#124 gesunde Submission

Um das Spiel auf wahrer Augenhöhe auf gesunde Weise zu spielen, muss auch in der Submission der Blick nach innen gerichtet werden.

Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder. Beim letzten Mal haben wir auf das Thema der ungesunden Dominanz geblickt. Heute wechseln wir die Perspektive und thematisieren den submissiven Part. 

Rückblick auf ungesunde Dominanz

Zuletzt hatte ich anhand eines Beispiels gezeigt, wie schnell der vermeintlich dominante Part abrutschen und von seinem Weg abkommen kann. Weil er unterschwellig nicht bemerkt, dass im eigentlichen Leben gerade etwas falsch läuft. In solchen Fällen kann jeder Hilfe gebrauchen, um wieder auf den rechten Weg gebracht zu werden. 

Hierzu ist der Blick nach innen wichtig. Und dies leitet mich wunderbar zu meinem heutigen Thema über. Denn auch eine gesunde Submission und so, so wichtig. Angelehnt an das Thema Masochismus möchte ich gerne besprechen, wie eine gesunde Submission ausgelebt wird.

Submission

Doch was ist eigentlich Submission? Dies beschreibt die grundsätzliche Entscheidung eine devote Rolle einzunehmen. Also die Kontrolle abzugeben; loszulassen und einfach mal zu sagen „Hey, ich gebe dir nun die Verantwortung und ich möchte einfach mal machen lassen.“ 

In meiner Arbeit als Domina werde ich oft mit genau diesem Wunsch konfrontiert. Auch wenn wir nun ins Klischee abrutschen – oftmals sind es Männer, die im Alltag große Verantwortung tragen und am Abend das Kontrastprogramm suchen. Hier wollen sie einfach mal loslassen, weil sie es in der eigentlichen Welt vermeintlich nicht können. 

Das sind die Momente in denen ich mich frage was der Auslöser dafür ist. Lebt dieser Mensch einfach wirklich etwas aus, was er gerne möchte im Sinne von wirklich mal loslassen? Oder kompensiert er etwas, weil er einfach in dem eigentlichen Leben gerade ein Thema hat? 

Ungesunder Umgang mit BDSM

Da schließt sich der Kreis zu meinem letzten Beitrag. Sowohl in der Dominanz als auch in der Submission geht es um die Innenschau. Ein ungesunder Umgang mit BDSM erfolgt, sofern es lediglich der Kompensation von Problemen im eigentlichen Leben dient. 

In diesem Fall ist man nicht bei sich. Macht sucht stattdessen etwas im Außen, was man im Inneren nicht findet oder finden möchte.

Fehler in der Spielbeziehung

Wo wir nun bei dem Spielpartner meiner Coachee aus dem letzten Beitrag wären. Er ist verheiratet und lebt seine Devotion mit einer Frau aus, die nicht Teil dieser Partnerschaft ist. Grundsätzlich soll jeder machen, wie er meint. Jedoch ist das ein wunderbares Beispiel dafür, wie es aus meiner Sicht nicht sein sollte. Dieser Mann hat super viele Fehler gemacht und ist zudem dem dominanten Part gegenüber übergriffig. 

Auf der einen Seite hat er eine Frau, die psychisch nicht auf der Höhe ist, auf der sie eigentlich sein sollte. Sie weiß nichts von dieser Beziehung und er lebt trotzdem seine Devotion bewusst hinter ihrem Rücken aus. Auf der anderen Seite nutzt er meinen Coachee und ihre Lebenslage mit der gerade überstandenen Trennung emotional aus. 

Melde dich bei mir

Sollte dich dies nun triggern und du parallelen zu deinem Leben erkennen, empfehle ich dir mit jemanden darüber zu sprechen. Du kannst dich hierzu auch gern an mich wenden. Ich unterstütze dich gerne.

Manipulation 

Mein Coachee sagte mir, dass er ihr Wertschätzung geben. Dieser Mensch weiß überhaupt nicht, was Wertschätzung ist. Er tritt seiner Frau gegenüber respektlos auf. 

Er hat sich jedenfalls dazu entschieden sich von einer Frau dominieren lassen zu wollen. Er kompensiert damit Themen bei sich, weil er privat keinen sexuellen Kontakt mehr hat. Er fordert damit etwas ein, was er sich selber nicht geben kann in Form von eigener Wertschätzung. Deswegen sucht er dies bei meiner Coachee. 

Gesunde Submission

Grundsätzlich sollte es jedoch anders laufen. Devotion kann aus meiner Sicht nur gesund ausgelebt werden, sofern das eigene Leben geregelt ist. Im Sinne von es dem Menschen dahinter gut geht, dieser reflektiert ist und weiß, was Sache ist.

Dann kann man sich, wie auch in der Dominanz, fallen lassen und den Moment genießen. 

Es geht darum die eigene innere Welt zu entdecken und in einen Flow-Moment zu kommen. Im BDSM wird dann gern vom Subspace gesprochen. Dieses Momentum zu kreieren ist im besten Fall das Ziel eines jeden Menschen – unabhängig der BDSM-Szene. 

Flow-Momente schaffen

Ich selbst habe viele Flow-Momente, zum Beispiel beim Sport. Das ist der Moment, wo einfach alles präsent ist, existent ist und man einfach nicht denkt. Man ist in seinem eigenen Tempel. 

Im BDSM motiviert dieser Moment, gemeinsam zu spielen. Man rutscht unbewusst da rein und das ist der gesunde weg – für alle Beteiligten. 

Das perfekte Spiel

Sofern sich der dominante und der submissive Part darauf einlassen, kann eine wunderbare Symbiose zwischen den Spielpartnern entstehen. Der dominante Part genießt die Verantwortung und führt den Spielpartner mit Authentizität durch das Spiel. Auf der anderen Seite nimmt der submissive Part die untergeordnete Rolle dankend an und spürt die Verbindung zu seinem Spielpartner, um sich gänzlich fallen zu lassen. 

Bei dir sein und machen. Die perfekte Möglichkeit ins Momentum zu kommen. 

Ungesunde Submission

Aber auch submissive Menschen können aus anderen Gründen handeln. Gründen, die im Außen liegen. Sie können in diesen Fällen keine Verantwortung für sich selbst übernehmen, was den Einstieg in einen ungesunden Umgang darstellt.

Denn wenn man nicht in der Lage ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, dann kann man diese  auch nicht abgeben. Denn; diese ist schlicht nicht vorhanden. 

Richte den Blick nach innen

Man muss immer wieder eine Pause einlegen und auf sich selbst achten. Stellt euch in diesen Momenten die Frage, ob es gerade etwas im Leben gibt, die ihr euch selbst nicht geben könnt und demnach bei anderen sucht. 

Aus welchem Grund soll die Devotion ausgelebt werden? Kompensiere ich damit etwas oder gehe ich wirklich verantwortungsvoll mir selbst gegenüber damit um? Und bin ich auch in der Lage, das zu kommunizieren? 

Kommunikation

Die Kommunikation ist im Spiel von immenser Bedeutung – verbal und nonverbalen. Wie kommuniziere ich mit selber vor dem Spiel oder vor der Entscheidung, in die BDSM-Welt eintauchen zu wollen? 

Wie ist mein Gegenüber eingestellt? Kann er das tragen, kann er es selbst erkennen, wenn es vielleicht auch anders ist? 

 Der Weg ins Glück

So oder so soll jeder für sich und mit sich klären, welche Rolle eingenommen werden soll und ob damit auf gesunde Weise für sich selbst und für den Partner umgegangen werden kann. 

Was macht für einen den Reiz aus? Und wie kann dieser zunächst für sich selbst befriedigt werden. Dies ermöglicht es erst zu erkennen, was einem fehlt. Wenn man dies für sich erkannt hat, kann der nächste Schritt erfolgen. 

Viele Menschen überspringen diesen aus meiner Sicht so wichtigen Schritt und suchen pauschal im Außen. 

Schaut einfach, wo kommt es bei euch her, wo sitzt es und wie gehe ich damit um, wie viel habe ich mir selber schon gegeben und wie schaffe ich es auf gesunde Weise mir etwas, mir das einfach mal zu gönnen. Also Submission ist etwas sich gönnen und wenn du das passende Gegenstück hast, dann wird es ein wunderbar gesundes Spiel auf Augenhöhe, auch wenn sie manchmal dann einfach verschoben wird.

Viel Spaß beim Entdecken! 

Ein paar Schlagwörter

Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene