Geduld – Wie soll man dann geduldig mit sich selbst sein, wenn man sich fragt, warum einen die schwarz bunte Welt reizt?
Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder.
Heute durfte ich mich mit dem Thema Geduld auseinandersetzen. Denn heute war es geplant, meinen langersehnten Online-Kurs zur weiblichen Dominanz aufzunehmen. Dieser Kurs soll vermitteln, wie die Mädels ihre weibliche und dominante Seite entdecken können, um vielleicht auch als Domina arbeiten zu können. Ich möchte allen Mädels einen Mehrwert bieten – ob im professionellen Rahmen oder vielleicht nur um das Spiel zu Hause etwas interessanter, weiblicher und dominanter zu gestalten. Weiteres dazu wird es zu gegebener Zeit geben. Ich lade euch herzlich ein, meinen Newsletter zu abonnieren, damit ihr in Zukunft keine Neuigkeiten mehr verpasst!
Schlaflose Nächte
Seit Wochen habe ich mein Notizbuch immer griffbereit, um in allen Lebenslagen Ideen und Wünsche für meinen Kurs aufzuschreiben. Ich habe gemacht und getan, viele Nächte davon geträumt. Ich habe vergangene Nacht sogar meine Notizen unter das Kopfkissen gelegt. Dieser Kurs liegt mir wirklich sehr am Herzen!
Nun, eigentlich war der Videodreh für heute angesetzt. Eigentlich. Ich bin immer noch ein wenig aufgeregt, während ich diese Zeilen tippe. Denn der gesamte Tag war so unglaublich interessant. Auf so vielen verschiedenen Ebenen. Was war also passiert? Warum konnte ich den Kurs letztlich doch nicht aufnehmen?
Technik, die begeistert…
Ich bin heute früh voller Elan aufgestanden, habe mich fertig gemacht und das Setup vorbereitet. Es war alles fertig – die Kursinhalte, die Notizen für die Aufnahme, die Kamera, das Licht. Ich war komplett in meiner Männlichkeit, um ins Tun zu kommen. Voll „on fire“, wie man so schön sagt.
Doch was dann? Die Tonaufnahme wollte nicht funktionieren. Das Licht zudem auch nicht so richtig.
Mit der Zeit merkte ich, wie ich mich selbst verliere. Es war die gesamte Zeit über eine Mischung aus „ich raste hier gleich völlig aus“ und „du wolltest doch einen Kurs über die weibliche Energie machen“. Denn weibliche Energie hat viel mit innerer Ruhe und Gelassenheit zu tun. Sich der äußeren Umstände annehmen, sich zurücklehnen und es einfach mal sein lassen.
Lerne aus Situationen
Letztlich war es für mich eine wunderbare Gelegenheit in mich zu gehen und die gesamte Situation auf mich wirken zu lassen. Ich durfte viele Lehren hieraus ziehen und mich weiterentwickeln.
Das Thema Geduld ist für viele Menschen in allen Lebenslagen präsent. So werde ich auch immer wieder von Menschen mit diesem Thema konfrontiert, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Sei es in einer Session, in Coaching oder auch im alltäglichen Leben.
Geduld im BDSM
Apropos Session. Mit Geduld kann man so wunderbar spielen! Gerade wenn es um das Thema „Dominanz und Hingabe“ (YouTube Link zur Folge) geht.
Auf der einen Seite wie sich der dominante Part selbst gegenüber ungeduldig und sagt sich „ich muss doch irgendwas machen und den / die jetzt noch irgendwie bespaßen“. Sozusagen kurzzeitige Ideen- und Planlosigkeit kaschieren. In diesen Situationen setzt sich zumeist die Männlichkeit durch und es drängt sich der Gedanke auf „Ich muss was tun“.
Auf der anderen Seite ist es auch mal schön innerhalb einer Session eine beobachtende Haltung einzunehmen. In diesen Momenten muss ich immer mal wieder schmunzeln. Und denkt daran, Humor spielt eine große Rolle.
Szenario: mein Gast liegt gefesselt auf dem Boden. Ich bin voll in meiner Ruhe – insbesondere Bondage hat viel mit Ruhe und Sinnlichkeit zu tun – und beobachte meinen Gast, der, je länger der Zustand des Nichtstun anhält, immer aktiver wird. Er wird sichtlich ungeduldig.
Und mit genau diesem Moment kann man so wunderbar spielen. Provoziert das Geduldspiel! Geht als dominanter Part anderen Dingen nach ohne etwas zu sagen. Lasst den submissiven Part ruhig Mal fünf Minuten in der Ungeduld verharren. Gebt ihm den Raum loszulassen und abzugeben. Gleichzeitig gibt auch der aktive Part ab. Nur er oder sie entscheidet, ob mit der Geduld gespielt wird und genau diese initiiert wird. Am Ende dürfen sich beide in der Geduld üben.
Der perfekte Moment, um ins Fühlen zu kommen. Genießt den Moment des Nichtstun.
In die Situation entspannen
Und das Nichtstun war auch heute meine Devise.
Ja, inzwischen sitze ich hier, habe die neue Folge aufgenommen und haue in die Tasten. Und das tue ich, weil ich mit euch mein Erlebnis und die daraus resultierende Erkenntnis teilen möchte.
Es war ein super spannender Tag und inzwischen bin ich selbst total entspannt.
Mein Helferchen, mit dem ich diesen Moment teilen durfte, wird an dieser Stelle jetzt sicherlich lachen. Denn ich habe es heute zum Glück sehr schnell für mich erkannt und konnte sehr schnell in die Situation rein entspannen. Und das möchte ich heute auf den Weg geben.
Entspannt euch da rein. Ihr könnt manche Situationen nicht ändern.
Ändere deine Perspektive
Sicherlich hätte ich mich heute auch verlieren können. Mit Aggression darauf reagieren können. Mich gleich mit einem Döner-Teller auf die Couch setzen und dabei eine Serie schauen können. Aber nein. Was bringt mir das in dieser Situation? Im Nachhinein hätte ich mich selbst über mich geärgert.
Stattdessen war ich beim Sport und fühle mich auf einmal so unfassbar energiegeladen. Ich habe für mich erkannt, dass Geduld etwas Positives ist. Die Situation spiel dabei keine Rolle – ob im Spiel oder im Alltag. Nutzt sie für euch.
Befasst euch mit der Geduld. Lasst euch nicht ablenken und gebt nicht auf! Raus aus der Ablenkung und rein in die Konfrontation.
„Hallo Geduld, hier mein ich. Du hast mich heute offensichtlich im Griff – im Sinne, dass du mich einlädst, Mal mit dir zu arbeiten.“ Das ist wunderbar. Ihr werdet mit der Zeit immer mehr merken, dass euch ein bewusster Umgang mit zunächst schwierig zu erscheinenden Situationen Energie verleiht.
Bewusstsein schaffen
Pläne zu schmieden ist super. Der Kurs und die Inhalte stehen. Ich freue mich nach wie vor unglaublich auf meinen Kurs – meine Herzensangelegenheit. Und ja, ich hätte ihn jetzt auch gerne schon im Kasten. Aber es durfte heute einfach mal anders sein.
Und deswegen möchte ich euch mitgeben, das Thema der Geduld bewusst in euer Spiel zu integrieren. Gerade wenn der passive Part sehr geduldig erscheint, kann dies auf so wunderbar fiese Weise auf die Probe gestellt werden. Gebt ihm eine Aufgabe und lasst ihn für 10 Minuten mit dem Kopf an der Wand verharren. Nach Ablauf der Zeit fragt ihr ihn, wie es denn nun um die Geduld bestellt ist. Das kann wahre Wunder wirken. 😉
Duldet die Geduld, spielt mit ihr und sie einfach gern in den Arm. So wie ich es heute gemacht habe. Ich habe mir gesagt „Okay, coole Sache, ich dulde dich jetzt, ich akzeptiere, dass du jetzt da bist, ich akzeptiere, dass dieser Kurs heute nicht entstanden ist, weil wahrscheinlich ich noch irgendwie was vergessen habe, was dann in diesem Kurs noch hervorkommt, was jetzt einfach noch gerade nicht präsent für mich ist.“
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene