zu können, das schafft man ja erst, wenn das mehrere Male miteinander macht und sich aufeinander einspielt, im wahrsten Sinne.

Und das ist zwischen Gast und Domina nicht anders. Da habe ich eben mit der Zeit jetzt auch schon den einen oder anderen Stammgast, der wirklich wiederkommt, weil es menschlich auch so gut funktioniert. Die Kommunikation funktioniert anscheinend gut. Wir wissen, wir verstehen, was der andere möchte. Das ist immer ein cooles Miteinander. Aber dann gibt es natürlich auch die, die aus diversen Gründen nur einmal kommen, vielleicht auf der Durchreise sind. Ich hatte auch schon mal einen, der sagte, er kam jetzt gerade aus Ägypten, muss gleich weiter nach Frankreich, und dachte sich dann, bevor er am Flughafen wartet, kommt er halt mal eben vorbei. Okay!

Sebastian:          Genau, das ist der Punkt. Wenn jemand so ganz spontan vorbei kommt, geht das?

Nika:                   Ja klar, kommt oft vor.

Sebastian:          Okay, dann musst du ja auch da sein, Zeit haben. Oder wie ist das? Da arbeiten ja mehrere Mädels im Studio. Wie festgelegt sind die Gäste da? Möchten sie immer zum selben Menschen oder wie ist diese Bindung oder diese Verfügbarkeit auch? Wenn du jetzt mal eine Woche in Urlaub bist, dann bist du nicht da. Gibt es da einen Vertreter vielleicht? Urlaubsvertretung?

Nika:                   Nee, die gibt es natürlich nicht, aber gerade die spontanen Gäste, die auch vielleicht noch nie bei uns waren, die kommen dann an, und dann stellen sich die Mädels auch vor. Das ist dann tatsächlich vergleichbar mit einem Laufhaus, würde ich behaupten, dass der Gast reinkommt und sagt: So, ich hätte gerne eine Passive, oder eine Aktive. Er gibt so ein paar Eckdaten an. Das ist ja schon mal wichtig zu wissen. Wenn er jetzt sagt, er hätte gerne eine Aktive, keine Ahnung, mit braunen Haaren, dann kommt die Hausdame und sagt: Du, du, du, stellt euch mal vor. Dann stellen wir uns vor. Innerhalb kürzester Zeit, man geht rein, stellt sich vor, geht wieder raus. Dann entscheidet der Gast.

Sebastian:          Das finde ich aber spannend. Ich hätte jetzt gedacht, das wird wirklich nach Terminplan alles ein bisschen durchgeplant. Das heißt, du gehst dahin um zu arbeiten und hast eventuell gar keine Termine, sonders das kann halt einfach kommen.

Nika:                   Genau. Das ist aber auch gar nicht schlimm. Ich finde es sogar spannend, wenn es klingelt. Alle gucken sich an. He, wer ist das? Hattest du einen Termin? Nee! Du? Nee! Okay. Das ist dann immer so der Moment, wo wir dann alle total aufgeregt sind und sagen: Na, wer wird’s sein?

Sebastian:          Nervenkitzel vor allen Dingen. In einer halben Stunde werde ich irgendwas völlig Abstruses möglicherweise tun. Was kommt da jetzt?

Nika:                   Und was ganz oben steht ist ja immer so: Kenne ich diesen Menschen. Das ist natürlich immer so die Frage der Fragen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, aber gerade bei spontanen Gästen, wo man vorher nicht miteinander geschrieben oder telefoniert hat, kann es sein, dass die Tür aufgeht und vor dir steht jemand, der ein Freund von dir ist oder ein Arbeitskollege oder so.

Sebastian:          Kam das schon vor?

Nika:                   Ein Arbeitskollege nicht, aber ein Kunde tatsächlich. Ich habe ja noch ein anderes Leben, primär eigentlich ein anderes Leben. Das was ich hier mache, ist ja eher so ein Ausflug. Ja, das war ein total lustiger Tag. Ich habe mich eigentlich gar nicht mehr eingekriegt, das waren so viele Zufälle. Ich weiß gar nicht, ob man das Zufall jetzt nennen mag. Aber diesen Menschen habe ich am Vormittag noch in anderen Konstellationen gesehen.

Sebastian:          Okay, dann steht der da. Du sagst: Ach, dich kenn ich!

Nika:                   Nee, der kannte mich natürlich nicht. Ich kannte ihn ja jetzt auch nicht. Ich habe ihn aber gesehen und ich wusste, wer es ist. Er war vorher bei uns im Unternehmen als Kunde, und die Arbeitskollegin, die für ihn zuständig war, kam vorher auch zu mir und hat sich mit mir so ein bisschen darüber unterhalten wer das ist. Als ich ihn dann abends wiedergesehen habe, kam es dann auch dazu, dass er mich dann gewählt hat sozusagen. Wir haben dann die Session gemacht.

Dann frage ich ihn natürlich auch immer so: Na, wo kommst du denn her? Magst du erzählen? Was machst du denn? Dann hat er mir das so erzählt und ich wusste das ja alles schon. Es ist dann immer total witzig, wenn die Gäste dann sagen: Kennen Sie sich denn da auch aus? Was machen Sie denn beruflich? Du denkst dir: Ja, Junge, oh Gott, ich habe dich vorhin gesehen.

Sebastian:          Das ist aber manchmal auch der Kontext. Du erwartest nicht, dort ein bekanntes Gesicht zu treffen. Also erkennst du den Menschen auch eher nicht.

Nika:                   In Hamburg hatte ich das tatsächlich einmal, jetzt nicht im Domina-Kontext, sondern im Swingerclub-Kontext. Da bin ich ja auch einer „normalen“ Tätigkeit nachgegangen. Das war morgens im Büro. Ich wusste, mein Chef hat ein Meeting. Der kam dann an und dann kam mein Chef sogar noch in mein Büro und sagte: Können Sie den noch so ein bisschen bespaßen, ich muss mir noch eben ein paar Notizen machen.

Und ich mach die Tür auf und dann ist das mein Stammgast aus dem Swingerclub, den ich sonst halt in Ledertanga und Maske kenne. In dem Moment, weiß ich noch ganz genau, er guckt mich an, ich gucke ihn an. Ich habe gemerkt, wie das Blut in meinen Kopf schoss und ich sag: Wir kennen uns nicht. Nein, nein, wir kennen uns nicht. Alles cool. Der war so cool, dieser Mensch. Im Nachhinein kam mein Chef auch an und meinte: Kennen Sie den? Der hat so von Ihnen geschwärmt. Ich sag: Nöö, nö, nö! Ich kenne ihn nicht.

Sebastian:          Sagen wir mal so: Wenn das wirklich mal der Fall ist und jemand aus dem Freundeskreis plötzlich vor der Tür steht. Ich glaube, man kann damit irgendwie umgehen. Es sind ja dann auch beide dort.

Nika:                   Genau. Das ist so frei nach dem Motto: Was in Vegas passiert, bleibt da. Und das isst da auch so. Wie gesagt, auch wenn ich über die Geschichten der Gäste spreche, abgesehen davon, dass ich die wahre Identität desjenigen oft auch selber nicht kenne, aber bei manchen tatsächlich schon, weil man sie auch kennt aus Medien oder so, würde ich ja nie in einer Podcast-Folge erzählen: Heute war der und der da, den kennt ihr alle. Das macht man einfach nicht.

Sebastian:          Mach das mal. Ich wäre gespannt, was passiert.

Nika:                   Danke, nein!

Sebastian:          Was mich noch brennend interessiert ist: Wer kommt da überhaupt? Klar, Männer. Habe ich jetzt verstanden.

Nika:                   Nicht nur.

Sebastian:          Mädels, Paare. Altersstruktur so ein bisschen. Gibt es da einfach so ein bisschen Background. Da würde ich mich echt drüber freuen, wenn du da ein bisschen was sagen kannst.

Nika:                   So bunt, wie die Welt generell ist, da sind auch die Gäste so bunt. Da kann man gar nicht so wirklich sagen, welche Gäste da primär hinkommen. Klar, da werden auch Klischees erfüllt. Die erfolgreichen Geschäftsmänner, die dann abends ihre Verantwortung abgeben und sich verdreschen lassen wollen, ja! Da kommt das Klischee auch her und das ist auch in Ordnung. Das bedienen wir auch.

Das macht auch Spaß. Das merkt man auch richtig, wie die das dann umso mehr genießen, wenn man dann mal wirklich auf die eindrischt. Da fällt vieles von denen ab. Aber es gibt auch von jung bis alt. Mein jüngster Gast war 19, der älteste 75. Da gibt es alles, auch Pärchen und auch Frauen, die da alleine hinkommen.

Sebastian:          Beim Pärchen würde mich tatsächlich mal interessieren, was da erwartet wird. Hier ist mein Mann. Ich mag mit dem nicht. Mach du doch mal, aber ich bin gerne dabei.

Nika:                   Nee, tatsächlich eher so, das finde ich super schön zu beobachten, dass die Pärchen wirklich zu einem kommen und sozusagen mich als Hilfe sehen. Das ist vorher vorbestimmt.  Tatsächlich oft sie dominant, er devot. Das ist öfter als andersrum, dass sie dann dahinkommen und sagen: Du kümmerst dich jetzt mal um meinen Mann und ich guck mir das an. Das hat auch wirklich was sehr sexuell Erregendes auch für mich, dass ich dann denke: Okay, krass.

Diese Frau setzt sich jetzt wirklich auf diesen Thron, ja, es gibt Throns, der ist auch total pompös, und Leder, und Holz, und Gold, und keine Ahnung. Aber da setzt sie sich dann drauf und guckt sich das an, wie ich mit ihrem Mann, also wahrscheinlicher, wie mein Verständnis von Dominanz ist im Gegensatz zu ihrem Verständnis. Und sie genießt es dann total, ihre sadistische Ader ausleben zu können und sich das anzugucken. Sie sitzt da auch und du siehst in ihrem Gesicht, sie grinst dann und so richtig: Ja genau, das ist es jetzt. Der wird richtig verdroschen und ich guck mir das an. Schön.

Sebastian:          Das ist wirklich eine spannende Konstellation. Ich habe jetzt diesen Gedanken, so dieses: Okay, ich mach mir jetzt auch nicht die Hände selbst an ihm schmutzig. Da gehen wir mal wohin. Das soll mal jemand erledigen. Oh Gott, ich habe folgendes Problem. Ich könnte mit dir, glaube ich, mindestens zehn Stunden hier sitzen und quatschen. Ich versuche das jetzt mal, so ein bisschen zusammen zu raffen. Wenn das okay ist.

Nika:                   Ja klar.

Sebastian:          Wir haben ja noch mehr als das. Ansonsten muss ich einfach mal bei dir vorbeikommen, und dann setze ich mich auf den Thron.

Nika:                   Ja von wegen. Wir holen uns dann jemanden.

Sebastian:          Was sind denn Sachen, die du, ich sag mal, aus moralischen Gründen nicht tun würdest?

Nika:                   Mmh, was würde ich nicht tun? Also, der Klinik-Bereich, dass der spannend für mich wird, hätte ich nicht gedacht. Als ich den Workshop gemacht habe, habe ich sofort, auch anhand meiner körperlichen Reaktion, weil ich irgendwann auch zusammengeklappt bin, als da Blut floss, habe ich eigentlich sofort gedacht, Klinik niemals. Das hat sich mittlerweile tatsächlich geändert. Ich nadele mittlerweile auch, und ich habe auch schon mal Katheter gesetzt und auch Unterspritzungen mitgemacht. Das sind aber so Sachen, Nadeln gehen jetzt noch.

Das kann ich immer auch im schwarzen Bereich mit einbauen. Aber meine Grenzen sind tatsächlich primär im klinischen Bereich, sprich Unterspritzungen, Cuttings, Nippel spalten oder Hoden-Unterspritzungen oder so, ja, aber manche wollen das ja nicht  nur in den Hodensack, sondern in den Hoden selber rein. Da bin ich raus. Auch das Risiko, das will ich auch gar nicht eingehen. Dafür haben wir die tatsächlich ausgebildeten Krankenschwestern, die können das alles machen, und die machen das dann auch.

Sebastian:          Habt ihr tatsächlich da?

Nika:                   Ja, haben wir da. Ich finde das total cool, genau.

Sebastian:          Da sind Fachleute da. Da hole ich mal den Experten für diesen Wunsch. Da habe ich eine Unterstützung.

Nika:                   Auf jeden Fall. Als ich das erfahren habe dachte ich: Meine Güte. Wie cool seid ihr bitte? Ihr seid Krankenschwestern und lebt diesen Teil, den ihr im Krankenhaus nicht ausleben könnt, halt hier einfach aus. Mega. Find ich geil. Ich sage mal, den weißen Bereich generell, den genieße ich mit Vorsicht. Was aber für mich absolute Grenzerfahrungen schon mal schnell sind, sind Psycho-Spielchen.

Ich hatte ja mal eine Grenzerfahrung, wo ich wirklich im Nachhinein gezittert habe, ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich wusste innerhalb der Session nicht, kann ich das jetzt noch weiter machen? Muss ich jetzt hier einen Cut machen? Muss ich dem Gast jetzt sagen: Sorry, aber das geht nicht. Ich kann das nicht. Also alles, was mit Psycho-Themen zu tun hat, da bin ich raus.

Sebastian:          Ich hätte erwartet, dass du da einen anderen Schwerpunkt setzt, weil Psycho ist ja eher so … wobei, das gesagte Wort wiegt ja manchmal schwerer. Wenn das ein Rollenspiel ist, da kannst du ja so Psycho-mäßig machen, was du willst. Beide wissen ja, es ist ja ein Rollenspiel. Aber irgendwo kommt ja dieser Punkt, wo es dann doch ins Mark trifft oder doch echt ist.

Nika:                   Genau, und da habe ich auch eine Folge drüber gemacht. Ich wollte das auch einfach mal ansprechen.

Sebastian:          Die 30? Wo du an deine Grenzen gekommen bist?

Nika:                   Ja, mit dem Spielzeug zerstören. Das war für mich etwas, das hat auch ganz subtil angefangen, dass ich gemerkt habe: Okay, irgendwas läuft hier gerade in die falsche Richtung. Du sagst, ja, Rollenspiel ist grundsätzlich schön. Du weißt, es ist ein Rollenspiel, und da sind die Grenzen gesetzt. Wenn das Rollenspiel vorbei ist, das hat nichts mit der Realität zu tun, aber da hat sich leider die Realität mit eingemischt. Da war so ein Punkt für mich, wo ich gedacht habe: Okay, da sollte er an anderer Stelle mal arbeiten.

Sebastian:          Das ist eine hervorragende Überleitung, zum richtigen Podcast zu kommen, weil tatsächlich, die erste, die ich von dir gehört habe, die wurde mir nämlich empfohlen – hier, hör da mal rein. Die ersten zwei Minuten, mmh, ja, ist ganz okay. Dann dachte ich mir: Oh, da redet ja jemand wirklich sehr offen. Ich habe irgendwo den Titel aufgeschrieben, Folge 30 – Grenzerfahrungen. Spielzeug zerstören.

Da war so meine Aufmerksamkeit tatsächlich geweckt, weil ich dachte: Okay, das ist ein Einblick in: Was tust du? Wie empfindest du es? Wen hast du da vor dir? Wie viele Gedanken du dir auch hinterher machst, dass dich das halt hinterher auch noch mal ein bisschen mitnimmt. Ich mag vielleicht nochmal als letztes Ding nochmal, um das mit dem Studio abzuschließen – du merkst, ich schwimme gerade so ein bisschen zwischen beiden Bereichen hin und her – wieviel Zeit braucht man zwischen Gästen?

Nika:                   Kommt drauf an, was gemacht wurde. Auch da, ich kann immer nur von mir sprechen, aber bei mir kommt es immer sehr darauf an, was passiert ist in der Session. Wenn es wirklich jetzt ein Stammgast war, wo ich zum Beispiel weiß, okay, wir schnacken wir, oder wir machen irgendwas total Lustiges. Das ist einfach wirklich Arbeitsalltag, so blöde es klingt. Da ist das völlig okay für mich, wenn ich danach kurz irgendwie runterkomme oder einen Kaffee trinke. Da brauche ich wirklich nicht viel, weil es eben schon gewöhnlich ist. Ich verbinde da nur was Positives mit.

Wenn natürlich dann sowas passiert wie mit diesem Spielzeug zerstören, wo ich wirklich auch an meine Grenzen gekommen bin, was meine Psyche angeht, danach war vorbei. Da hätte auch keiner mehr kommen können. Das hätte ich auch nicht mehr authentisch hingekriegt, weil ich eben mit dem Kopf immer noch bei dieser Session war. Ich hätte mir nicht die Zeit nehmen können, wenn der nächste Gast gekommen, das zu verarbeiten, was ich da jetzt machen musste, und welche Entscheidung ich dadurch auch getroffen habe. Bis dahin stand ich ja nie vor der Entscheidung oder vor der Situation: Okay, das macht mich jetzt meschugge.

Da komme ich nicht mit klar, das kann ich nicht verarbeiten. Das war ja wirklich der erste Moment, wo ich wirklich gesagt habe: Nee, das darf nicht nochmal passieren, weil da wirklich offensichtlich irgendwelche Themen sind, die nicht verarbeitet waren vom Gast und die er versucht hat, dadurch zu kompensieren, aber meines Erachtens auf falsche Weise. Wäre danach jemand gekommen, das hätte ich nicht hingekriegt. Aber sonst, normalerweise alles gut. Man weiß ja auch selber, wenn ich jetzt durch die Tür des Domina-Studios gehe weiß ich ja, mein Alltag ist jetzt vorbei, mein eigentlicher Alltag, und jetzt schaffe ich gerade den Spagat hin zu der anderen Welt.

Sebastian:          Du hast es eben gesagt. Die Frage ist einfach: Fühlt es sich wie Arbeit an?

Nika:                   Wenn es sich wie Arbeit anfühlen würde, würde ich es nicht machen. Dann könnte ich es auch nicht so authentisch machen, wie ich es machen will. Da gehört ja auch wirklich mein Spaß zu, mein Interesse den Gästen gegenüber, dem Spiel gegenüber, der ganzen Situation gegenüber. Das muss ja schon Spaß machen. Es bringt mir jetzt nichts, wenn ich sage, ich mache das der Kohle wegen. Natürlich, das kann man im Nebensatz auch erwähnen, es ist ein netter Nebenjob, ist so.

Aber der Preis, den man dafür teilweise auch zahlt, ist schon, anhand solcher Beispiele wie mit dem Spielzeug, der ist hoch. Das ist manchmal schon grenzwertig, aber oft eben auch einfach nur cool.

Sebastian:          Das heißt aber im Umkehrschluss, du kannst nicht am Tag, sag ich mal, vier, fünf Sessions hintereinander weghauen.

Nika:                   Kann man schon. Gut, ich bin ja aufgrund meines eigentlichen Daseins zeitlich ein bisschen eingeschränkt. Ich will das auch nicht jetzt fünf Tage die Woche machen.

Sebastian:          Mach das mal fünf Tage die Woche, dann mindestens 45 Wochen im Jahr. Wenn du das fünf Jahre machst, ganz ehrlich, dann bist du doch tot.

Nika:                   Vor allem Tot im Kopf, glaube ich auch.

Sebastian:          Ja, das meine ich.

Nika:                   Klar, körperlich anstrengend ist es auch oft. Ist ja jetzt nicht so, dass Latex unbedingt so atmungsaktiv ist und Spaß macht, rein für den Körper. Aber nee, und das ist auch der Grund, warum ich es auch zeitlich nur sehr begrenzt mache, weil es für mich nur so funktionieren kann, die Faszination zu bewahren. Wenn ich das wirklich hauptberuflich machen würde, um Gottes Willen, können ja manche, aber ich könnte es nicht. Ich kann ja auch hier wieder nur von mir sprechen.

Solange ich das zwei-, dreimal die Woche mache für ein paar Stunden, ist das in Ordnung. Im besten Fall ist es dann auch so, dass ich vier Gäste habe, fünf, wie auch immer. Je nach dem. Manche bleiben ja auch nur eine halbe Stunde. Dann ist das alles schön. Aber danach gehe ich auch nach Hause und denke mir: Ich kann nicht mehr denken. Es ist aus. Dann ist es vorbei.

Sebastian:          Das ist ja in Ordnung. Um Gottes Willen.

Wir haben eine kleine Pause gemacht, das muss ja auch mal sein. Wir machen jetzt mal so einen Themenswitch, weil, ich könnte noch mindestens 10 Stunden dich über alles im Studio, Domina und alles ausfragen, aber es gibt noch dieses wunderschöne Podcast-Projekt. Dazu mag ich jetzt einfach mal ein bisschen was wissen. Oh Gott, wo fange ich an? Fangen wir doch mal vorne an.

Du hast einen Podcast gestartet – Nika Macht. Der startete in 2019, also letztes Jahr im August. Wieso das denn? Es gab doch schon so einen tollen.

Nika:                   Ja, das stimmt. Ich habe dich auch sehr früh gesehen und habe gedacht: Coole Sache, was er da so macht. Das fing eigentlich ganz anders an. Ich hätte eigentlich nie gedacht, dass ich überhaupt mal einen Podcast mache. Es fing eigentlich damit an, dass ich ziemlich früh angefangen habe, über Begegnungen zu schreiben, die ich so hatte, also die für mich sehr interessant waren. Und ich hatte ja das Glück, dass nach dem Umzug nach Hamburg mir sehr, sehr, sehr viele interessante Menschen begegnet sind. Vorher natürlich auch schon, aber so wirklich, die mich auch selber geprägt haben, das finde wirklich mit Hamburg an.

Ich habe früher schon immer Tagebuch geführt und ich habe immer alles Mögliche aufgeschrieben. Das habe ich dann auch gemacht. Alle Menschen, die ich in Hamburg irgendwie kennengelernt habe, wie gesagt, die mich in irgendeiner Form fasziniert haben, darüber habe ich mir Notizen gemacht bzw. das einfach runtergeschrieben, wie es für mich so wirkte, diese Begegnung. Darüber wollte ich dann ein Buch schreiben. Das war auch ziemlich früh für mich klar, dass ich das irgendwann mal machen möchte. Auf dem Gymnasium hatte ich auch Deutsch-LK, also ich habe schon immer gerne geschrieben. Wenn es dann private Geschichten sind, ist es natürlich umso schöner und geht leichter von der Hand, im wahrsten Sinne.

Ja, das habe ich dann gemacht und habe das alles immer gesammelt. Als ich dann nach Düsseldorf gezogen bin, habe ich auch da weiter aufgeschrieben, habe aber gedacht: Ja gut, was machst du denn jetzt eigentlich daraus? Mittlerweile hatte ich ja schon diverse Geschichten und wollte dann aber im ersten Moment anfangen, darüber ein Buch zu schreiben. Wie schreibst du ein Buch?

Sebastian:          Ist doch total einfach, ein Buch zu schreiben!

Nika:                   Ja, soll man meinen, aber nein.

Sebastian:          Okay, du wolltest ein Buch schreiben. Ein Buch schreibt sich ja mal eben so. Aber dann hat man halt auch einfach nur ein Buch geschrieben. Es wurde ein Podcast. Kein Youtube, kein Blog, sondern ein Podcast.

Nika:                   Genau! Da bin ich auf komische Weise hingekommen. Ich wollte, dass das Buch gut wird. Dann habe ich gedacht: Okay, parallel zum Buch, um es auch irgendwann vermarkten zu können, dachte ich, wäre es gut, einen Blog zu machen. Wie macht man einen Blog? Keine Ahnung. WordPress – keine Ahnung. Hätte ich natürlich jetzt auch auf Youtube irgendwie mir Videos angucken können, aber habe ich mir gedacht: Nee, ich brauche jemanden, der mich da an die Hand nimmt und auch jetzt nicht nur per Fernschalte, sondern ich brauchte jemanden, der sich mit mir an einen Tisch setzt und das angeht.

Dann habe ich eine Agentur gefunden in Düsseldorf, die mir da helfen sollte, eine Seite zum ersten Mal aufzubauen. Und der, mit dem ich da zusammengearbeitet habe, der kam dann irgendwann auf die Idee: Du musst darüber sprechen. Und ich sagte: Wie, darüber sprechen. Podcast, okay, hat man mal irgendwie so gehört, aber nee! Kann ich auch nicht. Wie macht man das denn? Und so! Aber er hat mich dann tatsächlich überzeugt. Ich habe dann irgendwann mir einfach so ein Diktiergerät gekauft und habe die erste Folge aufgenommen. Die war dann über Füße. So fing das an. Ich habe gemerkt, das macht super viel Spaß, erstmal darüber zu sprechen. Dann sind es super coole Erinnerungen, die man so aufbaut.

Wenn es dann auch noch Leuten irgendwas bringt, ist doch cool. Ich hätte ja nie damit gerechnet, dass da überhaupt irgendwie Feedback kommt oder dass sich das Leute gerne anhören. Das ist total schön und wunderbar, dass ich da mit der Zeit immer mehr positives Feedback bekomme und auch dass die Leute wirklich auch soweit gehen und mir Interviews führen wollen. Also so wie bei dir, ich mache es dir quasi nach, dass ich Leuten quasi die Plattform biete, über ihre Neigungen oder egal, welche Themen es sind, darüber sprechen zu können. So ist es!

Sebastian:          Es sind auch 50 Folgen tatsächlich. Also du hast da echt ein straffes Programm, jede Woche eine. Da beneide ich dich ein bisschen drum. Das würde ich nicht packen. Du steckst also viel Zeit und Energie rein. Oder ist das einfach total gut organisiert? Nehmen wir mal ein Beispiel. Ich habe das Gefühl, die Folgen sind so schön durchstrukturiert. Schreibst du das alles auf und liest es dann? So klingst es nicht! Wie funktioniert das? Wie machst du das?

Nika:                   Ich weiß nicht, wie ich es schaffe, aber ich schaffe es tatsächlich, mir keine Notizen zu machen. Sprich, ich spreche einfach so frei Schnauze da rein, wenn ich irgendwas erlebt habe. Also taufrisch. Entweder, wenn ich von Gästen erzähle, das mache ich dann meistens direkt, nachdem ich Feierabend als Domina gemacht habe sozusagen. Dann bin ich wieder die andere Person, die dann anfängt, einfach das zu verarbeiten und das Diktiergerät vor den Mund hält und loslegt. Aber ich habe dann ziemlich schnell auch erkannt: Okay, die Sachen, die ich bisher so aufgeschrieben habe von Menschen, also von Begegnungen mit Menschen, die außerhalb der Domina-Geschichte passiert sind, die kann ich auch super mit da reinsprechen.

Auch wenn ich die vorher schon aufgeschrieben habe, habe ich das dann so dazu genutzt, aus meinen Erinnerungen heraus einfach mal drauf los zu quasseln und einfach auch aus meinem Privatleben dann ein bisschen zu erzählen. Somit hat also nicht jede Folge was mit Gästen zu tun, sondern auch aus den Begegnungen, die ich vorher hatte.

Sebastian:          Ich bin da auch völlig fasziniert gewesen, weil, auf der einen Seite redest du über deine Arbeit, aber auch eben über das Persönliche. Ich mag mal da wirklich eine rausgreifen. Es gibt zwei Folgen, die habe ich gestern nochmal gehört. 25 und 26. Mit denen sollte man vielleicht nicht anfangen. Also 25 ist nämlich: Mama, Papa, ich bin Domina. Und da heulst da Rotz und Wasser ins Mikrofon rein. Und ich habe gedacht: Oh, wow, das ist aber jetzt mutig. Es ging halt darum, dass du dich vor deinen Eltern outen wirst mit dem, was du tust. Ich sag mal, ich will jetzt nichts spoilern.

Es gibt da eine Folge davor, völlig fertig, und eine Folge danach. Die muss man dann einfach hören, was dann dabei rausgekommen ist. Und ich fand das so unglaublich nah. Da bist du wirklich sehr nahbar und man denkt sich: Okay, das ist nicht gescriptet, das ist jetzt hier kein Schauspiel oder so, sondern du gibt da tatsächlich einen Einblick in deine Persönlichkeit. Das finde ich toll.

Nika:                   Ja, danke dir. Also ich wollte von Anfang an den Podcast so nah wie möglich machen. Witziger Weise bei dem Thema Nahbarkeit ist das so eine Sache. Aber unabhängig davon wollte ich halt klar auch Geschichten erzählen um die Welt an sich, diese BDSM-Welt aufzubrechen, aber ich wollte von Anfang an, dass die Leute auch mehr und mehr von mir erfahren und auch sehen, dass ich am Ende auch nur ein einfacher Mensch bin. Gerade bei den Folgen, die du jetzt gerade genannt hast, das war eine Zeit, die sehr prägend für mich war. Das werde ich nie vergessen, auch wie meine Eltern reagiert haben und so. Hintergrund war aber eigentlich, dass ich ja angefangen habe, den Podcast zu machen und habe dann immer nur so gedacht: Meinen Eltern erzähl ich das irgendwann mal, alles gut.

Ich komme tatsächlich aus gutem Elternhaus. Meine Eltern haben schnell oder früh darauf geachtet, dass ich auch gut im Leben klar komme, und deshalb habe ich ja auch mein Abitur gemacht, habe dann auch eine Lehre gemacht, habe auch studiert und habe alles so gemacht, was irgendwie so gesellschaftskonform gewünscht ist. Deshalb war es für mich eben umso schwieriger, meinen Eltern zu sagen: So, das habe ich jetzt alles gemacht, aber ich muss euch da jetzt doch noch mal was sagen, was so ein bisschen ausbricht. Das kann der eine oder andere vielleicht verstehen gerade. Da kann man nicht halt nicht alt genug für sein. Das Thema Eltern oder, ich sag mal, Bezugspersonen, dass das immer ein bisschen schwierig ist, wenn man denen was sagen muss, was vielleicht nicht ganz so normal ist. Wobei auch da wieder die Frage ist, was normal ist.

Aber wie viele Menschen haben Probleme, ihren Eltern zu sagen – keine Ahnung – ich bin homosexuell, oder irgendwelche anderen Dinge. Alles, was irgendwie ein bisschen schwieriger ist, da scheitert es schon mal schnell. Das trauen sich viele nicht, und umso mehr habe ich auch irgendwann gemerkt: Okay, der Podcast, das ist ja eine schöne Sache, und das macht mir super viel  Spaß.

Alles cool, alles ok, aber irgendwann kam ich an den Punkt, wo ich gedacht habe, irgendwas ist in mir, wo ich feststelle, irgendwas funktioniert hier gerade nicht. Klar habe ich auch erst gedacht, klar, wissen die überhaupt, was Podcast ist? Weiß ich nicht. Ich habe das dann immer wieder so vor mich her geschoben, wie man das dann so macht, und habe dann aber irgendwann festgestellt: Okay, jetzt ist es soweit, dass ich es nicht mehr aushalten kann.

Ich kann keine weitere Folge machen, ohne vorher mit meinen Eltern darüber zu sprechen, ich brauche einfach deren Segen. Das hat den Hintergrund, dass ich schon immer ein sehr intensives und intimes Verhältnis zu meinen Eltern hatte und ja, das war auf jeden Fall ein wichtiger Meilenstein in dieser ganzen Sache, dass ich denen das sage.

Sebastian:          Hast du den Segen denn jetzt bekommen? Also wir spoilern das jetzt doch einfach mal!

Nika:                   Ja, ich habe nicht nur den Segen bekommen. Es ist sogar so, dass meine Mama mittlerweile meine Folgen runterschreibt. Sie schreibt alles, was ich aufnehme, runter. Also sie ist quasi die Erste, die das erfährt, was in der Folge kommen wird.

Sebastian:          Toll, Wahnsinn.

Nika:                   Gut, meine Mutter, da hatte ich jetzt nicht so die Bedenken, ihr das zu sagen. Sie weiß auch ziemlich viel oder wusste immer viel über mich. Mit der konnte ich immer so ein bisschen offener sprechen, weil sie auch sehr entspannt groß geworden ist. Aber mein Vater, der war halt so das Gegenstück tatsächlich. Der ist sehr konservativ erzogen worden und hat sich eben immer gewünscht, dass das Nesthäkchen, also ich, Karriere macht, so diesen normalen Werdegang geht und einen lückenlosen Lebenslauf hat vor allem auch, und sowas alles.

Umso größer war der Berg, vor dem ich dann stand als es hieß, ich muss meinem Vater das sagen. Mein Vater also, an der Stelle, ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht anfange zu heulen, weil das immer noch sehr emotional für mich ist, er hat eben nicht nur gesagt: Ja, du musst wissen, was du tust. Sondern er hat gesagt: Eh Maus, das ist eine richtig coole Idee. Da steckt was hinter. Du wirst da was Großes draus machen. Und das möchte ich auch. Dazu später noch ein bisschen mehr. Aber ja, er hat gesagt: Das ist eine coole Sache, du bist da so lange dran. Du hast da schon so viel Zeit und Herzblut auch reingesteckt. Ich stehe hinter dir. Ich folge dir auf jeden Fall auf Spotify. Das war halt ein Moment.

Sebastian:          Wahnsinn. Echt toll. Und da mal ganz großen Respekt auch vor der Offenheit. Und liebe Hörer, ihr könnt das jetzt nicht sehen. Aber die Tränchen kommen schon so ein bisschen. Das war wirklich für dich unglaublich wichtig. Gratuliere einfach, dass du das auch gemacht hast, dass du dann gesagt hast: Ich gehe zu meinen Eltern, ich erzähle das. Da kannst du jetzt super entspannt sein und hast auch noch Unterstützung. Das ist wirklich toll.

Nika:                   Allerdings. Da bin ich meinen Eltern auch sehr, sehr, sehr dankbar für und ich kann auch wirklich sagen, das war der beste Schritt, den ich machen konnte. Ohne den wäre es auch nicht gegangen. Ich meine, natürlich, nicht jeder hat das Verhältnis zu seinen Eltern wie ich jetzt. Aber andere haben es. Jeder hat irgendwie so Bezugspersonen, und Offenheit ist einfach das Wichtigste. Wenn man die Leute dann im Nacken hat, dann kann einfach nichts mehr schiefgehen.  Natürlich, es ist ja nicht so, dass das alles nur blumig hier ist, sondern ich gehe ja auch gewisse Risiken ein. Aber die sind jetzt um Weiten minimiert worden, dadurch dass meine Familie hinter mir steht.

Sebastian           Es fällt einfach diese Komponente des Doppellebens weg.

Nika:                   Genau.

Sebastian:          So. Lass mich zum Podcast nochmal eine Frage stellen! Für wen ist der denn? Wer soll den denn hören? Wer ist deine Zielgruppe? Da hast du ja bestimmt eine Analyse gemacht und dann festgestellt: Die Leute brauchen das.

Nika:                   Also Analysen habe ich jetzt gar nicht tatsächlich so viele gemacht. Dass das alles so kommt, wie es gekommen ist, das ist unfassbar cool für mich auch und total schön. Eben weil es auch nicht unbedingt meine Idee war, einen Podcast zu machen, sondern weil ich da so ein bisschen reingeworfen wurde, habe ich auch einfach dann mal angefangen zu erzählen. Ich habe mir natürlich vorher auch gedacht, so: Naja, wenn du eine Podcast-Folge machst, das muss auch einen Sinn haben. Das muss irgendwie Anfang, Mitte, Ende haben. Da muss eine Botschaft drinstecken, und hast du nicht gesehen. Also ich habe mir da Gott weiß was für einen Kopf gemacht.

Sebastian:          Wem sagst du das?

Nika:                   Genau, ne? Ich hab dann aber irgendwann gedacht: Weißt du was? Ich fange einfach mal an zu erzählen. Das ist das, was ich bieten kann, und dann muss ich halt gucken, was draus wird. Und mit der Zeit habe ich halt festgestellt: Okay, das ist doch gesellschaftskonformer als ich dachte, also zumindest anhand der Feedbacks, die ich bisher so bekommen habe. Und das ist wunderbar, was ich da für Feedbacks bekomme. An der Stelle kurz zu meinen Hörern: Vielen Dank!Das ist echt total toll, was ihr da so macht. Ja, da habe ich auf jeden Fall gesehen, okay, dieses Thema ist gar nicht beschränkt auf die Leute, die schon total die alten Hasen im BDSM-Bereich sind, sondern ganz im Gegenteil. Eher die Leute, die merken: Okay, irgendwas schlummert in mir.

Das darf aber jetzt noch nicht raus! Und: Ich trau mich nicht! Und: Mein Partner oder ich auch selber nicht! Da sind so viele Ängste und Scham behaftete Themen, die die Leute da mitbringen, und am Ende ist der Podcast wahrscheinlich für alle, die einfach mal gucken wollen: Was schlummert in mir und vielleicht darf es doch raus.

Sebastian:          Du gehst da auch so ungezwungen mit um. Du haust das da raus. Hier Füße, da … bor. Du erzählst einfach und du erzählst vor allem Anekdoten, und zwar ganz, ganz viele. Das hat man ganz selten. Du hast nicht so dieses: Mmh, über 90% kann ich nicht reden. Das hast du ja in allen anderen Medien, und die 10% müssen dann eben reichen, damit die Leute sich ein Bild machen können. Das funktioniert nicht. Und auch ich finde das schön, du hast eben wirklich diesen Fokus auf Domina im Studio. Bleibt das dabei? Ich meine, irgendwann gibt’s doch da nichts Neues mehr.

Nika:                   Also ich glaube, bis es soweit kommt, wird’s noch ein bisschen dauern. Aber ja, damit sprichst du was Gutes an, denn anhand der Feedbacks in der ganzen Zeit hat mir gezeigt: Okay, da muss ich was Größeres draus machen. Ich bin super gerne Domina und ich werde es auch eine Zeit lang sein, aber am Ende wird es ein Mittel zum Zweck dazu sein, was Größeres draus zu machen, und deshalb habe ich tatsächlich jetzt auch mein erstes Buch fertig gestellt.

Sebastian:          Aha, wie heißt es?

Nika:                   Das verrate ich noch nicht, das darf ich noch nicht verraten, das ist noch nicht ganz so fertig, aber in den letzten Zügen, sagen wir mal so. Das ich mir den Traum jetzt erstmal erfülle, ist schon mal cool. Es wird sehr alltagstauglich sein und auf diverse Bereiche anwendbar sein. Und es wird auch der Anfang einer ganzen Reihe sein. Da kann man sich drauf freuen, glaube ich. Ich hoffe, dass ich das gut hingekriegt habe, mal gucken.

Sebastian:          Okay, da will ich jetzt aber schon wissen – ist das ein Roman? Ist das ein Sachbuch? Was ist es?

Nika:                   Es ist kein Roman und es ist auch kein Sachbuch. Es ist sozusagen eine Mischung aus Geschichten, die ich im Podcast nicht erzählt habe bisher, aber auch, die ich schon erzählt habe, nur noch intensiver und noch detailreicher. Und es soll einen Weg darstellen, den Leuten dabei zu helfen, konsequente Entscheidungen zu treffen und dann auch ins Handeln zu kommen, also wirklich aus sich heraus zu handeln und nicht fremdbestimmt zu bleiben.

Sebastian:          Den Zusammenhang musst du mir nochmal aufdröseln.

Nika:                   Das Ganze habe ich ja selber durchgemacht. Ich habe ja auch ganz lange ganz gut funktioniert und habe alles irgendwie erfüllt, was von mir so erwartet wurde, habe dann aber ziemlich schnell gemerkt: Okay, irgendwas bleibt hier auf der Strecke, und das bin ich selber. Ja gut, ich habe zwei Studiengänge abgeschlossen, das ist okay. Der zweite Studiengang, als Psychologie, hat mir sehr viel gebracht.

Sebastian:          Ja, da beziehst du dich auch immer wieder drauf wo ich denke, Hintergrundwissen ist manchmal gar nicht doof.

Nika:                   Ja, ich habe zwar auch den Sexualbereich, also Sexualtherapie, auch gemacht. Aber das anzuwenden auf alternative Weise in Form von Domina-Dasein  hätte ich mir damals nicht unbedingt gedacht, dass ich das mal mache. Umso cooler ist der Zusammenhang. Natürlich steckt da auch immer was hinter, wenn Gäste zu mir kommen. Generell hat die Sexualität ja viel mit der Psyche zu tun, oder mit dem Inneren, was in einem drin ist und was einen bisher so geprägt hat. Das kann ich noch am ehesten verstehen, dass ich das gemacht habe, dieses Psychologie-Studium. Und ich habe es auch nicht auf normalem Wege gemacht.

Dafür war mein NC damals einfach zu schlecht, kann ich an der Stelle mal sagen. Es hat nur für BWL und Sozialwissenschaften gereicht, ohne das jetzt blöd klingen zu lassen. Aber ich wollte eigentlich ursprünglich immer Psychologie studieren, musste es dann aber an einer privaten Schule in Hamburg nachmachen, eben weil es mein Herzenswunsch war und weil ich es immer machen wollte.

Deshalb habe ich es dann gemacht. Aber eben nicht an einer staatlichen Uni, sondern an einer privaten, und das sehr praxisbezogen. Da habe ich mich regelmäßig nackig gemacht, das kann ich dir sagen. Das war auch für mich zur Reflexion sehr schmerzhaft und sehr tränenreich, aber umso hilfreicher. Vielleicht sogar der Grund, warum ich mittlerweile so gut damit umgehen kann, auch generell mit Offenheit dem Leben gegenüber. Meine Geschichte soll eigentlich als Beispiel in dem Buch dienen, dass man wirklich den normalen Werdegang gehen kann, aber man muss einfach gucken, dass man selber glücklich wird mit dem, was man tut.

Wie viele Menschen sind unzufrieden in ihrem Job, in ihrem Leben, in ihrer Sexualität. In sämtlichen Lebensbereichen sind sie unzufrieden, weil sie sich einsperren lassen, in Zwangsjacken stecken lassen, und das möchte ich halt anhand meines Beispiels und auch anhand vieler Beispiele meiner Gäste innerhalb eines Buches aufzeigen, aber auch einen Weg da heraus bieten.

Sebastian:          Okay, also das Buch ist gar nicht so Themen-bezogen, wie es der Podcast zum Beispiel ist? Im Gegenteil, sogar viel offener. Ich merke schon, du hast da so einen Masterplan. Ich mach jetzt das, dann das, dann das, dann das, … Und du kommst dann irgendwann irgendwohin, wo du hin willst.

Nika:                   Genau.

Sebastian:          Wo willst denn du hin?

Nika:                   Mein riesen Traum ist es, irgendwann auf der Bühne zu stehen und das alles so zu bündeln.

Sebastian:          Okay, wo auf der Bühne stehen? Ich überlege gerade. Wer steht auf Bühnen. Comedians? Nee, wobei, das könntest du wahrscheinlich sogar machen, wenn du das willst. Das würdest du gut hinkriegen. Gib mir mal was, was ich fassen kann.

Nika:                   Ich möchte tatsächlich auch so ein bisschen Infotainment bieten, also nicht nur Entertainment, sondern ich möchte so eine Mischung machen aus Geschichten erzählen – ja – aus meinem Leben erzählen – ja – ich möchte aber auch sozusagen das alles bündeln, indem ich den Leuten sage, im Endeffekt sollten wir uns alle einfach mal ein bisschen entspannen, und wir sollten alle mal ein bisschen offener dafür sein, auch mal alternative Wege zu gehen. Ich finde, das Domina-Dasein dient mir eben als gutes Mittel zum Zweck, weil ich da mit sämtlichen Seitenwinden zu tun habe. Das ist Wahnsinn. Da könnten wir eine eigene Folge machen, was da alles für Nebengeräusche herrschen. Gerade, weil es dieser Themenbereich ist, der so Klischee-behaftet und noch so hinterweltlerisch ist, kann ich gut dazu nutzen, um das alltagstauglich zu machen.

Sebastian:          Ist das dein Wunsch, zu sagen: Das ist okay, das könnt ihr alle machen!

Nika:                   Nee, jeder soll selber entscheiden, inwieweit damit hausieren gehen möchte und wie offen man damit umgehen möchte. Deshalb ist dieser Bereich nur ein kleiner Teil des Ganzen, dieser Domina-Bereich. Ich möchte durch dieses Domina-Dasein Beispiele auch von meinen Gästen bieten, die mir ja nicht nur sexuell zeigen, sie gehen offen damit um, sondern die geben mir so viel auch sonst mit, wie sie ihr Leben führen. Zum Beispiel mein ältester Gast, der mir so viele Lebensweisheiten mitgegeben hat, das ist so wunderbar projizierbar auf das generelle Leben, dieses ganze Ding, was ich da gerade mache.

Ja, das wäre schon schön, wenn ich da einfach die Plattform hätte, im wahrsten Sinne, in Form einer Bühne, darüber erzählen darf, aber auch den Menschen was mitgeben kann, dass die wirklich auch mal sagen: Okay, was möchte ich eigentlich wirklich tun? Bin ich gerade zufrieden mit dem, was ich so tue? Da gibt es viele schon sehr coole Leute, die darüber sprechen. Aber ich glaube, meine Herangehensweise ist da eben – ich sag mal – ein bisschen alternativ.

Sebastian:          Ich fasse mal so zusammen: Also du nimmst quasi das Domina-Paket als Türöffner, um dann zu gucken: Leute, schaut, dass ihr frei seid, glücklich seid, das macht, was ihr machen wollt. Kann man das so zusammenfassen? Ich weiß, ich komprimier das jetzt auf einen Satz. Ich weiß, das ist fast schon Bildzeitungs-Niveau. Entschuldigung.

Nika:                   Nee, alles gut, das ist ja gut, wenn man das einfach auch mal ein bisschen runterbricht, um das auch besser zu verstehen. Zum Beispiel, ja, das Domina-Dasein, du hast vollkommen Recht, das soll der Türöffner sein, aber es gibt ja auch eine Zeit außerhalb des Domina-Daseins, auch in meinem Leben. Man soll auch einfach mal Dinge machen, die unbekannt sind und wo man auch selber noch nicht weiß: Okay, ist das was für mich? Aber das kann man alles erst entscheiden, wenn man das mal gemacht hat. Beispiel: Du kennst vielleicht dies Matsch-Runs, Fisherman, oder Tuff Mudder, oder Xletix, falls dir das was sagt. Da rennen Erwachsene, die werden zu Kindern und rennen durch Scheiße … und sudeln sich in Güllefässern, sowas. Das habe ich auch dreimal schon gemacht.

Das sind auch wieder so Momente in meinem Leben, wo ich am Anfang gedacht habe: Meine Güte, was tust du dir da an? Aber nachher, das ist so cool gewesen, wie man sich dann fühlt. Vorher, mittendrin, nachher, was das einem gibt. Manchmal trifft man Entscheidungen, da geht man die Schritte, und dann stellt man nachher fest: Okay, war in Ordnung, ist aber nix für mich. Soll ja auch in Ordnung sein. Das habe ich auch schon gemacht. Aber ich kann das jetzt erst alles entscheiden oder feststellen, nachdem ich es getan habe.

Sebastian:          Wie gehst du denn damit um, wenn da was schief geht? Wenn du wirklich voll gegen die Wand fährst?

Nika:                   Ich bin schon oft gegen ‘ne Wand gerannt. So ist das nicht. Mittlerweile, und das hört sich ein bisschen doof an, aber es ist wirklich so, ich sehe alles als Lehre. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man auch mal wirklich vor die Wand rennt. Das Wichtigste ist halt, man hat ja immer die Wahl. Entweder man bleibt liegen und verliert sich in dem Opfer-Dasein. Oder man steht wieder auf und sagt: Ja okay, war eine Scheiß-Idee, aber weiter, next! Das ist alles so herrlich und deshalb ist es so cool, wenn man auch vor die Wand fährt, so blöde es klingt, aber man muss es tun, um weiterzukommen.

Sebastian:          Man muss ja nicht immer wieder vor dieselbe Wand fahren. Ich glaube, da ist immer der Punkt, dass man sich dann umorientieren muss.

Nika:                   Richtig, genau.

Sebastian:          Ja, jetzt gibt das auch alles ein bisschen Sinn, weil wirklich diese Begeisterung, die du auch hast. Es gibt diese Menschen, die so unglaublich lernwillig. Die wollen Neues erfahren, erleben, weiterentwickeln, nochmal was probieren, was Neues machen. Das sind Menschen, denen wird nie langweilig. Ich glaube, dir wird nie langweilig.

Nika:                   Nee, spätestens wenn mir langweilig wird, dann probiere ich eben was Neues aus. Auch das, mal ganz ehrlich, ich meine, klar, vielleicht bin ich da auch ein bisschen extrem. Ich weiß es nicht, aber für mich ist das vollkommen in Ordnung. Mir hilft es zum Beispiel, wenn ich jetzt mal denke: Bor, der Podcast, bor nee, ich habe keine Idee für eine neue Folge, oder so. Dann suche ich mir bei der VHS einen Töpferkurs oder so, mache dann irgendwie sowas ganz anderes, was überhaupt nichts damit zu tun hat, aber das inspiriert mich dann wieder. Ich mache es einfach so, und für mich funktioniert es super. Vielleicht schaffe ich es, dass es auch für andere funktioniert.

Sebastian:          Wenn das Buch dann da ist, da bin ich gespannt. Ich bekomme nämlich ein Exemplar?

Nika:                   Natürlich.

Sebastian:          Wunderbar. Zu irgendwas muss der Podcast ja auch gut sein. Wenn ich hin und wieder was zum Lesen kriege, ist das ja auch schön! Nein, ich habe ja ganz tolle Hörer, die mich hier super unterstützen. Jetzt hätte ich fast vergessen tatsächlich, weil ich habe so lange keine komplette Folge mehr hier zu zweit aufgenommen: Es gibt noch die Tradition des ‚Ding der Woche‘. Hast du da etwas?

Nika:                   Ah, ja, das hab ich! Pass auf. Ich muss mir das mal eben holen. Und ich gebe es dir einfach mal in die Hand, dann kannst du gucken und raten, was es ist!

Sebastian:          Okay. Ich habe hier etwas Blaues, eiförmig, ein bisschen dünner als ein Ei, würde ich sagen, aber von der Größe kommt es ganz gut hin, mit einem Schlüsselanhänger dran. Es ist ein Schlüsselanhänger, da steht auch was drauf.

Nika:                   Was da draufsteht ist eigentlich egal.

Sebastian:          Wieso? Es sind diese Strichmännchen, die jetzt vögeln. Also von daher? Auf der Rückseite ist ein Plastiknippel, den kann man, glaube ich, rausziehen. Ist das ein Knopf? Kann man den drücken?

Nika:                   Ja, den kannst du jetzt drücken, weil der Nupsi da noch drin ist. Also den Nippel durch die Lasche ziehen solltest du gerade nicht. So passiert jetzt nichts.

Sebastian:          Also wenn ich das da rausziehe, dann würde was passieren?

Nika:                   Dann würde was passieren.

Sebastian:          Was würde denn passieren?

Nika:                   Es wäre sehr, sehr laut. Kleiner Hinweis.

Sebastian:          Ah, das ist so ein Rave Alarm Warner. Richtig?

Nika:                   Ein Panic-Knopf!

Sebastian:          Ein Panic-Button? Okay. Den hätte ich jetzt tatsächlich nicht erkannt. Den hat man dabei, und wenn, ich sage mal, finstere Gestalten wegen was auch immer auf einen zukommen, dann drück ich das Ding, und das Ding macht einen Höllenlärm?

Nika:                   Ja, in der Theorie schon. Für mich ist es was anderes!

Sebastian:          Für dich ist es was anderes? Okay, warum hast du dieses Ding mitgebracht?

Nika:                   Dieses Teil trage ich mit mir rum, weil es ein sehr cooles Symbol dafür ist, wenn ich dann tatsächlich doch mal irgendwie Zweifel habe an dem, was ich gerade mache. Hintergrund ist: Dieses Teil habe ich vom Gesundheitsamt geschenkt bekommen. Das war ein sehr prägender Tag für mich.

Sebastian:          Ich mache mal ein Foto, wenn ich das darf?

Nika:                   Ja klar, gerne. Das Teil ist symbolhaft dafür da, also für den Tag. Den werde ich nie vergessen, als ich erst beim Ordnungsamt war und dann beim Gesundheitsamt dieses Teil bekommen habe und draußen im Regen stand und festgestellt habe: Okay, ich bin jetzt offiziell eine Prostituierte!

Sebastian:          Du leitest ja hier perfekt durch die Sendung. Okay. Wir haben eine kurze Pause gemacht, da meinte ich so, das haben wir ja völlig vergessen. Woher weißt du das alles? Woher kennst du das alles? Du hast nur gesagt, da gab es einen Workshop. Das heißt, du warst beim Gesundheitsamt. Was musstest du denn da tun? Du bist tatsächlich da angemeldet als Prostituierte?

Nika:                   Ja! Ich habe einen Prostitutionsschein.

Sebastian:          Okay! Wie kommt man zu dem Ding?

Nika:                   Das ist auch ein Teil des Ganzen gewesen, wo ich mich immer wieder gefragt habe: Was tust du hier verdammt? Gerade, weil ich vorher dieses absolut andere Leben geführt habe, habe ich halt gedacht: Ja gut, dann fängst du eben jetzt mal als Domina an, mal gucken. Pustekuchen. Klar, ich bin super froh, dass ich diesen Workshop gemacht habe. Den muss man auch machen. Es ist jetzt nicht so, dass man sagt: Okay, ich bin jetzt Domina und kann das alles.

Sebastian:          Was ist denn „dieser Workshop“?

Nika:                   Es sind sogar mehrere gewesen. Da lernt man alles Mögliche an Schlagtechniken, an Utensilien, wie man ein Vorgespräch führt. Selbst das lernt man, weil das sehr wichtig ist, dass man ein gutes Vorgespräch führt, wo man auch mal Dinge über den Gast erfährt, um es auch entsprechend gut machen zu können. Man lernt, wie man mit Gästen umzugehen hat. Man hat sogar menschliche Übungsflächen für Schlagtechniken und sowas. Auch da gibt es Menschen, die sind heilfroh, wenn sie da die Fläche spielen dürfen oder sein dürfen. Das ist total cool. Da lernt man eben alles, was man braucht, um wirklich auch das gut machen zu können und auch, Gefahren zu umgehen und auch wirklich das Ganze authentisch zu machen.

Sebastian:          Ich bin da gerade ein bisschen fasziniert. Wo gibt es denn diese Workshops? Nicht an der Volkshochschule?

Nika:                   Nee!

Sebastian:          Wer trägt denn das? Ist das vielleicht beim TÜV, oder von der IHK? Nein, also mal ganz ehrlich. Das ist ja wirklich ein Ausbildungs-Workshop in dem Bereich. Sowas gibt es?

Nika:                   Ja, also, ich sag mal so: Es wird tatsächlich im Studio selber gemacht von erfahrenen anderen Mädels. Um das ganze einfach mal runter zu brechen. Es ist jetzt nicht so, dass man am Ende so ein Zertifikat bekommt, außer den Spuren von dem Sklaven, der da gerade die 11 geschrien hat, weil man doch noch nicht so einschätzen konnte, wie hart man schlägt. Aber nein, das handelt bestimmt auch jedes Studio anders. Aber da wo ich bin, haben die gesagt: Du musst erst den Workshop machen, um da vernünftig Teil des Teams werden zu können. Das ist super. Da gibt es sicherlich auch andere!

Sebastian:          Fang mal an, hier ist ‘ne Peitsche, viel Spaß. Der Rest kommt dann schon mit der Zeit.

Nika:                   Hauptsache, du bringst Kohle. Ist einfach so. Das gibt es auch, aber bei uns ist es halt anders gewesen, und da bin ich sehr dankbar für, dass ich das so mitmachen durfte. Da habe ich die Grundlagen gelernt, und das ist auch wichtig, dass man das macht.

Sebastian:          Ich habe das am Anfang völlig unter den Tisch kehren lassen. Was befähigt dich dazu? Du hast ja nun mal eine Kundenerwartung, und die geht relativ schnell von Null auf Hundert. Du musst halt gezielt fit gemacht werden, dann lernst du eben am Objekt. Das ist, glaube ich, wie Führerschein machen.

Nika:                   Ja wirklich.

Sebastian:          Du wirst dann auf die Leute losgelassen, dann guckt man mal. Aber es sind noch andere da, die da einen Blick drauf haben.

Nika:                   Zumindest bei uns war es ja auch so, dass ich am Anfang auch immer mitgegangen bin. Ich durfte gucken in den Sessions. Ist jetzt nicht so, dass die sofort gesagt haben: So, da ist jetzt einer, der will Rohrstock-Erziehung. Viel Spaß. Nee, ich habe mir vorher ganz viele Rohrstock-Erziehungen angeguckt.

Sebastian:          Wie lange dauert diese Ausbildung?

Nika:                   Kommt drauf an. Je nach dem, was du machen willst. Wenn du den Klinik-Bereich wirklich noch vertiefen willst, dauert es länger, weil man da viel, viel, viel mehr Sachen beachten muss. Aber den habe ich nicht gemacht, eben weil Klinik für mich „bis dahin und nicht weiter“ war. Manche Grundlagen mache ich, aber dann auch nicht mehr. Das ist für mich dann eine Grenze tatsächlich, auch für mich persönlich, weil mir das auch einfach nicht wirklich was gibt, und ich deshalb das auch nicht authentisch machen könnte. Wie lange war der? Sechs Wochen?

Sebastian:          Sechs Wochen tatsächlich? Aber nicht jeden Tag?

Nika:                   Nein, nicht jeden Tag. Es kam immer ein bisschen darauf an, wie lernfähig ich auch war und wie die anderen Zeit hatten, oder auch die Menschen, die uns da unterstützt haben, indem sie die Übungsfläche darboten und so. Das hatte verschiedene Gründe, warum es am Ende sechs Wochen gedauert hat.

Sebastian:          In welchem Teilbereich hast du knapp bestanden? Du hast doch wahrscheinlich in alles wirklich mal reingeschnuppert? Also Klinik hast du ein bisschen außen vor gelassen. Was ist denn ein wunder Punkt, wo du sagen würdest: Muss ich nicht. Das fällt mir schwer, das gut zu machen. Ich glaube, die Formulierung passt am besten.

Nika:                   Kurz noch dazu: Bestanden habe ich definitiv nicht im Klinik-Bereich. Wie gesagt. Obwohl ich das in Hamburg tatsächlich schon mal gemacht habe, bin ich einmal weggekippt, als es dann darum ging, einen Nippel zu nadeln. Als ich da die Nadel durchstecken musste, wurde ich auch in diesem Klinikbett erst wieder wach. Wir haben auch ein Klinikbett, so ein richtiges Krankenhausbett. Da wurde ich wach und merkte so: Okay, anscheinend war das zu viel. Mittlerweile, und auch da wieder total cool, kann ich beim Blutabnehmen zusehen.

Warum kann ich das? Weil ich es da gelernt habe. Das ist Selbsttherapie gewesen in coolster Form. Wie gesagt, den Klinikbereich, da habe ich dann festgestellt, ist super interessant, aber nee! Aber ich kann es nicht – dieses reine Demütigen. Reine Demütigungssessions, wo ich eine Stunde, zwei, nur damit beschäftigt bin, den zu beleidigen und runterzumachen, das bin ich einfach nicht. Das ist nicht meine Natur. Da gibt es auch andere, die das weitaus besser machen können.

Sebastian:          Ich finde tatsächlich gerade den Grad der Professionalisierung finde ich spannend. Ich kenne jetzt, ich glaube, drei Studios, die habe ich von innen gesehen. Die waren nicht sehr groß. Das eine, das weiß ich sogar noch, das haben wir mal für eine Party angemietet. Das waren knapp 200 qm. Vier Spiel-/Themenzimmer und das Bad, waren es, glaube ich. Ich empfand das als relativ klein. Da gibt es ja noch ganz andere Dimensionen. Wenn man sich wirklich Zeit nimmt, da Workshops zu machen, die Leute einzuweihen, sag ich mal, in die Geheimnisse und die Kunst, die da auch hinter steht. Da bin ich wirklich gerade ein bisschen überrascht.

Nika:                   Auch da wieder, das kann man auch auf’s ganze Leben projizieren. Es ist alles eine Frage des Willens. Klar hätten die jetzt auch sagen können: Mach mal. Aber das ist eben deren Art und Weise, guten Service zu bieten. Deshalb nimmt man sich die Zeit und den Raum – im wahrsten Sinne. Wir haben auch nur sechs Zimmer, „nur“, also ist schon relativ groß, plus Bad. Aber riesig sind wir auch nicht.

Sebastian:          Das Ding der Woche, ich nenne ihn jetzt mal, den Panic-Button, den hast du mitgebracht, den hast du bekommen. Was willst du mir dazu noch erzählen? Hilf mir mal.

Nika:                   Das ist tatsächlich ein gutes Symbol dafür, dass … dieses Teil erinnert mich immer wieder daran, dass ich da nicht nur die Entscheidung getroffen habe, Domina zu werden, sondern dass ich mich offiziell dazu entschieden habe, und das war mir da noch nicht bewusst, eine Prostituierte zu sein. Ich habe dir das bewusst mitgebracht. Eine Prostituierte zu sein, ist ja für viele Frauen, und das war es für mich auch, die Hölle theoretisch. Ich habe wirklich, als es dann hieß, Workshop ist ja das Eine, aber du musst ein Gewerbe anmelden, du musst dir so einen „Bockschein“, ja, das heißt auch Bockschein, besorgen. Du musst zum Gesundheitsamt, und du musst zum Ordnungsamt. Da dachte ich: Oh mein Gott. Himmel. Ich kann doch jetzt nicht …

Sebastian:          Du bist da wirklich registriert mit allem PiPaPo?

Nika:                   Natürlich. Klar gibt es auch da wieder die Mädels, die das so machen. Aber nein, ich wollte das von Anfang an vernünftig machen. Aber da gehörte dann auch der Gang zum Ordnungsamt und zum Gesundseitsamt hinzu. Ich kann es dir sagen, diese beiden Tage waren so unfassbar krass für mich.

Sebastian:          Erzählt mal, also, man klopft an. Dann sagt er: Herein. Du sagst: Hallo, ich möchte mich jetzt hier als Prostituierte anmelden. Formular – und fertig.

Nika:                   So ungefähr, ja. Als die mir gesagt haben, du musst das jetzt besorgen, habe ich echt gedacht: Ich kann doch jetzt nicht mich offiziell als Prostituierte darstellen. Da kamen die ganzen anderen Stimmen in mir hoch: Nein, du musst das spätestens jetzt abbrechen. Du rutscht ab. Du gehst da irgendwie in eine Szene, wo du nicht rein willst. Damit fängt es an und am Ende endest du in der Gosse. Was weiß ich, was da alles für Stimmen in einem hochkommen. Dann ja auch noch: Du bist doch eigentlich so ein komplett anderer Mensch. Du führst doch sonst ein anderes Leben. Also diverse Stimmen kamen da hoch. Aber gut, mit der Entscheidung das machen zu wollen, gehörte das dann eben dazu. Dementsprechend, der Gang zum Ordnungsamt entwickelte sich auch richtig cool.

Also natürlich: Ich dahin, ich musste dann den Perso zeigen, vier Wische ausfüllen und keine Ahnung. Das waren zwei Frauen. Die waren so Mitte 40. Beide total cool. Am Anfang alles so, wie man das so am Amt macht. Schnell, zack, zack, hier noch ein Zettel, da noch ein Zettel. Der für Sie, der für uns. Und irgendwann merkte ich aber, diese beiden Mädels, also diese Frauen, haben Interesse daran. Die fingen dann an zu erzählen und zu fragen: Können Sie uns mal nur so’n bisschen, nur so’n bisschen mal erzählen? Und so. Total schön. Da hat man auch gemerkt, dass das Eis gebrochen ist, oder es bricht immer weiter.

Am Ende, dafür das es nur fünf Minuten Sache war, saß ich eineinhalb Stunden mit diesen beiden Mädels da. Die rückten auch immer näher an mich ran, so rechts und links neben mir. Dann habe ich halt mit denen so gequatscht. Das war total schön. Dann fingen die auch an aufzutauen und haben so erzählt: Ja, wir haben auch schon mal so ein bisschen was erlebt. Aber pssst! So total schön. Dann kam ja der Gang zum Gesundheitsamt, der ja eigentlich noch prägender für mich war, weil ich wirklich gedacht habe: Oh mein Gott. Da gibt es einen separaten Bereich für Prostitution.

Sebastian:          Moment, also mal kurz. Also diese Anmeldung da jetzt beim Ordnungsamt. Was für einen Schrieb kriegt man denn da jetzt überhaupt genau. Was hast du da ausgefüllt?

Nika:                   Man muss sich einen Nickname aussuchen, so wie man als Domina dann arbeiten möchte. Ich weiß gar nicht mehr genau, was da alles so war. Auf jeden Fall musst du da vorstellig werden, dass du das bist, offiziell in Deutschland lebst und angemeldet bist.

Sebastian:          Ist das so eine Art Arbeitserlaubnis oder eine Lizenz? Oder was war das? Das interessiert mich jetzt einfach mal, ob das jetzt im Podcast drin bleibt, entscheide ich dann später. Aber das interessiert mich jetzt einfach mal persönlich, wieviel Bürokratie da dran hängt.

Nika:                   Soviel ist es jetzt nicht. Ich war einmal da. Aber einmal im Jahr muss man hin, und wenn man noch nicht 21 ist, glaube ich, muss man auch zweimal im Jahr hin. Das hat mit dem Gesundheitsamt zu tun. Das erzähle ich dir gleich gerne noch. Aber eigentlich ist es einfach nur eine Sache, du musst einfach nur sagen: Hier bin ich. Ich bin legal hier.

Sebastian:          Okay. Ist das ein Stück Papier, das du da hinterher kriegst und – ich sag mal – mit dir führen musst bei der Tätigkeit?

Nika:                   Ja, meinen Schein. Meinen Bockschein.

Sebastian:          Hast du den dabei?

Nika:                   Nee, ich nehme ihn jetzt nicht so mit. Den habe ich nur da im Studio. Da, wo er hingehört.

Sebastian:          Alles klar.

Nika:                   Und dann ging es ja noch zum Gesundheitsamt, das war eigentlich noch cooler. Deshalb auch der Panic-Button. Wie gesagt. Ich wohne in der Nähe vom Gesundheitsamt und das ist so ähnlich wie … ich glaube, also ich kann das so jetzt nicht einschätzen, aber ich glaube, so fühlen sich auch Menschen, die sich arbeitslos melden müssen, so ähnlich. Also so fremd schämend tatsächlich. Du kommst da rein, da steht dann so ein riesen Schild: Prostitutionsgewerbe hier entlang, so nach dem Motto, mit so einem Pfeil. Und ich denke: Oh mein Gott, wenn dich jetzt hier jemand sieht! So wie die Gäste manchmal. Die kommen dann auch abgehetzt da rein und schnell in irgendeinen Raum, damit man nicht gesehen wird. So habe ich mich auch gefühlt.

Das Gesundheitsamt hat ja nicht nur diesen Bereich. Sondern du gehst ja da auch hin, ich weiß gerade nicht wofür, aber das hat auch andere Bereiche. Hätte mich da jetzt ein Arbeitskollege gesehen oder ein Bekannter, oder wer auch immer, furchtbar. Ich dann da hin, da durchgelaufen, dann Rezeption, dann: Hier, ich bin die und die und ich muss mich melden hier, weil ich einem Gewerbe nachgehen möchte im Prostitutionsbereich. Dann wirst du angeguckt, Alter. Also wirklich. So und so, nehmen Sie nochmal kurz Platz. Dann sitzt du da.

Neben dir sitzt dann jemand, der irgendwie eine Geschlechtskrankheit hat und sich beraten lassen muss, oder so! Man fühlt sich wirklich wie im falschen Film. Ich habe mich wirklich aus der Meta-Ebene versucht zu betrachten und habe gedacht: Okay, was ist das hier gerade, was du tust. Dann kam eine ganz nette Frau, super nett, auf mich zu und nahm mich mit. Die hat mich in Watte gepackt.

Ich habe am Anfang überhaupt nicht begriffen warum. Das hab ich dann ziemlich schnell begriffen. Sie nahm mich, wie ein Psychologe tatsächlich, an die Hand und sagte: Hier ist ein Raum. Sie können mit mir reden. Es passiert Ihnen nichts. So. Sprich, am Ende des Liedes wollte sie wissen, ob ich das freiwillig mache oder ob ich gezwungen werde.

Sebastian:          Das ist ja auch vernünftig, dass die da Leute haben, die auch geschult sind.

Nika:                   Total. Klar, die stellen dir dann verschiedene Fragen, wie gesagt, ob man das freiwillig macht, ob man Hilfe braucht, ob man HIV-Test machen will. Aber auch da – HIV-Test – ich? Warum? Aber genau wie du jetzt reagierst, im Nachhinein, ja, Gott sei Dank gibt es das! Ich habe dann auch ziemlich schnell, vielleicht auch, weil ich so war wie ich jetzt bin, ich guckte sie irgendwann an und sagte: Junge Frau, das ist total toll, was sie hier machen. Aber bitte. Was machen wir hier? Dann hat sie auch verstanden. Ich bin jetzt keine Prostituierte in dem Sinne, sondern ich bin Domina. Ich bin nicht berührbar und ich bin so. Dann hat sie das auch verstanden und hat mir das auch offensichtlich abgenommen. Ich schien jetzt auch nicht so, als dass ich da irgendwas sage, was ich sagen muss.

Dann hat sie mir diesen Panic-Knopf gegeben und hat zu mir gesagt: Das ist für Sie. Nehmen Sie den bitte immer mit. Sie befinden sich ja auch in einer Szene, wo das mal irgendwie so ein bisschen grenzwertig ist. Und ich denke: Meine Güte! Lustig! Dieses Teil wird mich auf jeden Fall jetzt begleiten für immer und ewig, weil das halt so symbolhaft ist. Erstens so Klischee-behaftet. In einer dunklen Welt sind Sie ja jetzt.

Sebastian:          Aber sie hat es doch gut gemeint!

Nika:                   Ja, total. Ich fand das auch total klasse, wie sie drauf war. Dann hat sie mir eine Tüte mit Kondomen mitgegeben und keine Ahnung, was sie da alles so gemacht hat. Ich habe diese Frau so gefeiert, das war so schön. Und dann ging ich nämlich raus aus dem Gesundheitsamt, es fing an zu regnen und ich hatte diesen Schein und diesen Knopf in der Hand und dachte mir: Meine Güte. Also jetzt ziehst du das auch durch.

Sebastian:          Meine Herren. Okay, so ein kleines Ding. Ich habe ja wirklich fast vergessen dir zu sagen, hier, Ding der Woche, das gibt es. Du warst auch nicht ganz sicher, was du da mitbringen könntest. Eine super Idee.

Nika:                   Danke dir.

Sebastian:          Ich habe ein Bild gemacht, ich werde das natürlich in die Shownotes packen zu dem ganzen Zeug. Weißt du was? Ich habe hier gar nicht mehr so viel stehen. Hier steht noch als Notiz: Dein Tag auch 72 Stunden. Das Gefühl habe ich manchmal. Wahnsinn. Ich empfinde dich als unglaublich quirlig, und jetzt mag ich aber nochmal wissen: Was habe ich denn alles noch vergessen, dich zu fragen? Klar, es gibt noch tausend Sachen. Aber gibt es noch was, wo du sagst, das muss unbedingt nochmal raus. Das mag ich erzählen.

Nika:                   Also mein Tag hat nicht 72 Stunden, aber ich sag mal so: Ich geh neugierig durch die Welt und ich bin auf der Suche. Gut, vielleicht gehe ich manche Wege, die nicht jeder so gehen würde und will und möchte. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Aber ich bin dankbar dafür, dass ich das hingekriegt haben, irgendwann auszubrechen tatsächlich, und wirklich mal das zu machen, was ich meine, machen zu wollen. Ja, wie gesagt. Klar waren da viele Steine und viele tatsächlich auch Berge, sei es jetzt mein Vater oder auch dieser Panic-Button oder was auch immer. Ich war in vielen Situationen im Swingerclub, dass da irgendwelche Sachen passiert sind, anhand deren ich die Entscheidung getroffen habe, das nicht mehr zu machen. Das war auch sehr cool.

Da musste zwar etwas passieren, wo ich wirklich auch lange noch dran zu knabbern hatte, aber es war ja gut, dass es passiert ist, sodass ich gesagt habe: Okay. Das war’s jetzt mit dem Swingerclub, um meine Sexualität zu sichern. Das waren zu viele Sachen im Kopf – nee! Also sowas. Ich probiere viele Dinge aus. Ich gucke, ist das was für mich. Wenn ja, dann gehe ich dem nach. Wenn nicht, dann wiege ich ab. Keine Ahnung. Ich hoffe, dass ich das beispielhaft mache und anderen Leuten damit vielleicht auch ein bisschen helfe, das auch zu tun.

Sebastian:          Wir machen jetzt Folgendes: Kurz vor Schluss sage ich nochmal, wo man dich findet. Nika-Macht.com ist die Website, wo es den Podcast gibt. WhatsApp-Kontakt habe ich auch gesehen. Da ist das auf jeden Fall. Da kann man dich finden und beobachten. Ich werde es tun.

Nika:                   Freut mich.

Sebastian:          Ich finde das total klasse. So offen und so spritzig und so optimistisch, und auch planvoll. Das ist eine Kombination, die hat man relativ selten und das hat mir bis hier jetzt super, super Spaß gemacht, und ich hoffe, dass wir beide einfach in Zukunft uns immer mal wieder über den Weg laufen vielleicht. Das fände ich sehr schön.

Nika:                   Auf jeden Fall. Wir machen was Großes draus. So einfach ist das.

Sebastian:          Wir machen was Großes, was Großes. Think big ist immer schön. Ich erwarte bei dir Großes, ich gebe mir Mühe, ein bisschen mitzuhalten. Mal gucken, was passiert. Danke schön. Schön dass du hier bist, dir Zeit genommen hast. Jetzt musst du gleich auch wieder los. Schade eigentlich.

Nika:                   Wir können ja irgendwann nochmal weitermachen. Kein Problem. Sehr gerne.

Sebastian:          Das machen wir in jedem Fall, und dann gucke ich mal, dass ich die Folge in den nächsten Tagen richtig schön zusammenschneide, noch mit Shownotes und Links und Logos und allem PiPaPo da ein bisschen hübsch mache. Vielen Dank. Hat Spaß gemacht.

Nika:                   Fand ich auch. War echt super. Vielen Dank, dass ich zu dir kommen durfte und dass ich dir erzählen durfte. Auch nochmal Kompliment an deinen Podcast. Soviel Zeit muss sein. Das ist auch echt ein cooles Teil. Wir machen da einfach was Cooles draus. Danke, dass ich kommen durfte.

Sebastian:          Vielen Dank. Tschüß!

Nika:                   Ciao!

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Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
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  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene