#79 Edge Play – Grenzen finden und überschreiten

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Das Thema Edge Play – für die, die es nicht wissen oder die es vielleicht schon mal gehört haben aber es nicht zuordnen können – Edge Plays sind Tunnelspiele. Sprich Spiele, die man nicht so leicht abbrechen kann. Wenn sie einmal angefangen haben, zieht man sie auch durch. Deshalb ist es auch für viele so eine Grenze, die nicht überschritten werden kann, im wahrsten Sinne.

Auf jeden Fall sind das so Grenzen für viele, wo sie dann sagen: Nee, das ist mir zu extrem. Ich muss sagen, ich habe mich da auch immer relativ zurück gehalten. Ich war bei manchen Edge Plays dabei, habe auch das eine oder andere schon mal gemacht. Aber seitdem ich bei diesem Stammtisch war, über den ich jetzt sprechen möchte, war es für mich tatsächlich offensichtlich eher so: Ich bin kompletter Anfänger, was Edge Play angeht.

Als Beispiel vielleicht Water Boarding, das ist ein typisches Edge Play, was man am ehesten mal kennen könnte. Wahrscheinich eher in anderem Zusammenhang, aber Water Boarding ist: zwei Menschen zusammen, einer liegt auf dem Rücken und ist über Kopf quasi nach unten gerichtet. Das Gesicht ist nach oben, aber der Körper ist leicht schräg gerichtet, so dass der Kopf niedriger liegt als die Füße. Dann bekommt man einen nassen Lappen auf das Gesicht, und dann wir Wasser über denjenigen gekippt, sodass das mit der Atmung ein bisschen schwierig wird – sagen wir mal so.

Also genauer möchte ich darauf jetzt auch nicht eingehen, weil es da sicherlich auch ganz viele Varianten gibt. Aber das ist so ein typisches Beispiel, was ich zumindest immer so in dem Zusammenhang gehört habe. Wie gesagt, ansonsten habe ich das eher so passiv mitbekommen. Klar sind da auch solche Sachen wie Nadeln*. Das ist ja auch schon eigentlich, wenn du so willst, ein Tunnelspiel. Ist die Nadel durch, ist sie durch. Klar kann man die dann auch rausziehen und schnell wieder versuchen, in den Alltag oder in den Raum zurückzukommen. Aber ist schon ein bisschen … man kann nicht so leicht wieder zurückrudern, als würde man jetzt irgendwie Augenbinde oder sowas setzen. Das ist jetzt nicht unbedingt Edge Play.

Auf jeden Fall habe ich dann so softere Varianten gemacht. Zum Beispiel Figging – übrigens auch ein Tunnelspiel, wie ich jetzt erfahren habe. Das ist, wenn man den Anus mit Ingwer bearbeitet. Sozusagen für Anfänger.

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In der Folge Strap On habe ich da bereits drüber gesprochen. Kann man sich gerne mal anhören. Aber das ist auch etwas, weil, wenn der Ingwer einmal da unten dran ist, dann brennt es halt und dann ist es schwierig, das einfach wieder rückgängig zu machen. Das bleibt dann einfach ein bisschen. So, als wenn man scharf isst und dann versucht, dieses Brennen aus dem Mund zu bekommen. Naja, auf jeden Fall waren das Sachen, die habe ich bisher immer so mitgemacht. Ich habe das auch mal erlebt und zusehen dürfen. Aber das war es dann auch schon.

Jetzt kommt ein kurzer Dank an Lena. Das ist ja die wunderbare Frau, mit der ich ein Interview geführt habe zum Thema ‚DS-Beziehungen‘ und auch zu ihrer eigenen Fetisch-Manufaktur. Wie das immer so kommt, da bin ich auch immer super dankbar für, wenn man sich einfach mal öffnet und offen durch die Welt geht und neue Menschen kennenlernt. Dann kann da auch was ganz, ganz Tolles draus entstehen. So auch da. Irgendwie, von Hölzken auf Stöcksken, kamen wir auf das Thema ‚Stammtische‘. Sie leitet ja auch welche, und sie hat mich dann zu einem eingeladen. Jetzt ist es ja immer noch so, geht alles nur online.

Stammtische dienen der Aufklärung

Aber das soll dem Ganzen ja nicht schaden. Dementsprechend wählt man sich dann einfach ein, statt sich auf ein Bierchen zu treffen. Man trifft sich vor dem Laptop und kann da super tollen Gesprächen lauschen. Das war jetzt tatsächlich ein Stammtisch zum Thema ‚Edge Play‘. Ich war noch nie so fasziniert und irritiert zugleich. Vor allem, ich bin ja mit diesem Gedanken daran gegangen: Gut, komm. Du arbeitest jetzt zwei Jahre als Domina. Du hast ja auch schon einiges erlebt, gesehen und gehört. Das wird schon einfach nur interessant sein. Ja Pustekuchen!

ACHTUNG!

Ich muss euch sagen, und das möchte ich ganz klar jetzt kurz eben anmerken: Macht es nie, nie, niemals, wenn ihr euch da nicht mit beschäftigt habt. Das geht richtig tief in die BDSM-Szene, in diese extremere Sache. Das ist definitiv nichts für Anfänger. Das soll einfach mal erwähnt sein. Ich möchte diese Folge einfach mal nutzen, um euch a) ins Thema ‚Edge Play‘ einzuführen und b) euch einfach mal darauf aufmerksam zu machen, wo die eigenen Grenzen eigentlich sind und wo sie eigentlich vielleicht auch wirklich sind.

Zurück zum Thema Edge Play. An dem Abend haben zwei Menschen über Edge Play gesprochen haben, die es auch zusammen ausleben. So! Ja, super interessant, super interessante Leute. Ihnen nimmt man einfach sowas von ab, dass sie sich damit beschäftigen, dass sie wissen, was sie tun, dass sie Nachforschungen betreiben. Wahnsinn. Das war Faszination für mich, weil ich wirklich gedacht habe: Krass. Die beschäftigen sich da so dermaßen mit, das ist so durchdacht, das ist einfach nur faszinierend.

Das zum einen. Und zum anderen haben sie mich aber auch extrem irritiert, weil das einfach nur heftig ist, was sie tun Ich glaube, ich bin damit nicht alleine. Ich glaube, die beiden wissen auch, dass es extrem ist für die meisten. Sonst wäre Edge Play glaube ich auch ein bisschen verbreiteter. Aber es ist schon spannend zu hören, und das möchte ich jetzt nur ganz kurz erwähnen, welche Praktiken es da gibt.

Irritiert haben mich tatsächlich die Tatsachen, dass zum einen Knochenbrechen dazu gehört und Skin Removal. Das blieb und wird mir auch immer im Kopf bleiben. Sprich Hautstücke ausschneiden und damit entweder als Erinnerung in Alkohol legen oder auf Bretter nageln, coole Dinge damit machen. Ich es wirklich cool, wirklich, sich das mal vorzustellen, dass ein Stück von meiner Haut irgendwo auf dem Kamin steht oder so, oder ich ein Röntgenbild habe von einem gebrochenen Finger, der daher rührt, dass mein Partner ihn mir gebrochen hat. Hammer! Ich war wirklich fasziniert davon. Klar, wie gesagt, auch irritiert. Ich habe mir viele, viele Fragen gestellt.

Da waren auch noch extremere Sachen bei. Wir müssen mal gucken. Vielleicht finde ich heraus, wer es war. Dann kann ich da mal ein Interview mit den beiden führen. Meins ist es nicht und wahrscheinlich zucken bei diesen Stichworten ‚Knochenbrechen‘ und ‚Skin Removal‘ auch viele zusammen. Viele werden sich gedacht haben: Bor was? Krass! Deshalb muss ich mal gucken, wie ich es mache.

Schaut mal genauer hin.

Aber eine Sache ist mir an mir extrem aufgefallen an dem Abend. Klar, ich hatte natürlich keine Möglichkeit, andere Reaktionen zu sehen. Aber ich glaube, da waren auch viele Menschen, die das auch betreiben und die das aus einer neutraleren Sicht sehen, weil sie sich schlicht damit befassen. Aber für die Menschen wie mich, die da nichts mit zu tun haben bisher, zumindest in diesem Bereich, war das schon eine Nummer. Ich konnte selber bei mir merken: Okay, da war dieses Gefühl ‚Hammer‘, wie die das angehen. Bewunderung, Faszination, wirklich einfach nur Whow. Auf der anderen Seite habe ich selber gemerkt: Oh Gott, was tun die? Hilfe! Ich meine, jedem das Seine. Solange beide Parteien damit einverstanden sind, soll alles gemacht werden.

Das kennt ja keine Grenzen, solange beide einstimmen in diese Sachen. Aber ich fand es so faszinierend bei mir zu beobachten, welche Gefühle bei mir aufkommen. Das möchte ich einfach jetzt mal kurz mitnehmen und mitgeben vor allem, dass man sich echt mal fragen kann: Okay, wie ist meine Meinung zu etwas? Finde ich das jetzt schlimm, weil man das „nicht macht“? Das ist ja alles viel zu krass. Was ist denn da los? Die tun sich ja weh. Sind die bescheuert? Klar, das kann man sich fragen. Aber ist es vielleicht nicht auch einfach so, dass der eigene Horizont einfach nicht so weit reicht? In meinem Fall war das so.

Ich war überrascht. Ich habe gedacht: Krass, jetzt bist du schon zwei Jahre Domina und hast schon die einen oder anderen extremeren Sachen gemacht. Jetzt sitzt du hier und kriegst die Kinnlade nicht mehr hoch, weil du einfach nicht mehr hinterher kommst mit diesen Bildern im Kopf und diesen Informationen, die man da so kriegt. Ist das nicht spannend? Das ist total spannend, wenn man sich so einer Situation mal aussetzt, die eigenen Grenzen einfach erstmal zu bemerken. Durch das, was man so hört, denkt man sich ja auch: Okay, Hammer. Dann aber auch festzustellen: Warum reagierst denn du jetzt eigentlich so? Klar ist es unbekannt. Deshalb reagiert man im ersten Schritt so. Etwas Unbekanntes ist immer extremer als etwas Gewohntes. Aber was macht das denn jetzt mit mir? Sollen sie machen.

Was ist normal?!

Finde ich gut. Die befassen sich wirklich mit Edge Play. Ich kann es nur immer wiederholen. Allein schon das Thema ‚Rape Play‘, sprich Vergewaltigungsspiele…Auch hier: Obacht! Achtung, Achtung! Niemals einfach so initiieren. Aber wie die das angegangen sind oder wie die da auch drüber referiert haben, das ist einfach der Hammer gewesen. Ich kann wirklich nur meinen Hut ziehen darüber, wie die sich damit beschäftigen, die beiden. Ich bin ihnen auch gleichzeitig so dankbar, dass es sie gibt. Das hat mir wieder das Gefühl gegeben: Okay, cool. Die Szene, also das, was ich mir auf die Fahne geschrieben habe, ist völlig überholt in vielerlei Hinsicht.

Die ist auch oft nicht so, wie man das irgendwie denkt oder da die Sachen rein interpretiert, die man dann mal hört. Oder wenn man das mal googelt, das ist ja alles sicherlich in Teilen richtig. Aber viele, viele Dinge sind ja auch einfach nicht richtig. Ich habe mir das ja auf die Fahne geschrieben, das alles mal aufzubrechen. Und diese beiden Menschen oder generell alle Menschen, die sich dann während dieses Stammtisches gemeldet haben, haben mir mal wieder vor Augen geführt, wie schön es doch einfach ist, das zu tun, was man eigentlich einfach mag, was man machen möchte. Vorausgesetzt, der Partner möchte das auch.

Edge Play

Was aber auch wieder eine Tatsache ist, die unfassbar wertvoll ist, einen Partner zu haben, mit dem man wirklich auch so „extreme“ Sachen machen kann. Die beiden haben auch gesagt, dass so ein inneres Band zwischen ihnen genau dadurch auch entstanden ist. Sie sind innig miteinander. Das bringt mich schon wieder so zum Schwärmen und ich denke mir: Ach wie schön ist das, dass BDSM den beiden dazu geholfen hat, sich zu finden, sich selber jeweils. Der eine Part, der devote, muss sich ja selber finden um festzustellen: Okay, ich möchte das mit mir machen lassen. Auf der anderen Seite der dominante Part, der feststellen muss: Okay, ich möchte das jetzt gerne machen!

Er freut sich umso mehr, dann einen entsprechenden devoten Partner zu finden. Wenn man den dann gefunden hat, meine Güte, ist das nicht schön? Ich empfinde das als eine besondere Form von Liebe. Deshalb musste ich das jetzt einfach mal loswerden in Form einer Podcast-Folge.

Edge Play als krasser Liebesbeweis

Zum einen, wie gesagt, mal die eigenen Grenzen zu hinterfragen, zu überlegen: Was ist denn das jetzt eigentlich gerade für mich? Muss ich das jetzt irgendwie negativ bewerten, oder kann ich es auch einfach sein lassen oder da sein lassen? Zum anderen mal so rechts und links zu gucken: Wen hat man eigentlich im Leben, der oder die unfassbar wertvoll für einen ist? Egal in welchem Zusammenhang. Ob das die Liebe ist, ein Freund, eine Freundin, Familie. Einfach nur ein Bekannter, Arbeitskollege, Kollegin, wie auch immer, egal.

Aber einfach mal zu gucken: Ja, dieser Mensch bringt mich tatsächlich so ein bisschen weiter auch zu mir. Klar, in erster Linie muss man immer gucken: Wer bin ich selber? Ja, aber da gibt es ja diese wunderbaren kleinen Helferchen, die einem auch mal wieder den Spiegel oder den blinden Fleck vor Augen führen, der zwischen den Augenbrauen liegt, den man nicht selber sehen kann.

Ich weiß nicht, wie ich jetzt diesen Schwung hingekriegt habe, aber das war auch mit ein Gefühl oder eine Tatsache, die mir bewusst wurde, als ich den beiden zugehört habe, dass das schon echt sehr wertvoll ist, wenn man so jemanden hat – oder mehrere. Ist ja auch schön. Das möchte ich euch einfach mit auf den Weg geben. Schaut einfach mal rechts und links, und schaut auch mal innerlich, was so los ist bei euch. Vielleicht ist das Thema Edge Play ja mal interessant. Da kann man sicherlich nochmal genauer drüber sprechen. Gebt mir gerne Feedback, ob ihr mehr darüber hören und wissen wollt.

Einfach mal offen durch die Welt gehen. Einfach mal machen und was Neues ausprobieren.

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Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene