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Datenschutzinformationen (externer Link)Wie reagieren Menschen auf die Idee ein BDSM Museum zu eröffnen und somit auch auf die Neigung zu BDSM zu zeigen?
Was ist BDSM für Janus und Solea?
Wie können wir alle unterstützen?
Antworten und Möglichkeiten gibt es heute.
Zu Teil 1 geht es hier entlang.
Nika: Wie sind die Reaktionen bisher? Habt ihr da schon Unterschiede gemerkt? Gibt es da auch Leute die sagen: Ihr seid ja bescheuert mit eurer Idee! Oder wie ist das bisher so?
Solea: Überwiegend war es bis jetzt positiv. Im privaten Bereich war eher, gerade bei Eltern und Verwandten, Bekannten und Freunden so dieses: Mmh, ja, ist schon ein bisschen Risiko-behaftet, was ihr da versucht zu machen. Weil es das in der Form eben nicht in Deutschland gibt. Gerade in dieser Corona-Zeit, dass man etwas ausprobieren und machen möchte. Und dann noch das Wort “BDSM”. Wir sagen eben: Okay, wenn nicht jetzt, wann dann? Wir haben die Zeit, den Elan und die Motivation. Die Szene-Menschen sagen alle natürlich: Geil, super! Macht das. Wir wollen euch dann besuchen. Da gibt es kaum Gegenwind bis jetzt. Wie gesagt, nur der private Bereich ist da eher ein bisschen getagter und denkt eher an die Kalkulation. Ein bisschen schwierig. Wann wollt ihr das denn eröffnen? Was ist, wenn dann Lockdown vier, fünf, sechs kommt?
Janus: Von der BDSM Szene und von der BDSM Community ist so viel positive Energie gekommen. Das ist total schön zu lesen, wenn jemand schreibt, dass er uns zwar im Moment nicht großartig unterstützen kann, aber uns Energie und alles Beste wünscht und hofft, dass das toll wird. Das ist so toll, solche Sachen zu lesen. Ich habe erst vor kurzen meine Eltern darüber informiert, was ich da jetzt genau mache, und habe mir da auch ein bisschen Hirnschmalz überlegt, wie ich das gut mache, um genau ihnen diese Ängste zu nehmen, die sie haben. Berechtigte Ängste anhand von Wissen, was sich nicht haben. Das ist, glaube ich, ganz gut gelungen.
Ich war da ziemlich überrascht. Meine Mutter hatte vorher so undefinierte Ängste, weil sie nicht gewusst hat, was es ist, wenn es dann was mit Sexualität zu tun hat und BDSM. Einfach, weil sie nicht gewusst hat, was es genau ist, hatte sie so viele Ängste, dass sie das zuerst total abblocken wollte. Als ich dann gesagt habe, was es ist, kam dann: Oh, ah, das ist ja gemeinnützig.
Da unterstützen wir euch! Echte Menschen aus echten Museen, die dort arbeiten, vom Museumsverband. Das ist ja richtig, und genau das muss man tun, weil es im Endeffekt so viele Randgruppen gibt und BDSM Gruppen, die diskriminiert werden. Das ist gut, weil meine Mutter eigentlich gegenüber alternativer Sexualität sehr unterstützend ist, auch wenn vielleicht für sie viele Sachen nichts sind. Sie ist da extrem tolerant und auch unterstützend bei sowas, da sie einfach das wichtig findet, dass jeder Mensch so sein kann wie er ist, sofern er damit sich und andere nicht schädigt.
Das war für mich sehr heilsam, und für meine Mutter, glaube ich, dass sie da ihre Ängste und Befürchtungen offen artikulieren könnte, ohne dass ich die irgendwie runtergespielt habe, sondern erstmal versucht habe zu verstehen, was für Ängste hat sie und woher kommen die. Ich habe ihr dann versucht zu zeigen, was das Thema ist. Dann sind ihr eigentlich alle Ängste schon genommen worden. Mein Vater hat da eher so dieses Prestige-Ansehen-Ding, so nach dem Motto: Wird das was Gescheit’s? Um das mal salopp zu sagen. Gewisse Ängste kann man nicht nehmen, ein gewisses Risiko ist immer da, wenn man was Neues wagt. Mir ist es nur wichtiger, das zu wagen als das nicht zu tun, und irgendwas zu machen, mit dem ich unglücklich bin. Da ist es mir eben wichtig, an diesem Projekt zu arbeiten, was wirklich meine Herzensangelegenheit ist.
Nika: Das ist jetzt schon wieder so schön und auch echt interessant, dass auch du sagst, wie heilsam das für dich und wahrscheinlich auch für die Beziehung zu deinen Eltern war, und wie überraschend es für dich auch war, wie deine Mama auch reagiert hat. Ich habe mich schon mit so vielen Leuten unterhalten, und alle haben immer so dieses: Bor, ich wusste nicht genau …! Aber dann habe ich das mal gemacht! Und im Endeffekt warst du ja auch einfach überrascht, wie sie dann auch reagiert hat. Das ist für viele Leute sehr, sehr wertvoll, dass du auch jetzt dich einreihst und sagst: Es ist alles gut!
Janus: Ja, es kommt halt immer drauf an, wie aufgeschlossen die Menschen sind, wenn man das erzählt. Ich glaube, ich habe da einfach selber auch Ängste gehabt und deswegen nicht erzählt. Und weil es auch oft schwieriger ist, das Thema selber zu verstehen. Man muss sich da auch selber erstmal akzeptieren und selber verstehen. Erst dann kann man sagen, was es eigentlich ist. Deswegen kann ich schon verstehen, dass man das nicht sofort, wenn man was für sich entdeckt, groß breittreten möchte. Aber es wird definitiv leichter heutzutage, weil einfach das Verständnis für alternative Sexualität und für andere Auslebung von sexuellen Bedürfnissen und BDSM steigt.
Solea: Für mich war das sowas wie ein zweites Coming Out. Mein erstes Coming Out hatte ich zu jugendlichen Zeiten. Da war das auch ein bisschen so: Oh Gott, oh Gott … Wie sage ich die ganzen Sachen, oder wie erkläre ich das meiner Familie? Jetzt waren die bei dem zweiten Coming Out – sage ich jetzt mal – über BDSM, das ist ja schon mal ein bisschen intimer, auch schon ein bisschen gefasster.
Sie wollten aber nachvollziehen können: Wieso tut man sowas? Was steckt dahinter? Mein Vater war da sehr, sehr salopp und hatte gemeint: Warum holst du nicht noch Dominas mit ins Museum? Ich war da so ein bisschen verlegen … legal und rechtlich geht das nicht! Das ist ja nicht das Ziel des Museums. Das hat er dann nicht so ganz verstanden, glaube ich. Aber es war ganz drollig, weil er dann auf seine Art und Weise eben mit der Thematik sich befasst hat.
Nika: Ich glaube, man unterschätzt das so ein bisschen. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist. Aber viele sagen dann immer: Das ist ja eine Generation, die kann das gar nicht verstehen. Das hatte ich ja auch. Zumindest von meinem Papa habe ich so gedacht: Bor, das kannst du nicht machen. Früher hat er immer darauf geachtet, dass ich ein Unterhemd anziehe. Kind, zieh dir was an! Er hat immer sehr darauf geachtet, und du kannst doch dem jetzt nicht erzählen, was du tust. Das ist im Nachhinein sehr befreiend. Wie gesagt, man muss ja den Eltern nicht offen sagen: Hier, das und das mache ich jetzt. Aber wenn man das Bedürfnis hat, dann ist es sehr wertvoll für sich im Nachgang, das getan zu haben, damit man einfach freier leben kann.
Janus: Spätestens, wenn man zum Beispiel eine DS-Beziehung haben möchte und dann auch für sich gewisse Rituale oder Symbole in den Alltag integrieren möchte, oder auch die Wohnung auf eine gewisse Art dekorieren, wo das dann vielleicht für Menschen, die nicht so einen Zugang dazu haben, sofort auch wirkt, dass es eben eine andere Wohnung ist. Ich glaube, ab dem Moment, wo man diese Form von BDSM möchte, muss man auch notgedrungen Sachen von sich zeigen, weil man das ja auch möchte. Man möchte vielleicht dann ein Halsband tragen, oder man möchte sich auf eine gewisse Art gegenüber dem Partner verhalten, auch in der Öffentlichkeit. Das geht auch nur, wenn die Öffentlichkeit ein bisschen Verständnis dafür hat.
Deswegen ist das, glaube ich, für manche schwieriger als für andere. Für manche Praktiken ist es auch schwieriger zu vermitteln, dass man das macht. Oder man sieht es gar nicht als notwendig an, den Eltern zu sagen, dass man das mag. Ich glaube, darum geht es auch gar nicht, dass man das muss oder soll. Ich glaube, es geht darum, wenn man es tun würde oder es aus Versehen rauskommt, dass man mit Verständnis und mit offenen Ohren empfangen wird, dass man zumindest angehört wird.
Nika: Wie ist das bei euch? Wenn man euch jetzt so sieht – ihr seid ja auch ein Pärchen. Wollt ihr das im Kontext mit dem Museum auch repräsentieren, euch auch öffnen und den Leuten erzählt: Wir sind so und so. Das machen wir! Wie wollt ihr da auftreten?
Janus: Eigentlich wollen wir jetzt nicht sinnbildlich für das BDSM Museum stehen. Bis zu einem gewissen Grad verkörpern wir es, und nachdem wir das ja als Projektleitung machen, sind wir schon auf eine gewisse Art und Weise ein Aushängeschild. Aber eigentlich sollen das die Menschen sein, die ihre Geschichten dort zeigen wollen. Ich zum Beispiel switche, Solea switcht, und uns ist es irgendwie unangenehm, wenn wir jetzt uns auf eine Art präsentieren, dass dann erst wieder Stereotype transportiert werden. Wenn wir ein gewisses Bild zeigen, dann ist es ja auch wieder nur ein Bild. Das wird der Vielfalt auch nicht gerecht, die wir in unserer eigenen, persönlichen Dynamik haben. Deswegen ist es schwierig, wie wir uns korrekt nach außen zeigen und das Projekt verkörpern.
Ich glaube, authentisch ist am besten einfach so, wie wir sind, aber auch so ein bisschen, wie wir in der Öffentlichkeit rumlaufen. Wie wir uns in der Öffentlichkeit wohlfühlen, so zeigen wir uns auch für das Museum nach außen. Ich trage zum Beispiel auch gerne Anzug und Hemd, Krawatte nicht so. Das mag ich gerne, und ich glaube, ich habe ein Anrecht darauf, das zu machen, wenn ich das möchte. Wenn jemand anderer in anderer Kleidung das Museum repräsentieren möchte, dann kann er das so machen. Ich sitze jetzt auch hier mit T-Shirt. Mal laufe ich im T-Shirt rum, mal vielleicht im Anzug. Ich weiß noch nicht, wie ich das gut repräsentiere. Gewisse Gefühle und ein bisschen rücksichtsvoll sind immer gut zu sein. Man darf sich dabei aber, glaube ich, nicht selber verleugnen.
Solea: Ich werde jetzt auch nicht überwiegend nur mit Manschetten und Halsband herumlaufen. Das bin nur ich partiell. Ich bin nicht immer so. Gerade wegen dem Switchen – bis zu einem gewissen Punkt zeigt man dadurch seine Zugehörigkeit oder in der Situation oder Dynamik. Unterm Strich bin ich trotzdem hin und wieder auch mal eine seröse Person. Zumindest versucht man das ja auch, dieses Bild wieder zu zeigen. Genau diese Schubladen möchte zum Beispiel ich eben vermeiden. Ich möchte jetzt nicht, wenn dann ein Besucher reinkommt, dass der sieht, dass ich da mit einer Kette oder Handschellen rumlaufe.
Dann hat ja direkt ein Bild im Kopf. Das möchte ich nicht. Vanilla Solea läuft jetzt zum Beispiel nicht unbedingt mit Manschetten rum. Es ist keine Verleugnung von meinem Selbst, sondern ich habe ganz viele Facetten oder ganz viele Formen meines Ichs. Als ich früher Cross Playerin war, habe ich auch viele verschiedene Rollen angenommen, einen Typen dargestellt. Das sind eben viele Facetten, die man im BDMS Kontext annimmt. Dementsprechend möchte ich ein unbeschriebenes Blatt bleiben. Je nach dem, tagtäglich, wie bei Janus, mal im Anzug, mal vielleicht im Netzbody oder was auch immer. Mal schauen, wie es wird.
Nika: Ja, damit ist ja auch schon wieder aufklärerische Arbeit getan durch euch. Jeder macht, wie er möchte. Ich habe ja das Privileg, euch sehen zu dürfen, wenn auch aus der Ferne. Ihr sitzt jetzt da bei euch zuhause, du trägst ein Halsband. Ihr seht aber aus, als würdet ihr gleich fertig sein zum Einkaufen.
Solea: So ungefähr, genau.
Nika: Mögt ihr erzählen, wie euer BDSM aussieht im Alltag? Wie lebt ihr das aus, auch zu normalen Zeiten? Geht ihr auf Partys? Seid ihr da richtig in der Szene drin? Was ist BDSM für euch?
Solea: Bei mir ist das so, gerade mit Manschetten und richtigem Halsband, dieses Privileg hat nur Janus. Ich mache das auch vor engen Freunden. Die Mitbewohnerin weiß auch Bescheid. Die ist Gott sei Dank Kink positiv. Die schockt das nicht mehr, wenn ich in dem Set rumlaufe. Wiederum vermeide ich es zum Beispiel bei meinen Nachbarn. Das wäre mir sehr unangenehm, wenn die das sehen. Weil das eben extreme Vanillas sind, die haben gar keinen Bezug, außer dass vielleicht die Nachbarin mal Fifty Shades of Grey gelesen hat und ihre Schmuddelromane liest. Meine Prämisse ist, ich möchte nicht andere reinziehen, und gerade auch nicht Vanillas. Ich möchte ja auch manche Dinge gar nicht sehen von anderen Menschen.
In der Szene habe ich kein Problem damit, und auch vor Kink-Freunden. Aber eben vor Vanillas ziehe ich da eine Linie. Das ist meine Art von Respekt. Ich möchte ja auch nicht sehen, wenn die Vanillas irgendwas anderes machen. Die wollen das wahrscheinlich von mir auch nicht sehen. Ansonsten hatte ich nicht so das Glück bisher mit BDSM oder Kink Partys. Ich war noch nicht wirklich auf Veranstaltungen in dem Sinne, nur eben interne Events in den letzten zwei Jahren. Ich glaube, da ist noch viel, viel Raum und Luft nach oben für Veranstaltungen. Wir wissen ja auch, was jetzt gerade alles ausbremst. Dementsprechend ist das ja alles im kleinen Rahmen bei mir.
Janus: Die Frage, was ich so mache oder wie ich so drauf bin, erinnert mich immer an Stammtische. Was ist deine Rolle? In welcher Rolle bist du? Das ist immer die erste Frage, die gestellt wird. Ich habe das Gefühl, dass das ein bisschen Identität stiftend ist, dass die Leute wissen: Okay, damit kann man dich assoziieren. Aber auf der anderen Seite schafft es ein Bild von dir, wo man erstmal klären muss, was alles dahinter steckt. Bei mir zum Beispiel, ich habe angefangen, dass ich mich mehr dafür interessiere, oben zu spielen – DS und auch SM. Dann habe ich aber gemerkt: Gut, warum nicht andere Sachen aus ausprobieren?
Dann habe ich eine Weile unten gespielt und das auch sehr genossen. Mittlerweile habe ich da einfach keine Präferenz, dass ich sage, es muss so sein oder genau das befriedigt mich am meisten. Sondern es gibt gewisse Dinge, die machen mir Spaß und ich habe auch schon oft ausprobiert. Es gibt Dinge, die möchte ich noch ausprobieren. Ich habe das Gefühlt, dass das immer sehr stark partnerspezifisch ist, mit wem man BDSM zusammen macht und wie man sich da gut begegnen kann, wie man gut harmoniert. Dann kann man auch mal auf einer Playparty vielleicht mit jemand anderem ein bisschen spielen und sich beschnuppern. Aber im Großen und Ganzen bin ich mehr auf dieser DS-Schiene sehr stark und auch SM unterwegs. Bondage gefällt mir sowieso, und auch irgendwie alles! Höher, weiter, schneller, und dann aber auch wieder geordnet.
Nika: Ich glaube, die Menschen brauchen das immer ein bisschen, unabhängig von der Szene. Das ist so nicht greifbar für viele. Deshalb stellen sie wahrscheinlich genau diese Fragen. Wer bist du denn? Kann ich mir vielleicht von dir was abgucken? Wer kann ich denn sein durch dich? Menschen müssen immer einen Sinn finden. Deshalb fragen die sowas. Wer bist du, damit ich gucken kann, wer ich sein kann.
Janus: Ich finde es interessant, wenn du dann auf Partys Leuten zuschaust beim Spielen. Da siehst du ja, was die antreibt. Wenn einer dann sehr angestrengt oder konzentriert zuschaut, oder einer sehr ausgelassen ist und sich einfach nur fallen lässt, da merkst du einfach: Okay, so ticken die! Wenn jemand dir was erzählt und du siehst ihn nachher spielen, da können da Welten sein. Er sagt dann: Ich bin der große Dom, ich kann ja alle dominieren, und, und, und. Er ist da höchst konzentriert und schaut, dass er ja nichts falsch macht. Da sind dann immer Bilder, die man im Kopf hat, einfach aufgrund der eigenen Erfahrungen. Ich kann zwar erzählen, worauf ich im BDSM Kontext stehe und was ich mache, aber ich habe nicht das Gefühl, dass jemand anderer, der mich nicht kennt, sofort ein gutes Bild von mir hätte, was das tatsächlich bedeutet.
Nika: Jetzt nochmal kurz auf das BDSM Museum zu kommen. Was können wir jetzt tun, dass Menschen euch jetzt schon in irgendeiner Form unterstützen können? Wir wollen ja, dass das eine riesen Nummer wird.
Janus: Danke! Das ist so ‚Oh mein Gott‘! Es ist manchmal erstaunlich, wie groß da der Andrang ist an Leuten, die sich melden und die uns einfach unterstützen wollen, zum Beispiel finanziell, wenn wir das in ein bis zwei Wochen mit der Homepage online haben. Was uns auch sehr wichtig ist, ist, wenn man einfach ein bisschen schaut: Wen kenne ich vielleicht, der irgendwelche Fähigkeiten hat, die relevant sind. Ich zum Beispiel bin auch kein Museumskurator – kein echter, und Solea auch nicht. Also Museumspädagogen oder Archivare, Bibliothekare. Vor allem im geisteswissenschaftlichen Bereich können wir viel Unterstützung gebrauchen. Historiker, auch wenn es den einen oder anderen Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Lichttechniker gibt, es gibt so viele Themen, wo auch Beratung alleine hilft, wo wir am Anfang einfach Fehler vermeiden können.
Da ist uns auch viel geholfen. Oder wenn jemand einfach spontan sagt: Ja, ich habe eine Fähigkeit wo ich glaube, dass ich gut dazu passen könnte, und von dem, was ich jetzt gehört habe, klingt das nach einer guten Nummer. Ich möchte mehr darüber erfahren. Dann können wir auch beim Team weiter Unterstützung gebrauchen. Das wäre jetzt das Wichtigste. Wir suchen eigentlich nach einem weiteren Teamleiter, nach einer weiteren Teamleiterin, der/die diese geisteswissenschaftliche Sparte sehr stark abdeckt mit seinen/ihren Fähigkeiten, oder auf Social Media sehr viel Know how hat, um uns da einfach mit Energie und ein bisschen Zeit regelmäßig zu unterstützen. Das wäre uns sehr, sehr wichtig.
Solea: Oder auch PR oder Marketing – mit der Spezifizierung Guerilla. Einfach aus dem Grunde, wir sind auch nicht so wirklich PR- und Marketing-erfahren. Wir haben es nicht gelernt, und wir versuchen gerade irgendwie, wie Marktschreier, die Werbetrommel zu rühren.
Janus: Mit dem sehr bescheidenen Budget, was wir haben, müssen wir uns vor allem in der Szene bewegen schauen, dass wir eben dort Aufmerksamkeit generieren, wo die Menschen sich eh schon dafür interessieren.
Solea: … um dann die Kurve zu kriegen, damit auch in der der Vanilla-Welt oder in der nicht Kink-Welt eben auch Menschen Interesse an dem Projekt haben, um das zu unterstützen. Da hatten wir Gott sei Dank auch mal Kontakt mit einer Museumspädagogin. Die war auch begeistert von dem Projekt. Dementsprechend wäre es eben gut, wenn wir auch Nicht-Szene-Menschen damit generieren können und die aufmerksam machen können, um da den Bogen zu finden.
Nika: Wie können die Leute euch kontaktieren?
Solea: Entweder man schreibt mir per Mail oder ihr könnt uns über Instagram oder bei Twitter oder auch Fetlife schreiben. Da haben wir unsere Nachrichten offen. Wir sind überall als BDSM-Museum zu finden.
Janus: Auf Instagram schreibt man das b.d.s.m.museum.
Solea: Und auf Fetlife sind wir einfach nur BDSM Museum, und auch bei Twitter findet ihr uns so. Unsere Website wird hoffentlich in den nächsten zwei Wochen online gehen. Da könnte man dann notfalls auch nochmal die nötigen Informationen generieren.
Janus: Für jeden, dem das nicht ausreicht, der uns live sehen und hören will, so wie bei dir, und auch Fragen stellen will, der kann das Freitags, da haben wir immer von 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr das Freitagsforum – so nennen wir das. Da ist fünf Minuten erstmal ankommen, fünf Minuten reden wir über das Projekt, und zwanzig Minuten Diskussion oder Feedback. Da gibt es immer ein Thema, worüber wir reden, wo wir auch die Meinung von anderen aktiv erfragen zum Museum.
Nika: Wunderbar. Also diverse Möglichkeiten. Ich verlinke euch auch auf jeden Fall. Spannend. Ich kann euch sagen, das ist eine super geile Idee, die ihr da habt. Ich glaube, das wird größer als ihr denkt. Das sieht man ja jetzt auch schon, wenn ihr sagt, so viele Leute wollen euch jetzt schon unterstützen. Ich glaube, da sind viele Fragen, die ihr beantworten könnt, eben gerade durch dieses BDSM Museum.
Janus: Definitiv.
Solea: Der nächste Punkt wird auch eine FAQ-Seite auf unserer Webseite, um da Fragen schon im Vorfeld zu beantworten.
Nika: Das ist doch ein passendes Schlusswort. Sehr schön. Wie gesagt, ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen und versuche, euch da auch zu unterstützen weiterhin, mit mir, mit meinem Podcast, wie auch immer. Ich freue mich auf die Eröffnung. Ich hoffe, dass wir uns dann endlich sehen können, wann auch immer das sein wird. Wir drücken uns alle einfach mal die Daumen.
Janus: Hoffentlich im Oktober. Wir schicken dir definitiv eine Einladung.
Nika: Ah, da freue ich mich. Ich bringe ganz viele Leute mit.
Beide: Sehr gut!
Nika: Also, wie gesagt. Vielen, vielen Dank für eure Zeit, für eure Idee, für euer Projekt. Das ist eine riesen gute Sache, und ich wünsche euch alles Gute dafür, und ich unterstütze euch auf jeden Fall auch sehr, sehr gerne dabei.
Solea: Danke, dass wir da sein durften!
Janus: Danke.
PS: Es gibt ein tolles Buch, das kann ich jedem empfehlen, der sich für BDSM-Geschichte interessiert, das tatsächlich wirklich gut ist, mit vielen Quellen. Das heißt: A Lover‘s Pinch. A Cultural History of Sadomasochism. (Affiliate Link – du hast keine Zusatzkosten).
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene