Overknees Stiefel aus Leder – ER liebt sie!

Den ersten richtigen Fetisch habe ich im Bereich Leder und in dem Fall in Form von Overknees Stiefeln erleben dürfen.

Ich sage bewusst „richtigen“ Fetisch, denn viele Menschen kennen die genaue Bedeutung von diesem Begriff gar nicht. Denn per Definition wird ein Fetisch mit einem Gegenstand und/oder Material verbunden, den der- oder diejenige braucht um sexuell angesprochen zu werden. Das bedeutet, dass es ohne diesen Gegenstand gar nicht erst zu sexuellen Erregung kommt. Oft wird hier das Bild der „roten Gummistiefel“ genutzt. Ohne diese Gummistiefel passiert also nichts. Hier waren es u.a. die Overknees Stiefel.

Die Liebe zum Material

Dass es in der Umsetzung wirklich so heftig ist, durfte ich bei diesem Gast erleben. Beim Telefonat fragte er mich, ob ich Lederoutfits hätte und ob ich sie gern tragen würde. Ich habe dies bejaht und machte mir da nichts draus, da relativ viele Gäste danach fragen (neben Nylons). Etwas verwundert war ich dann aber doch, als er sehr viele Details über meine mit aufgezählten Overknees Stiefel* wissen wollte. Was soll man da erzählen? Sie sind aus Leder, haben eine rote Sohle, ein Plateau, gehen mir bis über die Knie und ich liebe sie zu tragen. An dieser Stelle sei gesagt, dass, wenn ich mittlerweile nicht wüsste, was genau ein Fetisch ist, würde ich diese Stiefel als Sinnbild für meinen Fetisch nehmen, denn sobald ich sie anhabe, fühle ich mich allein aufgrund der unwiderstehlichen Optik wie eine kleine große Göttin.

Wir machten einen Termin aus. Als er ein paar Tage später da war und ich den Raum betrat, wurde mir binnen Sekunden bewusst, warum er so viele Fragen zum Detail gestellt hat. Denn da stand ein komplett in Leder gekleideter Mann vor mir. Lederhut, Lederhemd, Lederhandschuhe (die später noch eine besondere Aufgabe hatten), Lederhose (mit Eingriff – sehr raffiniert und den Fetisch unterstreichend) und Lederschuhe. Sein Blick ging sofort auf meine Overknees Stiefel. Das enge Lederkleid schien in den Hintergrund zu rücken, denn sein Flehen die Overknees Stiefel spüren zu dürfen, ließ nicht lange auf sich warten.

Eine Tatsache war besonders spannend für mich. Normalerweise geht es in Session doch recht häufig um meine Person und normalerweise konzentriert sich der Gast auch immer auf mich – meine Mimik, meine Gestik und auf das, was ich sage. In diesem Fall schien es mir, als würde ich an sich gar nicht auffallen. Es ging um die Overknees Stiefel und nur um sie. Meine Ansagen halfen ihm durch die Session, aber der Mittelpunkt stand fest und da stand ich als solche nicht drauf. Und was soll ich sagen: ich habe es unglaublich genossen.

Overknees-Stiefel

Es war für mich eher wie ein Film, den ich mir anschauen durfte. Denn dem Gast ging es nur darum die Overknees Stiefel mit all seinen Gliedmaßen zu spüren. Er kuschelte sein Gesicht an sie, während die Besitzerin auf einem Thron saß. Er küsste sie, während de Besitzerin ihn mit seinen Lederhandschuhen streichelte und bettelte darum, seinen Schwanz mit ihnen zu umfassen, damit er sie lieben konnte. Rein anatomisch muss man sich das so vorstellen, dass er auf dem Rücken lag und ich zwischen seinen Beinen saß und meine Beine auf ihn legte, sodass der Schaft der Stiefel um seinem lagen und er sie Absätze im Gesicht hatte (was als zusätzlicher, aber eher unbedeutender Trigger diente). Die Bewegung machte er und das einzige, was ich tun musste, war seine Beine zu streicheln, während ich seine Lederhandschuhe trug.

Handschuhe, Overknees Stiefel, Mantel – egal – Hauptsache Leder

Auch da war wieder pure Faszination im Raum. Die Hingabe dieses Mannes war so schön zu beobachten und ich konnte durch sein hemmungsloses Verhalten sehen, dass er gerade wirklich in seinem Film die Hauptrolle spielt und das Drehbuch ganz alleine schreibt. Einzig gezählt hat der Moment.

Und ganz nebenbei war ich erstaunt über die Anziehungskraft dieser Stiefel. Wahrscheinlich würde so ziemlich jeder Mann sie geil finden, wenn ich sie im privaten tragen würde, aber in diesem Fall waren es ja weniger die Stiefel an sich, sondern das Material. Und das wollte ich genauer wissen. Nachdem er sein Happy End ohne jeglichen Einfluss von mir erlebt hatte und der Film zuende war, verharrten wir in der Situation – einfach, weil es gerade so schön passte.

Auch wenn jetzt gefühlt ein anderer Mensch vor mir lag (denn das passiert oft, nachdem der Höhepunkt der Session erreicht war), war der Moment schlicht cool zu sehen, wie er wieder ins hier und jetzt zurückkam und mich angrinste. Er bedankte sich, während er weiter meine Overknees Stiefel streichelte und sagte mir, dass er sie niemals vergessen werden wird. Selbst das nahm ich nicht persönlich, auch wenn ich mich etwas instrumentalisiert fühlte 😉

Ich fragte ihn, ob ich ihn was fragen dürfe. Natürlich durfte ich das, denn ich habe oft das Gefühl, dass die Gäste dankbar sind, wenn sie darüber reden können. Auf meine Frage, was ihn zum Lederfetisch gebracht hat, war die Antwort so simpel, wie sie nur sein konnte. „Weil ich das Material so gern anfasse und spüre.“

Unbewusste „Vorlieben“ im Alltag

Stiefel

Ich ging kurz in mich und schnell wurde mir klar, dass es logisch ist. Ich zum Beispiel fasse unglaublich gern frisch geföhnte Haare an, oder lege mir jeden Abend ein Handtuch aufs Kopfkissen, weil ich das Gefühl von Frottee am Kopf mag.Daher musste ich den Gast genau dieses Beispiel nennen und ihn fragen, wie es zu dieser Ausprägung der Neigung zum Material kam. Seine Antwort stellte alles in den Schatten: „Ich hatte als 17-jähriger Teenager zum ersten Mal Sex mit einem Mann auf der Ledercouch meiner Eltern. Dadurch habe ich meine sexuelle Ausrichtung erkannt und verbinde diese revolutionäre Erkenntnis mit diesem Material. Denn wir hatten im Anschluss sehr oft Sex auf dieser Couch.“

Nach einer kurzen Pause der inneren Ekstase meinerseits, kam mir die Frage in den Sinn, warum er dann zu einer Frau geht, um den Fetisch ausleben zu können. „Weil meine Eltern mich einmal erwischt und verprügelt haben. Seitdem traue ich mich nicht mehr ihn anders auszuleben, als wenigstens noch mit diesem Material. Denn damit verbinde ich meine schönen Erinnerungen und kann mich auch nur so an diese schöne, kurze Zeit erinnern.“

Sein Schlusssatz, dass er außerdem gern eine schöne Frau in Leder sieht, weil es das wieder etwas „normaler“ mache, schmeichelte mir zwar, aber die Geschichte dieses Mannes ließ mich auch da wieder in den Hintergrund rücken.

Danke für deine Offenheit.

Unbewusst gewusst habe ich noch nie hinterfragt, woher meine sexuelle Prägung kommt. Wisst ihr euren Ursprung?

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