#98 BDSM und Sinnesentzug – alles über Sinne

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BDSM und Sinnesentzug – alles über Sinne.

So, die besinnliche Zeit ist ja jetzt schon ein bisschen vorüber, und trotzdem möchte ich meine besinnliche Zeit vom Ende letzten Jahres hier noch ein bisschen mit reinbringen. Denn zum einen passt es sehr, sehr gut in meine Reihe, in der ich ja sowieso über Sinne sprechen möchte – Stichwort Tantra-Massage. Da habe ich ja letztes Mal schon genug drüber gesprochen. Aber trotzdem bin ich immer noch sehr beflügelt von dieser Zeit. Und zum anderen habe ich letztes Jahr tatsächlich etwas getan, was ich noch nie gemacht habe, und was auch sehr, sehr, sehr gut in diese Zeit passt, in diese Reihe. Abgesehen davon, dass ich Weihnachten das erste Mal fast alleine verbracht habe – bis auf Heiligabend, da war ich tatsächlich mit mir alleine – hatte ich eine Aufgabe zu erledigen. Ich habe nämlich vergangenes Jahr bzw. Anfang diesen Jahres das erste Mal die Raunächte mitgemacht.

Ich will da auch gar nicht so viel drauf eingehen. Der Eine oder Andere wird es kennen. Aber Raunächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige. Da räuchert man sozusagen die Wohnung aus und macht gewisse Rituale. Ich glaube, da kann man am Ende machen was man will. Zumindest als ich mich da ein bisschen eingelesen habe, habe ich so gedacht: Meine Güte, man kann echt das so gestalten, wie man möchte. Bei mir waren dann irgendwann auch die Grenzen erreicht.

Aber ich kann sagen, dass das für mich auch eine sehr, sehr sinnliche Zeit war, auf viele Weisen. Denn diese zwölf Nächte habe ich wirklich durchgezogen. Ja, was soll ich sagen? Klar denkt man am Anfang: Bor, was machst du hier? Aber bei dem Einen oder Anderen klingelt es vielleicht. Das macht man ja eigentlich ganz oft im Leben. Wenn man mal etwas außerhalb der Norm macht, wie so oft meine Gäste.

Die sind auch immer total perplex am Anfang – nicht alle, aber gerade die, die es zum ersten Mal in ein Studio wagen. Sie sind am Anfang auch oft ein bisschen kopflastig. So war ich jetzt auch, als ich diese Raunächte angefangen habe. Aber ich muss sagen, teilweise war ich schon wirklich überrascht, was da so passiert ist, vor Ort, in dem Moment und auch danach. Wie gesagt, ich kann es eigentlich jedem nur empfehlen. Macht das mal.

Da ist man doch am Ende etwas überrascht, was da so passiert ist. So ist es ja dann auch, dass, wie bei so vielen Dingen, im Nachgang immer erst Dinge passieren, auffallen, einem bewusst werden. Bei der Tantra-Massage bin ich immer noch so auf dem gleichen Level, dass ich das unbedingt nochmal machen werde. Aber mit der Zeit ist echt doch einiges passiert, auf eine Weise, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die hat mir echt viel gebracht. Das an dieser Stelle nochmal!

Ich rede, und rede, und rede. Aber wirklich, es ist jetzt schon echt schön gewesen, dass ich das alles so machen durfte. Und, wie gesagt, es passt eben zum Thema ‚Sinne‘, und heute soll es ja um das Thema Sinnesentzug gehen. Und wie das immer so ist, habe ich mich am Anfang gefragt: Naja, welche Sinne gibt es denn eigentlich wirklich? Klar, man kennt diese klassischen fünf: Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten. Aber dann dachte ich mir: Naja, es gibt mit Sicherheit mittlerweile irgendjemanden, der da ein bisschen mehr noch zu sagen kann und der sich gedacht hat: Nee, das können nicht alle sein.

Und siehe da. Ich habe tatsächlich noch mehr gefunden. Insgesamt gibt es anscheinend so ca. dreizehn. Wahrscheinlich, wenn man sich da reingräbt in das Thema, wird man wahrscheinlich noch mehr davon erfahren. Aber ich habe von diesen dreizehn habe ich echt spannende gefunden und musste lachen, weil diese ‚Empfinden‘, diese Sinne, soo oft im Bereich BDSM vorkommen. Wirklich, ich habe Spaß gehabt. Ich habe mir da mal noch vier weitere rausgesucht, neben den klassischen fünf, und finde es einfach nur Wahnsinn, dass die einfach so gut passen. Der Gleichgewichtssinn ist mir als allererstes aufgefallen. Ich weiß gar nicht, warum mir der aufgefallen ist, aber ich musste wirklich sofort an das Thema ‚Mumifizierung‘ denken.

Da werde ich nachher noch was zu sagen. Aber das hat auch viel mit Gleichgewichtssinn zu tun, und anhand meiner bisherigen Sessions habe ich festgestellt, Mumifizierung kommt a) öfter vor, als man denkt, b) kann man das relativ leicht nachmachen, und c) hat es wirklich einen Effekt auf die Sinne, den man so nicht erwartet. Da hatte ich jetzt vor kurzem auch noch eine Session. Aber dazu später dann auch mehr.

Dann habe ich den Temperatursinn entdeckt. Natürlich, Spiel zwischen heiß und kalt, man kennt es. Gerade im BDSM wird damit immer sehr, sehr gerne gespielt. Das der dazu gehört, ist eigentlich klar. Dann die Körperempfindung. Oh ja, das Größte von allem. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers – eigentlich muss ich da gar nicht so viel zu sagen, weil eigentlich alles mit Körperempfindung zu tun hat, gerade im BDSM. Zumindest für mich. Das macht ja jeder auch für sich. Jeder hat ja sein BDSM, und sicherlich auch jede Domina oder jeder Dom hat da seine Art und Weise, das auszuleben und zu erleben. Aber für mich hat das alles immer super viel mit Körperempfindung zu tun, und natürlich, oh Wunder, mit dem Thema Schmerzempfindung.

Diese Sinne werden auf jeden Fall heute noch bearbeitet. In erster Linie fand ich das aber total witzig, dass die wirklich zu den Sinnen gehören, die ein Mensch empfinden kann. Das ist wirklich spannend. Und dass es sich halt im BDSM total gut wiederfindet. Von daher möchte ich mal ein bisschen auf die einzelnen eingehen, denn manchmal kommt es auch vor, dass mich Menschen anschreiben: Wie können wir denn mal non verbal anfangen? Gerade der Sprachbereich ist ja so eine Sache. Das kann ich auch voll und ganz verstehen.

Ich hatte auch vor nicht allzu langer Zeit eine Session, da ging es genau darum. „Wir wissen einfach nicht, wie wir das sagen sollen, ohne zu lachen!“ Da ging es dann um Demütigung oder Rollenspiele. Das fand ich total süß, weil das so menschlich ist. Wenn man etwas Ungewohntes machen will und dann aber nicht das verbal aussprechen kann. Deswegen spiele ich immer so gerne mit den anderen Sinnen, was das Sprachrohr mal ein bisschen zum Schweigen bringt.

Mehr oder weniger gezwungenermaßen. Heute möchte ich deshalb mal darüber sprechen, wie ich die einzelnen Sinne wahrnehme – oder auch die Gäste. Ich glaube, das passt ganz gut, denn wenn man mal anfängt mit dem Thema ‚Hören‘. Das kommt nicht ganz so vor, dass dieser Sinn entzogen wird. Ich meine, ganz plakativ gesagt, es passt nicht unbedingt, wenn man z. B. Micky-Maus-Ohren aufsetzt. Dennoch ist es so, dass man durch das Thema Hören, wenn man den Sinn nicht entzieht, das sehr, sehr gut einsetzen kann. Klar ist die Sprache dann sehr wichtig, aber der Empfangende darf dann auch einfach mal zuhören. Wenn man andere Sinne dafür entfernt, wie z. B. eine Augenbinde aufsetzen oder einen Knebel in den Mund, oder, oder, dann kann man sich auch auf diesen Sinn einfach mal beziehen und konzentrieren, denn es bleibt einem ja auch gar nichts anderes übrig.

Sinnesentzug

Ich habe von sehr vielen schon gehört, die meine Meditation gehört oder auch gekauft haben, dass man wirklich dadurch, dass man nur hört, sich im besten Fall reinfallen lassen kann, in die Fantasiewelt. Man kennt es von früher: TKKG, Die drei ???, was man sich da so angehört hat, da war man ja auch so, dass man sich die Realität ein bisschen zusammengebaut hat anhand dessen, was man gehört hat. Mit einem entsprechenden Partner ist das natürlich schon etwas fortgeschritten. Wenn man sich eine Session nachbauen möchte, muss der, der da spricht, schon ein bisschen geübt sein. Aber dann, muss ich sagen, klappt es sehr gut.

Zumindest waren die Feedbacks bisher total schön. Damit kann man auch schön spielen. Das als kleiner Hinweis schon mal. Wenn man mit dem Thema Sinnesentzug arbeiten möchte, so dass nur noch das Hören übrigbleibt, dann denkt euch mal gerne eine Geschichte aus oder hört die Meditation. Wenn man sich darauf einlässt, wie das immer bei allen Dingen ist – man muss sich immer drauf einlassen, dann kann das schon eine coole Nummer werden.

Das zum Thema Hören. Man soll es nicht meinen, aber im BDSM kommt es auch voll oft vor, gerade auch in Sessions. Ich bin natürlich ein Spezi-Fall, weil ich ja auch den Podcast habe. Da sagen schon mal schnell Gäste: „Können wir einfach hören? Können Sie, oder kannst du mir einfach mal etwas erzählen, das ist immer so toll.“ Dadurch bin ich ja auch erstmal darauf gekommen, dass das Verbale trotzdem auch gut einsetzbar ist. Aber wie gesagt, das ist eine Herausforderung. Manche Gedanken, Fantasien können in die eigene Sprache nicht übersetzt werden, so dass sie so rüberkommen, wie es soll, wie der Sender es ausspricht. Genau. Wenn man dann auf das Thema ‚Sehen‘ geht, das ist auch sein sehr interessantes Thema.

Klar, ich habe in dem Moment sofort an das Thema ‚Erstes Mal in ein Domina-Studio gehen‘ gedacht. Es ist immer so schön, das zu sehen, – haha, das zu sehen – ich auch genau so war. Als ich das erste Mal in ein Domina-Studio gekommen bin, meine Güte, war ich überfordert mit diesen ganzen Dingen, die da sind. Ja, das Klischee wird bedient, muss man einfach so sagen. Zumindest habe ich noch kein anderes Studio entdeckt. Aber wer weiß, was da noch kommen möge in meiner Richtung. Mal schauen, aber bleiben wir jetzt erstmal bei dem Thema ‚Menschen, die in ein Domina-Studio gehen, und ganz viele unbekannte Dinge sehen‘. Ich sehe halt auch anders aus. Im besten Fall habe ich entsprechende Klamotten an.

Das Thema Sehen ist schon da. Es ist eigentlich so ziemlich das erste, was einem auffällt. Eben weil man in ein Domina-Studio geht, in den Raum, da sind so viele Sachen und Gedöne. Wie heißt das denn? Was ist das? Wofür ist das? Da kann man auch super gut mit dem Thema spielen. Augenbinde – der Klassiker. Ein kleiner Tipp: das wird auch immer gerne genommen für den Anfang, gerade, wenn man noch ein bisschen unbedarft ist.

Dann fühlen sich beide einfach besser, weil der, der den devoten Part hat, sich ein bisschen besser fühlt. Das Ansehen von Menschen fällt sowieso schon teilweise ein bisschen schwer, und wenn man eine Augenbinde aufsetzt, ist es für den devoten Part ein bisschen einfacher. Für den dominanten dann natürlich auch, weil er oder sie dann auch nicht hingucken muss. Es ist aber auch ein interessantes Spiel, denn da kann man ja auch mit den anderen Dingen wieder spielen.

Stichwort Fühlen, Hören oder wie auch immer. Alle Sinne haben etwas damit zu tun. Von daher kann man eben mit Augenbinden, auch wenn es was ganz Klassisches, Einfache ist, sehr, sehr viel erreichen. Für Anfänger ist das echt eine coole Sache, weil es einfach den Druck ein bisschen rausnimmt. Das kann ich, glaube ich, an der Stelle genauso sagen. Das empfinde ich selber auch immer, und das merke ich auch bei den Gästen. Da kommt direkt so ein ‚Puh, okay, jetzt kann ich mal ein bisschen entspannen und loslassen‘! Sollten er oder sie dann auf jeden Fall besser tun.

Das Thema ‚Schmecken‘. Im BDSM geht es ja auch oft z. B. um das Thema ‚Natursekt‘ , also Pipi, Spucke oder Face-Sitting. Ich persönlich mache es nicht. Aber es gibt natürlich auch Kolleginnen, die das machen, dass man sich einfach auf das Gesicht des Gastes oder des weiblichen Gastes setzt. Ich kann das verstehen, egal, ob es um NS, Spucke oder Face-Sitting geht, oder was auch immer da für Sinne oder Dinge gegessen, geleckt – was auch immer – werden wollen. Ich glaube, das ist ein Themenbereich, den lasse ich ein bisschen außen vor.

Nicht, weil ich fies davor bin, aber ich habe einfach nicht die Gäste, die das haben wollen. Wenn mich jemand fragen würde: Hast du was zum Thema Schmecken? Dann würde ich, wenn überhaupt, sagen, Richtung Fußfetisch. Da geht es ja auch viel um Lecken oder Küssen. Obwohl das auch viel mit Riechen zu tun hat. Wie ihr seht, die Sinne spielen alle irgendwie verrückt. Alle haben ihre Rolle in diesem Spiel. Eigentlich ist das total schön. Zum Thema Schmecken kann ich gar nicht so viel sagen, wie gesagt, weil das nicht so oft gewünscht ist.

Dann haben wir noch den großen Bereich des Riechens. Da denke ich natürlich direkt an Materialien, Leder, Latex, um mal die Dinge zu nehmen, die entweder angezogen werden. Oder aber auch, wenn man einen Lederbezug auf einer Streckbank hat, oder generell der Raum. Das hat auch sehr viel zu tun mit Sinneswahrnehmungen. Zumindest ist es bei mir auch im privaten Bereich so, dass ich sehr aufs Riechen achte. Ich kann dich gut riechen – das ist das Credo, total spannend, wie ausgeprägt das bei manchen Menschen ist.

Aber im Bereich Session, muss ich sagen, ist der Bereich Riechen sehr präsent. Ich glaube, wenn man den entzieht, ist es sogar eigentlich eher doof. Klar kann man damit auch spielen, gerade, wenn es um Dominanzrollen geht. Ich persönlich finde es aber immer ganz cool, wenn man riechen kann. Riechen ist für mich das A und O. Vor allem kann man da auch super mit spielen. Sei es in besonderen Sessionkonstrukten wie z. B. Kerzen, und auf der anderen Seite Eis. Gut, Eis kann man nicht riechen, aber dann kann man ja eine Kerze auspusten. Das kann der- oder diejenige riechen.

Wenn er oder sie dann eine Augenbinde auf hat, das ist noch besser. Oder wenn man besondere Spiele macht wie z. B. Analspiele, an der Stelle ‚Naturally Naughty‘ – kauft euch das Spray, das ist sehr, sehr cool und mit dem Gutscheincode “NIKA10” bekommt ihr 10% Rabatt auf eure erste Bestellung. Das sei nochmal an der Stelle erwähnt. Da kommen sehr viele Dinge zusammen, gerade auch, wenn man mit Ingwer spielt. Das riecht man dann auch. Im besten Falle riecht man das gerne.

Wenn nicht, kann man das ja als kleine Strafe mit einbauen. Es ist immer so wunderbar, wie facettenreich die BDSM-Welt ist. Riechen kann ich nur empfehlen, je nachdem, wie fokussiert man darauf sein möchte. Das zu entziehen ist eher nicht meins. Aber wer weiß. Es gibt auch diverse Möglichkeiten, das auszuleben. Gerade da kann man auch mit anderen Sinnen, wie z. B. Schmecken, arbeiten. Wenn jemand gerne NS schmeckt, aber dabei dann die Nase zugehalten wird – ja schade. Dann schmeckt er halt nichts. Das ist alles so wunderbar, wie variantenreich diese Welt ist.

Sinne

Ich verliere mich! Deswegen, der nächste Sinn ist der Tastsinn, das Fühlen. Gut, natürlich, das größte Organ, die Haut, damit kann man wunderbar spielen. Sei es mit Händen, mit Nadelrädern oder generell. Auch da wieder: Eis, Wachs, Fingernägel, Handflächen, in dem Zusammenhang Schläge. Tasten und Fühlen lassen ist natürlich eine riesen Nummer, sei es auch wieder in Verbindung mit anderen Sinnesentzügen wie z. B. Augenbinde. Dass man da was ertasten muss, oder dass man eine Augenbinde auf hat und erfühlen muss, was man da gerade auf der Haut spürt.

Oder in Verbindung mit Ohrenschützern, dass man nicht weiß, wo man gerade ist und wann man denjenigen wo berührt. Das sind alles so Dinge – alle Sinne werden bedient, oder können bedient werden, je nachdem. Und um euch auch einfach mal ein paar Sessionbeispiele zu nennen, die viel, viel, viel mit Sinnen zu tun haben, möchte ich euch einfach mal ein paar sagen, um vielleicht auch eine Idee für euch zu finden.

Je nachdem, was man da machen möchte. Manche Dinge kann man auch zuhause ganz leicht machen, Stichwort Mumifizierung. Ich habe es erwähnt. Auch da, ich habe das schon öfter gesagt, man muss da ein bisschen aufpassen. Das macht man im einfachsten Fall mit Frischhaltefolie. Aber da habe ich ja auch schon mal gesagt, dass man echt darauf achten muss, dass die Atemwege freibleiben. Das unterschätzt man doch leicht, dass Folie Scheiße ist fürs Atmen. Das ist dann auch nicht mehr lustig. Mumifizierung hat auch sehr viel mit Sinnen zu tun. Der Tastsinn ist da ein bisschen eingeschränkt, man empfindet nicht mehr ganz so viel.

Man ist ja bedeckt. Je nachdem, wie man wickelt, kann man ja auch die Ohren mit einwickeln, die Augen mit einwickeln. Nur, wie gesagt, Achtung! Achtung! Atmen sollte man können, oder eben auch riechen. Das ist eben sehr wichtig, weil das Spiel sonst irgendwann keinen Spaß mehr macht, wenn es ernst wird. Für zuhause: Mumifizierung, versucht es mal. Das ist echt eine einfache Sache, aber sehr effektiv. Das kann ich sagen.

Wenn man dann ein bisschen geübter ist und im besten Fall auch erstmal Workshops macht – lernt es auf jeden Fall, das Thema ‚Bondage‘. Bondage, muss ich ja sagen, ist für mich mittlerweile so ein absolutes Bor! Ich spezialisiere mich da immer mehr drauf, weil ich das selber so toll finde, was da alles mit den eigenen Sinnen passiert. Sei es mit irgendwelchen Körperempfindungen. Gut, Temperaturspiele, damit hat es jetzt nicht so viel zu tun. Aber Thema ‚Loslassen‘. Das hat ja sehr, sehr viel mit Seilen zu tun, und da werden auch in dem Moment alle Sinne irgendwie angesprochen. Ich kann echt nur empfehlen, das mal auszuprobieren. Ich habe mich ja jetzt auch ab und zu mal im Shibari ausprobiert. Wahnsinn. Da könnte ich jetzt noch Stunden drüber sprechen. Als Beispiel für diese Podcast-Folge soll es aber dabei bleiben. Bondage ist für alle Sinne geeignet.

Dann das Thema ‚Role Play‘. Muss man mögen, oder lernen zu mögen. An sich, wenn man die Scham oder die Angst überwunden hat, nicht ernst genommen zu werden, kann Role Play auch echt cool sein, gerade, wenn es ums Thema Sinne geht. Ich hatte mal eine Session, da war er mein Vorkoster. Oder ich hatte mal eine Session, wo er die Blindekuh war. Ganz, ganz oft, Klassiker, ich hatte es schon erwähnt – Fußfetisch. Das ist ja wirklich etwas, was völlig unterschätzt wurde, auch von mir. Das gibt es öfter als man denkt. Gerade, wenn es um Thema ‚Füße‘ geht, da kann man ja so wunderbar spielen. Egal, in welcher Variante. Sei es, wenn es ums Riechen geht oder auch ums Schmecken, einfach nur angucken oder anfassen dürfen. Das ist ja auch sowas multifunktional Einsetzbares. Wahnsinn.

Zuletzt die Feminisierung! Das ist jetzt nicht für jeden etwas. Aber da geht es auch sehr, sehr viel um Körperwahrnehmung, wie sich das verändert mit der Veränderung. Das ist sehr schön zu bemerken, wie die Körperwahrnehmung wechselt. Für jeden, der das mal ausprobieren möchte, ganz frei von Scham – macht es einfach mal. Zieht mal ein Höschen von dem anderen an, oder Nylons, was auch immer da gewünscht ist, macht es einfach mal. Zieht was Normales drüber und geht mal los. Raus. Es fällt ja noch nicht mal auf, wenn man einfach normale Klamotten drüber an hat. Aber der Effekt ist ein wunderbarer. Das kann ich sagen.

Und just fällt mit noch spontan die Schlagsession ein, natürlich, die ja auch sehr, sehr viel mit dem Sinn ‚Schmerzempfindung‘ zu tun hat. Ich bin Verfechter davon, weil ich auch schon sehr viele Gäste hatte, die mir bestätigt haben, dass das einfach eine sehr, sehr schöne Sache ist, einfach, um sich selber zu fühlen. Aber es ist nicht jedermanns Sache, und das ist ja auch in Ordnung.

Wie ihr seht, jetzt gerade schon, während ich darüber gesprochen habe, habe ich ganz viele Ideen bekommen, wie ich die Sinne noch mehr einsetzen kann und wie wichtig Sinne wirklich sind. Gerade auch Sinnesentzug, das ist einfach ein wunderbares Spiel, was man multifunktional einsetzen kann, und was auch teilweise sehr überraschend ist. Man soll’s nicht meinen, dass so Kleinigkeiten so einen großen Effekt haben. Gerade im BDSM, ich bin ja immer noch so, so dankbar dafür, dass ich mich in dieser Welt aufhalten darf und welchen Menschen ich begegnet bin. Ich kann euch wirklich am Ende nur empfehlen – spielt mal mit euren Sinnen.

Das ist zuhause ja auch machbar ohne großen Aufwand. Am Anfang ist das natürlich immer ein bisschen komisch und man denkt sich manchmal: He? Machen wir das jetzt gerade wirklich? Wozu? Was soll das bringen? Auch da, wie bei meiner Tantra-Massage, kann ich echt nur empfehlen: Macht das mal! Man muss ja gar nicht groß drüber sprechen, wenn man damit überfordert ist. Aber im Nachgang fällt einem immer wieder auf: Irgendwas passiert da jetzt! Ein paar Tage danach kann man sich einfach mal selber fragen: Welchen Sinn (haha!) hatte das denn jetzt? Das kommt von ganz alleine. Eine Antwort bekommt man einfach immer! Denn, wie kann ich es jetzt eigentlich und einfach sagen: Egal, um was es geht. Alles im Leben hat seinen Sinn! Denkt mal drüber nach!

In diesem Sinne – auf euch!

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