Dieser Inhalt ist aus Datenschutzgründen ausgeblendet. Um die Folgen direkt anzuhören, klicke einfach auf einen der beiden Buttons.
Datenschutzinformationen (externer Link)Heute möchte ich euch von einer kurzen, aber alternativen Lovestory erzählen, die ich mal erlebt habe, als ich in Hamburg auf der Reeperbahn gelebt habe.
Eigentlich hat sie nie wirklich angefangen, aber eben auch nie aufgehört. Und Jahre später wurde ich nochmal auf coole Weise daran erinnert, was es damals war mit ihm. Ich muss gestehen, wie wir uns kennengelernt haben weiß ich nicht mehr. Es war auf jeden Fall so, dass ich in Hamburg gewohnt habe und irgendwann war dieser Mensch da. Ich habe ihn nie live gesehen. Deshalb denke ich mal, war es irgendwas übers Internet. Muss ja. Wir haben angefangen zu schreiben und irgendwann kam raus, dass wir beide auf der Reeperbahn wohnen und ursprünglich aus der gleichen Gegend stammen. Bevor wir nach Hamburg gezogen sind, hat er quasi da gewohnt, wo ich zur Berufsschule gegangen bin. Der Aufhänger war da.
Nach einer kurzen Zeit kamen wir auf die Idee, wie wir ein Kennenlernen eigentlich cooler gestalten können, als sonst. Somit sind wir vom Handy zu Briefen gewechselt. Es sollten keine normalen Briefe sein, sodass wir eine Art Schnitzeljagd erfanden. Sprich: wir haben uns kurze Notizen geschrieben, haben die irgendwo auf der Reeperbahn versteckt und haben demjenigen dann Hinweise gegeben, wo er suchen könnte. Wir fühlten uns wie in der Kindheit. Die Hinweise sahen so aus: guck mal am Penny, dann gehst du ein paar Straßen links um die Ecke, da findest du dann einen Busch, da könnte ein weiterer Hinweis sein. Geh dem mal nach. Dann vielleicht doch noch mal Richtung St. Pauli und St. Georg. Und am Ende war man eine halbe Stunde unterwegs und ist immer wieder auf irgendwelche Hinweise gestoßen, bis man dann den eigentlichen Brief irgendwo auf der Rückseite von einem Straßenschild geklemmt gefunden hat.
Es war richtig schön.
Leider ging diese Lovestory nicht so lange, da ich Hamburg verlassen habe und sich unsere Wege getrennt haben.
Warum erzähl ich euch das? Im besten Fall hat ja jeder so seine kleinen Lovestorys zu erzählen. Manchmal beginnen sie, und manchmal enden sie, bevor sie begonnen haben. Theoretisch ist es ja eigentlich eine traurige Geschichte, dass wir uns nie kennengelernt und nie gesehen haben. Irgendeine Ausrede werden wir gehabt haben, die sinnlos war. Aber es geht ja manchmal nur darum, dass man schöne Erinnerungen hat. Denn wenn ihr mich jetzt sehen würdet, würdet ihr mich grinsen sehen. Eine Milka-Schokolade, die zwischen zwei Fahrrädern in einem kleinen Busch, mitten auf der Reeperbahn, also mitten im Alltag, klemmt, ist schon ziemlich niedlich und sorgt für schöne Erinnerungen.
Für manches ist man nie zu alt
Tausende von Leuten auf den Straßen und dann machen wir da so eine Schnitzeljagd für uns.
Selbst diese kleinen abgerissenen Zettelchen haben meinen Tag immer versüßt. Und gerade in solchen Momenten wie heute fällt es mir ein. Ich weiß gar nicht warum, heute geht es mir extrem gut. Das liegt mit Sicherheit daran, dass ich vor kurzer Zeit meinen Eltern offenbart habe, was ich so tue und was ich so vor habe mit meinem Projekt. Und seitdem gehe ich sehr viel leichter durchs Leben. Und ausgerechnet heute kam dieser Mensch mir dann in den Kopf. Obwohl das ja auch schon jetzt sechs Jahre her ist, dass ich diesen Menschen kennengelernt habe, oder auch nicht. Ist das nicht toll, dass diese Kleinigkeit mich heute noch zum Lachen bringt? Und ich habe tatsächlich immer mal wieder ein paar dieser kleinen Zettel wiedergefunden.
Dann schwelgt man auf einmal in Erinnerungen. Jeder kennt das. Irgendwann beim Aufräumen findet man Fotoalben wieder und denkt sich: Ach komm, guckste mal kurz rein. Und am Ende sitzt man zwei Stunden auf dem Boden, an die Wand gelehnt, eigentlich total unbequem, und guckt sich die Fotos darin an und hat einen total schönen Abend.
Was man beim Kinderzimmer aufräumen alles findet?
Ich muss sagen, dass das Kinderzimmer aufräumen sowieso spannend war. Und dass ich dadurch meinen Brieffreund wiederfinde, den ich ungewusst schon längst in der BDSM-Szene wiedergefunden habe, ist auch heute noch unfassbar für mich. Aber als ich diese Zettelchen gefunden habe, habe ich mich gefühlt erst 20 Minuten später wieder in der realen Welt wiedergefunden. Alleine so eine Schnitzeljagd auf der Reeperbahn ist ja schon witzig genug. Solche Momente sind für die Ewigkeit. Ich hoffe, dass jeder ab und zu in einem stillen Moment daran denkt. Was ist eigentlich in meinem Leben bisher so passiert? Was habe ich erlebt? Wem bin ich begegnet?
Diese Fragen verschönern einem den Tag und am Ende steht dann ganz oben drüber: manchmal einfach auch mal nichts tun. Nichtstun im Sinne von: sich frei irgendwo einfach hinlegen, hinsetzen, sich’s gemütlich machen. Das predigen ja so viele Menschen, die viel mit Achtsamkeit zu tun haben. Und sie haben Recht. Sich den Kopf frei machen, indem man nicht am Handy hängt, nicht daddelt oder stumpf in den Fernseher sieht. Sondern einfach nur chillen und überlegen: Was passiert eigentlich? Was ist passiert? Dann kommen einem solche Geschichten wieder in den Sinn.
Das ist total toll, dass mir das jetzt wieder eingefallen ist. So kann ich das jetzt auch für die Ewigkeit fixieren, kann das mit euch teilen und wer weiß? Vielleicht fallen euch ja durch diese Geschichten auch Erinnerungen ein. Stattdessen hier ein kleiner Tipp: Schreibt es euch auf oder notiert es in irgendeiner Form, so dass ihr es nicht vergesst. Sprecht es irgendwo auf oder schreibt es ins Tagebuch. Irgendwann werdet ihr den Moment erleben, an dem ihr euch daran erinnert, und dann ist es einfach schön.
Mein kleiner Schnitzeljagd-Freund aus Hamburg von der Reeperbahn: Liebe Grüße an der Stelle und danke für diese tolle Erinnerung.
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene