„Mit sowas können wir nicht zusammenarbeiten.“

Frage: Was ist genau „sowas“?

Im vergangenen Jahr wollte ich mich ehrenamtlich nützlich machen. Ich stellte mich vor, erzählte natürlich ehrlich, was ich so tolles beruflich mache und es schien, als wäre „sowas“ in Ordnung, bzw. würde nichts daran ändern, dass ich helfen darf.

Ich gehe sogar einen Schritt weiter, indem ich sage, wie die Reaktionen bisher ausschließlich waren – egal, wo ich war:

Faszination.

Zuspruch, wie mutig ich sei.

Neugierde (natürlich folgten dann nur Fragen für einen Freund..;) )

Zurückhaltende Spannung, auf das, was ich alles erzählen werde.


Sprich, ich war mit einem Schlag im Mittelpunkt der Außergewöhnlichkeit, sobald ich mich zeigte.

Natürlich war da immer das Pergament der Abgrenzung zwischen mir und den anderen Menschen – über „sowas“ spricht man ja nicht, geschweige denn gibt man zu, dass man eigentlich gern mehr über dieses „sowas“ wissen möchte.
Ich durfte mich also als Teil der Gesellschaft fühlen und die nötige Ausbildung beginnen.

Alle anderen Teilnehmer reagierten ähnlich, wie die Person, bei der ich mich zuvor vorstellte und ich musste bei der Gruppenvorstellungsrunde aufpassen, die Reize nicht zu überreizen.

Ich war also nicht mehr „sowas“, sondern „jemand“ – wie, alle anderen auch.

Und dann kam der Anruf.

Es wurde gestammelt.

Es wurde drum herumgeredet.

Es kam, was kommen musste.

Man hätte sich (nach 2 Monaten) mal genauer angeschaut, was ich denn so mache.

Man hätte mich gegoogelt.
(Ist es nicht spannend, wie schnell ein virtuelles Portrait gemalt wird, ohne dem Model einmal real in die Augen zu schauen?)

Und plötzlich war ich wieder „sowas“.

„Sowas können wir hier nicht vertreten“, hieß es.

Ich bedankte mich für die gemeinsame Zeit und erinnerte mich an mein innerstes Versprechen an mich selbst: egal, was im Außen passiert – ich bleibe bei mir.

Nicht nur durch solche Erlebnisse habe ich u.a. die schwarz bunte Welt genutzt, um zu erkennen, dass es vollkommen egal ist, was man macht. Solange es einem selbst dient, zieht man auch automatisch Menschen an, die Authentizität schätzen.

Denn Authentizität ist das, was dich zu dir führt. Auch und/oder gerade dann, wenn du „so was“ machst, weil du genau dadurch „jemand bist“.

BeiDirSein&Machen.

Wie im Innen, so im Außen.