#42 Teil 1 Jizzelle – Crossdressing extrem

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Crossdressing, Feminisierung, den weiblichen Teil ausleben wollen. Heute spricht Jizzelle über ihren Umgang damit.

Michael, oder Jizzelle?
Kommt drauf an, wie groß der Wunsch ist, mal wieder etwas und ganz privat ausbrechen zu wollen.
Heute spricht Michael als Jizzelle und verrät uns ganz intime Details aus dem Teil seines Lebens, wenn er die Vorhänge seiner Wohnung zuzieht.

Nika: Hallo Jizzelle, ich freue mich riesig, dass du da bist. Ich hoffe, es geht dir gut.

Schön, dass du dir die Zeit genommen hast, uns jetzt so ein bisschen was über deine Welt und Crossdressing zu erzählen. Denn sie ist ja auch ein bisschen, ich sag mal, alternativ. Und wie ich schon im Intro gesagt habe, du magst Crossdressing und bist TV-Sub. Viele wissen wahrscheinlich nicht so genau, was das ist, von daher wäre die allererste Frage einfach: Was bedeutet das.

Jizzelle:   Also zunächst mal habe ich eine Leidenschaft für Damenkleidung entwickelt, besonders für aufregende Unterwäsche. Ich bringe das in Verbindung mit meiner unterwürfigen Art, d. h. ich gebe mich gerne unterwürfig in Frauenkleidung hin. So definiere ich Crossdressing.

Nika:        Bist du denn homosexuell, heterosexuell, bisexuell, oder was bist du?

Jizzelle:   Ich bin heterosexuell.

Nika:        Okay, das heißt, du bist also devot Frauen gegenüber

Jizzelle:   Genau, ich bin das nicht die ganze Zeit, aber es gibt diese Phasen, in denen ich das dann gerne auch so auslebe und einfach gerne dieses Spiel: Hey, hier, ich möchte mich gerne umwandeln lassen und dann zur Verfügung stehen. Das lebe ich gerne aus, ja.

Nika:        Machst du das im privaten Sinne oder gehst du dann auch zu Dominas oder in andere Etablissements, wo du einfach hingehst und sagt: Ich möchte das jetzt machen?

Jizzelle:   Ich lebe das nicht privat aus. Ich gehe tatsächlich in Etablissements. Ich war auch bei der einen oder anderen Domina bereits, ja.

Nika:        Was bedeutet denn der Begriff TV-Sub? Und warum Crossdressing?

Jizzelle:   TV ist ja Transvestit. Also es soll nicht zu sehr wie eine Frau aussehen. Man soll es sehen, dass es ein Mann ist, denke ich, so ist es wenigstens für mich. Und Sub ist halt devot.  Ich werde quasi in die Situation hineingezogen, das zu tun, was mir gesagt wird.

Nika: Jetzt hatte ich ja schon zum Glück öfter schon mal das Vergnügen, mit solchen Menschen wie dir zu tun zu haben und da gibt es ja so verschiedene Ansätze, die die Herren so mitbringen. Ich habe jetzt ganz oft schon gehabt, dass die einfach gerne die Frauenkleidung tragen. Also Damenwäscheträger nennt man die ja da auch in dem Bereich.

Und du hattest ja in deiner Anfangsmail auch schon geschrieben, dass du auch so Lauftraining gerne magst, sprich du hast gerne hohe Schuhe an und du läufst halt einfach gerne.

Jizzelle:   Das ist richtig, genau. Ich kann es nicht sehr gut, aber ich finde dieses Spiel, dazu ich sag mal genötigt zu werden es zu tun, das ist das, was mir den Kick gibt. Also im Prinzip den Arschtritt zu kriegen und man sagt, mach das jetzt. Lern das jetzt hier, lauf jetzt für mich gut, sonst gibt es einen hinter die Ohren.

Nika:        Hinter die Ohren, das ist gut, dass du das so sagst, denn man muss ja immer so ein bisschen gucken, dass wir die Hörer ein bisschen mit abholen. Wie kann man sich das vorstellen? Was möchtest du gerne in so einer Session erleben?

Jizzelle:   Also ich mag gerne so eine Art Forced Feminisation haben. Heißt, ich will dazu genötigt werden. Ich möchte dazu gedrängt werden, unter Strafe zur Frau umgewandelt zu werden. Dafür muss aber eine dominante Ausstrahlung seitens der Dame und die Werkzeuge vorhanden sein. Ich steh tatsächlich nicht auf Schmerzen. So ein bisschen gehört es dazu. Da vermischen sich die ganzen Fetische halt ein bisschen, aber ich bin keiner der wirklich sagt: Jetzt hau mich ganz fest, das ist super! Sondern das ist tatsächlich so, dass es bei mir so funktioniert, wenn die Bestrafungswerkzeuge da sind. Und ich kriege die ab, dann spüre ich das auch. Das möchte ich auch so, dass das so in dieses Spiel eingebracht wird. Crossdressing, sprich mich wie eine Frau kleiden zu müssen, gibt sein Übriges dazu.

Nika:        Jetzt hast du vorhin gesagt, unter Strafe möchtest du zur Frau werden. Wie kann man sich das vorstellen? Eigentlich gehst du ja dahin, um eine Frau zu werden. Wehrst du dich dann erst noch? Also gehört das noch mit zum Spiel? Erzähl mal, wie läuft sowas ab?

Jizzelle:   Es ist jetzt nicht so, dass ich das schon 50 Mal gemacht hätte. Ein paar Mal bisher. Der Ablauf ist immer ein bisschen so, dass versucht wird, einen Einstieg zu finden. Also ich kann mich z. B. daran erinnern, dass ich mal bei einer war, die mir nach dem Vorgespräch nochmal im Prinzip an ihrer Tür begrüßt und gesagt hat: Schön, willkommen bei der Massage, dann leg dich mal dahin.

Ich: Ja, alles klar. Und dann ging das so ein bisschen los, dass sie sich so in den nächsten Minuten reingesteigert hat. Du bist aber ein niedlicher Typ. Bist du sicher, dass du auch wirklich ein echter Kerl bist? Und das ging dann so ein bisschen mit Erniedrigungsspiel rein und steigerte sich.  Dann hat sie gesagt: So komm mal hierher. Setz dich jetzt mal dahin. Dann hat sie sich ihre Reitgerte genommen und zugeschlagen.

Ich sag: Ja okay, okay. Und dann ging das immer so weiter. Dann steigerte man sich so rein. Dann hat sie mir die High Heels und die Netzstrümpfe dahingeschmissen und gesagt: So, zieh das mal an jetzt. Und jetzt lauf mal. Dann bist du aber nicht gut gelaufen und Ptsch, Ptsch. Ein paar hinter die Ohren oder auf den Arsch, und dann ging‘s zum Schminkspiegel usw. usw.

Nika:        Wie sahst du am Ende aus?

Jizzelle:   Nuttig.

Nika:        So wie du das auch wolltest?

Jizzelle:   Im Prinzip ja.

Nika:        Wie kann man sich dich so vorstellen im eigentlichen Leben. Jetzt sagt sie, du seist niedlich. Ich finde es immer total spannend, wenn gerade so riesen große Schränke da auf mich zukommen und sagen, sie möchten jetzt gerne eine Frau sein. Bist du auch ein Schrank oder eher so ein kleiner Athlet?

Jizzelle:   Ich kann mich da sehr gut reinversetzen, was du da denkst! Nee, ich bin kein Schrank, ich bin tatsächlich eher ein Schlanker. Ich bin auch nur so durchschnittlich groß.

Nika:        Wie bist du dazu gekommen? Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass du sowas magst? Ist das der klassische Fall? Hast du irgendwann mal was von Mama anprobiert? Wann hattest du erste Berührung zu Crossdressing?

Jizzelle:   Jetzt muss ich kurz überlegen. Nee, ich glaube, das ist nicht passiert, aber es hat sich so im Laufe der Jahre reingesteigert. In meinen Fetischbereich gehört einfach Lack, Leder, Latex. Ich stehe tatsächlich auf Frauen. Ich stehe auf Frauen in solcher Kleidung und ich bin auch jemand, der halt auch gerne mal auf nuttiger steht. Also ich kann das genießen auch bei Frauen, wenn die sich so ein bisschen nuttiger geben.

So steigerte sich das bei mir rein. Ich bin bereits bei ein paar Gothic-Diskotheken gewesen, wie die da in ihrem düsteren und oft sehr selbstbewussten Stil auftreten. Das hat mich einfach angemacht. Und auf diese Art und Weise habe ich einen Fetisch für dominante Frauen entwickelt.

Gott sei Dank gibt es ja das Internet. Da kann man ja viel sehen und erfahren, wenn man sich unterhält. Da lernt man immer neue Fetische kennen. Und dann bin ich zunehmend da reingerutscht, dass mich das anmacht, einfach so dieses Erniedrigungsspiel zu haben und ganz besonders einfach in diesem Kontext.

ch denke, dass da ein Zusammenhang ist, ich muss in meinen Kopf manchmal auch erst ein bisschen verstehen, wie der so funktioniert. Ich finde es geil mich so anzuziehen und das in Verbindung zu bringen, also in diese Erniedrigungsverbindung und diese Spielverbindung mit starken, dominanten Frauen, oder mit diesem dominanten Auftreten.

Nika:        Wenn man dich jetzt auf der Straße sehen würde, würde man ja wahrscheinlich nicht unbedingt sehen, dass da irgendwelche Ansätze zum Crossdressing in dir drin stecken! Du hast mir ja schon geschrieben, du findest das ziemlich spannend, einfach mal einen Tanga statt Boxershorts anzuziehen. Machst du das im Alltag tatsächlich öfter und wie was ziehst du dann unter deinen normalen Klamotten an?

Jizzelle:   Öfters nicht, es kommt vor. Es gibt mal so eine Woche, da mache ich es die ganze Zeit, und dann ist mal wieder ein halbes Jahr Ruhe. Und ich hab so ein kleines Lager mit ein paar Sachen fürs Crossdressing: Spitzentangas, Sporttangas, Strümpfe, also Netzstrümpfe, Strapse. Ich habe auch eine Lackkorsage. Das ziehe ich dann gern drunter.

Nika:        Du trägst das mal eine Woche und dann ein halbes Jahr oder was nicht mehr. In wieweit ist dieses ganze Thema für dich sexuell angesehen? Ein Fetisch, das muss man ja immer wieder klarstellen, hat ja eigentlich eher das Extreme, dass man das zur sexuellen Erregung braucht? Das hört sich bei dir jetzt nicht so an! Ist es bei dir eher ein Ausbruch und hat gar nicht so viel mit Sexualität zu tun?

Jizzelle:   Doch, hat es. Ich finde Crossdressing und alles, was dazugehört,schon geil. Aber es sind immer so Wellen. Ich komme eine ganze Zeit ohne klar, ich brauche das nicht ständig. Ich bin da relativ vielseitig, glaube ich, was das angeht. Es ist nicht so, dass mein Sexualleben nur darauf beschränkt ist. Aber das ist sowas, wo ich dann auch immer mal wieder phasenweise eintauche und dann lässt es wieder nach.

Nika:        Wie merkst du, dass es wieder anfängt, dass du den Drang wieder spürst, wieder mal einen Tanga anzuziehen oder sowas?

Jizzelle:   Ich kriege einfach Bock drauf. Ich fang an dran zu denken, dann muss ich es machen. Ich kann es nicht genau beschreiben. Es geht dann einfach los. Mehr oder weniger wache ich auf und denke: Bohr, ich hab mal wieder Bock. Das kommt einfach.

Nika:        Hast du das dann während du dich selbst befriedigst oder Sex hast auch an? Brauchst du das dann?

Jizzelle:   Während ich Sex habe nein, will ich gar nicht, interessiert mich in dem Moment gar nicht. Also wenn ich normalen heterosexuellen Sex habe, dann habe ich normalen heterosexuellen Sex. Ohne viel Tamtam. Aber dann ist es so, dass ich tatsächlich dazu komme und sage: Ja, ich setz mich jetzt mal, ich style mich jetzt mal so auf, ich nehme mir mal so einen Abend für mich und dann mach ich die Rollos runter und feiere mich selbst mal so ein bisschen.

Nika:        Spannend, und was machst du dann?

Jizzelle:   Es geht meistens ganz harmlos bei mir los, dass ich mich einfach zum Fernsehgucken hinsetze oder so. Ja, und am Ende ist es durchaus möglich, dass ich mich am Ende auch selbst befriedige.

Nika:        Brauchst du da noch Unterstützung? Irgendwelche Filmchen oder so? Oder reicht dir die Fantasie?

Jizzelle:   Filmchen früher mehr tatsächlich. Also es ist so zum Fantasieanregen, manchmal guck ich noch so rum, was es so gibt. Ich kenn da so einige Quellen, wo man einfach Inspiration herkriegt für Fantasien. Wenn ich dann mal zu einer Domina gehe, sage ich: Das ist hier so eine Story, die bring ich mal mit. Was ich oft oder viel mache ist tatsächlich Comics oder Geschichten zu Crossdressing lesen. Ich kenne viele Quellen zu diesem Thema, wo es einfach Fiction ist, einfach Fantasie, wie ich sie gerade erzählt habe. In einstündigen Sessions das einfach ausbreiten. Es ist einfach eine unheimliche Kopfsache, was ich dann einfach tue, um mich reinzusteigern. Es gibt da noch das eine oder andere Drumherum, was dann noch über dieses einfache nur Anziehen und die Sachen zu lesen, oben drauf kommt.

Nika:        Was ist das?

Jizzelle:   Ich habe z. B. auch einen Fetisch im Laufe der Zeit entwickelt, dieses Spiel noch intensiver zu machen mit einem Peniskäfig. Ja also, das ist ein Gegenstand, den man um den Penis und die Hoden herumschließen, abschließen kann, und dann ist erstmal nichts mehr mit Selbstbefriedigung oder überhaupt irgendeiner Befriedigung dieser Art.

Und das ist bei einer Domina auch schon ins Spiel mit eingeflossen. Und ich mach das dann tatsächlich so, wenn ich mir so richtig Zeit nehme für mich, dass ich den tatsächlich mit einem Zeitschloss versehe und den Schlüssel dazu wegschließe, dann gibt es nicht dieses: So, ich bin jetzt geil, jetzt mal schnell wutsch, wutsch, und dann bin ich fertig. Sondern tatsächlich quäle ich mich selbst ein bisschen.

Nika:        Warum machst du das?

Jizzelle:   Ich habe keine Ahnung.

Nika:        Das hast du ja wahrscheinlich irgendwo mal gelesen oder gehört, wenn du sagst, du liest Comics auch zum Thema Crossdressing. Erstmal spannend, dass es sowas gibt, wusste ich gar nicht. Aber das hast du ja wahrscheinlich irgendwo gelesen und dann hast du dir gedacht: Bor, das mache ich auch mal.

Jizzelle:   Ja, also das ging tatsächlich los, das habe ich in Filmen gesehen, diese Art des Spiels, diese Feminisierung damit noch intensiver zu machen – also dieses Entmannen im Prinzip. Und das ist dann tatsächlich, und jetzt schließt sich so ein bisschen der Kreis nach vorne, wo ich gesagt habe, ich bin heterosexuell. Es geht sogar so weit, dass ich ganz gezielt versuche, am Ende einen analen Orgasmus zu bekommen.

Nika:        Selber hervorgeholt?

Jizzelle:   Selber hervorgeholt ja,

Nika:        Meine Güte, das sind ja schon wieder spannende Sachen, die ich mir schon wieder aufgeschrieben habe, wo ich nochmal nachfragen muss. Da komme ich gleich drauf zurück. Zum Thema Keuschheitsgürtel kurz oder Peniskäfig. Das ist ja tatsächlich etwas, was einem sehr, sehr oft begegnet, auch mir.

Viele Menschen, die feminisiert werden wollen, bringen einen mit oder haben einen an oder lassen dann den Schlüssel auch bei mir und bitten mich, den auch zu behalten, und das tatsächlich teilweise für ein paar Monate. Und jetzt sagst du, du hast das auch. Trägst du diesen Gürtel auch so, also nur für den Abend dann? Oder ist das bei dir auch mal so dass du sagst: Ich brauch den jetzt, ich möchte den Schlüssel abgeben. Ich möchte den in die Hände welcher Dame auch immer geben und dann auch erstmal für ein paar Wochen. Oder ist das eher so kurzfristig?

Jizzelle:   Nee, das ist tatsächlich eher kurzfristig. Aber in meinem Kopf gibt es diese Szenarien schon. Es macht mich schon ein bisschen an. Ich habe aber auch darüber gelesen, mich mit der Psychologie schon selber beschäftigt, dass es tatsächlich so ist. Man soll sich eigentlich langsam reinsteigern, sonst macht es einen auch andersrum fertig, also negativ fertig. Aber das einfach mal länger zu machen, diese Szenarien existieren in meinen Kopf schon, ist aber auch nur bedingt realisierbar, weil ich auch noch ein anderes sexuelles Leben habe.

Nika:        Das heißt, du hast eine feste Freundin?

Jizzelle:   Ja.

Nika:        Ah, ok. Aber ich gehe mal ganz davon aus, dass sie das weiß, dass du diese Vorliebe hast zur Feminisierung und zum Crossdressing.

Jizzelle:   Also ich kann dazu sagen, es ist so, dass wir ein Agreement haben: All right, you can keep your secrets. Es gibt beide Richtungen, aber was genau da so abgeht, das weiß ich bei ihr nicht und das weiß sie von mir nicht. Wir sind damit sehr zufrieden.

Nika:        Du hast mir in deiner Email geschrieben, es ist ganz schön für dich, ein sozusagen dark secret mit dem Crossdressing zu haben. Ist das ein Teil davon, dass deine Freundin nicht weiß, dass du diese Vorlieben hast?

Jizzelle:   Ja.

Nika:        Macht dich das an?

Jizzelle:   Schon ein bisschen. Tatsächlich finde ich es aber in diesen Alltagssachen oder in der Arbeit oder so spannender. Oder in den Supermarkt zu gehen, das ist eigentlich das Interessantere.

Nika:        Ja, das ist total schön. Also das war auch eine sehr, sehr, sehr coole Erkenntnis für mich. Deshalb bin jetzt mittlerweile, wenn ich Bahn fahre, ein bisschen aufmerksamer oder wenn ich generell so durch die Straßen wandele.

Dadurch dass ich so viele Menschen immer um mich rum habe, die feminisiert werden wollen oder die einfach nur kommen, um meine Strümpfe oder so dann anzuziehen und wieder zu gehen. Das ist total cool zu beobachten, wieviel den Menschen sowas allein schon gibt, einfach diese Strümpfe anziehen und wieder gehen. Was passiert da in deinem Kopf? Wie kann ich mir das vorstellen? Sitzt du einfach in der Bahn und schmunzelst vor dich her und denkst: Oh, ich hab das jetzt gerade an und ihr wisst das alle nicht. Und das reicht dir schon? Oder was ist das.

Jizzelle:   Ja und nein, also der erste Teil ist schon so, ja, das ich einfach so, dass ich ein bisschen den Kick darüber kriege, dass ich es einfach mache. Das ich einfach weiß, dass es da ist und ich es einfach mache. Ja reichen ist relativ. Das ist mal ganz nett, aber es ist tatsächlich so, dass es mir zunehmend nicht mehr reicht, dass einfach nur für mich alleine zu machen.

Nika:        Also du stellst selber eine Entwicklung fest. Wie sieht die aus?

Jizzelle:   Ja die sieht so aus, dass ich, so wie ich jetzt gerade mit dir in Kontakt bin und einfach rede, einfach zunehmend eine Crossdressing und Feminisierung Community auf der Welt suche. Einfach mal zu einer Domina gehe, um einfach zu zweit zu sein oder einfach zu spielen, das Spiel anders zu betreiben.

Nika:        Du hast mir ja am Anfang erst geschrieben, lieber nicht reden. Das war dann tatsächlich wahrscheinlich auch so ein Kopfding. Erleb ich ganz oft, dass dann Menschen sagen: Ja, ich würde gerne, aber ich trau mich nicht. Und deshalb ist das ja umso wertvoller, wenn man dann doch, wie bei dir, die Antwort bekommt: Ich bin jetzt doch bereit. Das ist total toll. Wie ist das für dich, jetzt darüber zu sprechen, auch mit mir?

Jizzelle:   Ich bin cool damit, ich finde es sogar spannend einfach mal. Also ich finde es spannend,  was mitzuteilen, anderen Leuten den Horizont zu öffnen oder dir den Horizont zu erweitern. Ich bin jetzt auch schon seit einigen Jahren da drin und es ist interessant, was ich noch immer Neues lerne, also ich habe gerade eine Reife entwickelt, wo ich mich auch analysieren und jetzt auch mal „offen“ darüber reden kann, mich selbst reflektieren kann. Das mache ich einfach ganz gerne, einfach auch mal zu machen, einfach mal zeigen, was denn da so alles existiert, anderen Leuten den Horizont erweitern.

Es ist interessant, was ich noch so alles Neues insgesamt lerne, was in dieser Welt überhaupt noch so alles existiert, wie die Verknüpfung zwischen verschiedenen Fetischen und die ganzen Netzwerke mit ganz interessanten Spielarten. Wenn die verbunden werden, was es da so alles gibt. So ein Fetisch sind ja immer mehrere Aspekte, die zusammenfinden in unterschiedlicher Ausprägung. Das macht dann den speziellen Fetisch des Menschen aus. Was ich da alles finde an Literatur, Comics, Interaktivität, das finde ich total spannend, da habe ich noch echt ein paar Stories zu erzählen, glaube ich.

Nika:        Kannst du für die Menschen, die das interessiert, sagen, welche Quellen du hast, wo man sowas finden und sich informieren kann?

Jizzelle:   Wichtig ist, man muss natürlich die richtigen Begriffe kennen. Also ich z. B. suche dann einfach nach Force Feminisation, nach Sisssification, Crossdressing, all solche Sachen. Es ist wichtig, dass man auf Englisch sucht.  Auf Deutsch, klar, geht auch. Tatsächlich sollte man da echt den Horizont größer spannen, weil Deutschland echt klein ist, das merkt man. Man merkt auch, auf dem britischen Markt z. B., also das Land ist ja nicht wirklich größer als Deutschland, aber da gibt es mehr.

Interessanter Weise gibt es da mehr an Quellen im Internet, ob das jetzt kommerziell ist oder ob das einfach nur reine Communities sind, die sich um dieses Thema drehen. Gibt’s da mehr. Aber man merkt natürlich auch die Amerikaner. Die haben viel mehr zu bieten, und da wird auch Geld mit verdient mit solchen Nischen, die in Deutschland gar nicht existieren.

Nika:        Kannst du ein Beispiel nennen? Du hast gerade gesagt, da gibt es so Schnittstellen zwischen Vorlieben. Hast du da ein Beispiel Feminisierung? Womit geht das dann einher?

Jizzelle:   Ja, es gibt ja z. B. die Leute, die Bereiche, das kommt sehr stark aus Amerika, die tatsächlich dieses Feminisieren viel mehr mit Homosexualität verbinden. Ich verbinde das ja nur ganz begrenzt mit Homosexualität. Aber für die ist das da viel größer. Für mich ist die Frau die Bezugsperson, die dominante Frau. Denen ist das egal. Das ist dann halt so, nicht nur bisexuell. Und es kommt noch eins oben drauf. Die wollen das mit schwarzen Männern. Die wollen dominante schwarze Männer haben.

Nika:        Wo kommt das her?

Jizzelle:   Weiß ich nicht, das ist so was, wo es so Querverbindungsfetische gibt. Die stehen dann meist auch noch auf große schwarze Schw**. Das kommt dann noch mit dazu. Da vermischen sich dann Dinge, auf die man so erstmal nicht gekommen wäre.

Nika:        Vielleicht ist das ja schon die Erklärung: große schwarze Männer mit entsprechend großen Schw*** –  das ist ja zwar auch ein Klischee, das wird sicherlich nicht immer erfüllt, aber vielleicht sind es ja auch Stigmata: ein schlanker Mann, der sich feminin kleidet (Crossdressing betreibt), wird dann von einem großen schwarzen Mann mit einem dicken schwarzen Prengel bearbeitet. Das Bild reicht ja eigentlich schon, das zu stigmatisieren. Das ist ja schon spannend.

Jizzelle:   Das ist jetzt nur ein Beispiel, das mir gerade eingefallen ist. Aber da sieht man, dass da diese Verbindungen noch anders existieren. Insgesamt gibt es, wenn man seine eigenen Fantasien anregen will oder wenn man einfach was konsumieren will, gute Quellen, die aus Amerika kommen.

Nika:        Die findet man, wenn man u. a. Sissification eingibt?

Jizzelle:   Man findet z. B. große Internetseiten, die natürlich kommerziell betrieben sind, die regelrecht wie große Schulen betrieben werden. Wo man sich einschreibt, wo man Guidelines hat mit „Wie macht man was“. Ich bin da nicht gut drin, aber darüber gibt‘s dann psychologische Sachen: Wie bringst du es in deinen Alltag ein? Wie kriegst du einen Typen? Wie kannst du dich selbst hypnotisieren? Hypnosetrainings.

Das ist auch so ein Verbindungsfetisch, dieses hypnotisiert werden. Man kann sich in Programme einschreiben, wo man dann auch regelmäßig Aufgaben zugeschickt bekommt von wem auch immer, der auf der anderen Seite sitzt. Man hat natürlich dann im Kopf, dass das irgendjemand ist, den man sich da vorstellt, was einem da verkauft wird. Wer das wirklich ist, weiß man natürlich nicht. Ich glaube aber, das ist auch gar nicht wichtig manchmal.

Nika:        Moment, jetzt nochmal kurz zu den Guidelines und Einschreibungen. Kann ich mir das so vorstellen: Du kriegst dann wirklich Hausaufgaben und musst die dann erledigen, wie z. B. Schminken. Und dann musst du denen irgendwas von dir schicken und die bewerten das dann?

Jizzelle:   Ja, ich glaube schon. Ich glaube, so in der Art läuft das. Ja.

Nika:        Klingt aber eigentlich ganz cool, ganz aufregend, wenn ich mir das so vorstelle. Wenn man das auch relativ professionell lernen will. Ich meine, Schminken als Mann ist ja immer so eine Sache, das muss ich ja dann auch immer übernehmen, weil es sonst zu katastrophal aussieht. Aber wenn man das dann dadurch selber lernt, das ist ja total cool.

Jizzelle:   Im Prinzip schon. Man darf nicht vergessen, nichts auf der Welt ist umsonst.

Nika:        Aber es ist ja schon mal gut für Menschen, die das jetzt hören, dass es da sowas gibt. Ich glaube, der Horizont ist unfassbar riesig, was das da angeht, was man da alles so finden kann. Wenn man da zumindest schon mal Impulse in sich spürt, dann ist ja Onkel Google erstmal das Beste, was man machen kann. Anonymisiert und viral.

Jizzelle:   Genau so ist das.

Nika:        Spannend. Jetzt hatte ich zwischendurch schon wieder so viele Fragen. Ich finde es so schön, über dieses Thema zu sprechen, weil es so nachvollziehbar und so cool einfach ist. Hast du Lieblingskleidungsstücke, um mal kurz ein anderes Thema anzuschneiden.

Jizzelle:   Ja, habe ich. Meinst du jetzt männlich oder weibliche?

Nika:        Weibliche.

Jizzelle:   Klar, natürlich. Manchmal fehlen mir die Begriffe für diese Sachen, weil ich halt einfach keine Frau bin und mich nicht auskenne. Ich habe so einen knappen Lackfaltenrock, sieht man gerne an – Gothik find ich mega. Der ist halt auch so knapp, und der fliegt auch hoch und entblößt alles. Den habe ich echt gerne. Dann habe ich so ein paar pinke Strümpfe. Viele Outfits, die ich habe, habe ich angefangen. Ich hab sie nie komplett vervollständigt, weil mir ein paar Sachen fehlen oder weil ich keine Zeit habe, die Sachen zu suchen. Aber ich habe so pinke Lackstrümpfe, die mag ich auch echt gerne. Und ich hab im allgemeine gerne Korsetts und Korsagen, so ein bisschen einengend.

Nika:        Jetzt können wir ja mal anfangen, ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Hast du auch Kunstbrüste und entsprechende Utensilien, dass das nachher dann vollkommen aussieht? Oder so eine Art Gürtel, der den Schw***so wegschiebt, dass es aussieht, als hätte man ein weibliches Geschlechtsorgan. Hast du sowas auch?

Jizzelle:   Nein, sowas habe ich nicht, das möchte ich auch gar nicht.

Nika:        Ach so, o.k. Da wäre nämlich jetzt die nächste Frage gewesen, das hat man ja auch öfter, dass Männer zu mir kommen, die dann auch sozusagen, ich weiß gar nicht, ob man das Wort sagen darf, als „Hure“ ausgebildet werden wollen und auch entsprechend Schw*** lutschen wollen. Du bist ja hetero, sprich, das würde dir wahrscheinlich auch nichts geben. Oder bist du auch so einer, der das in diesem Konstrukt auch machen möchte, einfach als devote, unterwürfige Frau?

Jizzelle:   Genauso ist es.

Nika:        Also wie kann das sein, dass du sagst, du bist ganz krass hetero, aber das muss dann sein? Strap-on z. B.

Jizzelle:   Ja, finde ich mega. Warum das so ist? Weiß ich nicht!

Nika         Als Teil vom Spiel einfach, weil es dann gerade in den Film passt?

Jizzelle:   Ja genau. Ja, ja, ich hab ja vorhin auch gesagt, der anale Orgasmus. Ich habe es schon mal geschafft, mich dicht ran zubringen. Ich kann da nur sagen, das Gefühl ist echt geil.

Nika:        Das ist wundervoll, dass du das jetzt sagst. Ich hatte es mir aufgeschrieben: anale Penetration. Wie machst du das?

Jizzelle:   Mit einem Dildo und Gleitgel. Ich hab einen mit einem Saugfuß und dann muss man sich Zeit lassen, man muss sich reinsteigern. Es hat ja immer was mit dem Kopf zu tun. Also als Mann ist man es gewohnt, dass man schnell zum Orgasmus kommen kann. Der männliche Orgasmus ist ja ein sehr punktueller Orgasmus eigentlich. Also man kann sich schnell einen runterrubbeln. Dann geht es plötzlich sehr schnell intensiv los. Es kann sehr schnell gehen.

Und da ist es aber was ganz anderes. Man muss sich Zeit nehmen, muss sich reinsteigern. Man muss sich im Kopf echt leer machen. Und dann muss man die richtigen Stellen treffen, im richtigen Rhythmus und dann steigert man sich rein. Und es ist auch tatsächlich so, es funktioniert nicht so gut, wenn man auf die klassische, auf die herkömmliche Weise in letzter Zeit öfter zum Schuss gekommen ist. Also wenn man so eine Trockenphase hatte, ich sag mal, mindestens eine Woche, ist es besser.

                 …nächste Woche folgt Teil 2

Ein paar Schlagwörter

Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene