Hallo ihr Lieben, ich melde mich mit einem Thema zurück, das mir in den letzten Wochen und Monaten besonders am Herzen liegt: devote Männer (und ihre weibliche Energie). Vielleicht habt ihr es auch schon mitbekommen – ich habe mich entschieden, mich beruflich von meiner Tätigkeit als Domina zurückzuziehen. Die Resonanz darauf war unglaublich. Besonders die vielen Nachrichten von devoten Männern, die mir dafür gedankt haben, haben mich sehr berührt. Es war für mich eine wundervolle Erfahrung, und heute möchte ich euch an meinen Gedanken und Erlebnissen zu diesem Thema teilhaben lassen.
Was bedeutet es, devot zu sein?
In den letzten Jahren habe ich oft über weibliche und männliche Energien gesprochen. Dabei begegnete mir ein Kommentar, der sinngemäß meinte, dass devote Männer „keine richtigen Männer“ seien. Ich denke, das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Gerade devote Männer haben in meiner Erfahrung eine tiefe Stärke in sich, weil sie es schaffen, sich in ihrer puren weiblichen Energie zu leben. Sie geben sich vertrauensvoll hin, zeigen Respekt und Hingabe – Aspekte, die oft als passiv gelten, aber tatsächlich enorme Stärke und Selbstsicherheit erfordern.
Viele meiner Gäste kamen mit dem Wunsch zu mir, ihre weibliche Seite auch physisch zu erleben. Einige wollten lernen, sich zu schminken, in weiblicher Kleidung zu bewegen oder ihre feminine Seite insgesamt besser zu verstehen. Dabei durfte ich sie führen und begleiten, ihnen als Frau den Weg zeigen, aber gleichzeitig auch von meiner eigenen maskulinen Energie Gebrauch machen. Es ist genau dieses Zusammenspiel aus weiblicher Intuition und männlicher Führungskraft, das die Erfahrungen so wertvoll und intensiv macht.
Gesunde Hingabe vs. Kompensation – Die zwei Seiten der Medaille
Es gibt jedoch auch eine Kehrseite, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Nicht jeder devote Mann lebt seine Neigung aus einem gesunden Verständnis heraus. Manche suchen Zuflucht im devoten Verhalten, um andere Schmerzen, Scham oder unverarbeitete Erlebnisse zu kompensieren. Diese Männer suchen oftmals den Kontakt zu dominanten Frauen in der Hoffnung, ihre innere Leere durch Schmerz oder andere, nicht immer gesunde Dinge zu füllen. Hier möchte ich euch ans Herz legen: Schaut hin, was wirklich dahinter steckt, wenn ihr in solch eine Situation geratet.
Eine Schattenseite, die mir in meiner Arbeit als Domina begegnet ist, sind Männer, die sich in Abhängigkeit von Frauen begeben, die sie finanziell oder emotional ausnutzen. Einige berichteten mir, dass sie seit Monaten hohe Summen an eine Frau zahlten, ohne sie jemals getroffen zu haben, nur in der Hoffnung, dass sie irgendwann echte Nähe erleben würden. Wenn du dich angesprochen fühlst, sei dir bewusst: Du verdienst Respekt und Wertschätzung – egal in welcher Rolle du dich befindest.
Devote Männer – Das Stigma und die innere Stärke
Leider ist das Thema „Devotion bei Männern“ nach wie vor ein Tabu in unserer Gesellschaft, besonders hier in Deutschland. Wir sind nach wie vor mit alten Glaubenssätzen wie „Jungs weinen nicht“ oder „Ein Mann muss stark sein“ konfrontiert. Diese Prägungen führen oft dazu, dass viele Männer sich nicht trauen, ihre devoten Neigungen zu leben oder darüber zu sprechen. In meiner Arbeit habe ich viele Männer getroffen, die sich nicht trauten, ihre Vorlieben mit ihren Partnerinnen zu teilen, aus Angst vor Ablehnung oder Verurteilung.
Hier möchte ich besonders betonen: Es erfordert eine immense Stärke, sich verletzlich zu zeigen und seine Wünsche offen auszusprechen. Es ist ein Zeichen von innerer Größe, wenn ein Mann den Mut hat, sich hinzugeben, anstatt ständig die Kontrolle behalten zu wollen. Männer, die in der Lage sind, sich auf diese Weise zu öffnen, entdecken oft einen ganz neuen Zugang zu sich selbst und ihrer Männlichkeit.
Die Schönheit des Perspektivwechsels
Ein wesentlicher Aspekt, den ich im Laufe meiner Arbeit gelernt habe, ist die immense Bedeutung des Perspektivwechsels. Männer, die sowohl die Rolle des Gebenden als auch des Empfangenden erleben, entwickeln eine tiefe Wertschätzung für beide Seiten. Es ist nicht nur wichtig, zu wissen, wie es sich anfühlt, zu führen, sondern auch, wie es ist, geführt zu werden.
Ein wunderbares Beispiel ist mein eigener Begleiter, der sich mit Hingabe um mich gekümmert hat, sei es durch kleine Aufmerksamkeiten wie das Bringen eines Kaffees oder indem er meine Fußnägel lackierte. Er fühlte sich wohl in seiner Rolle, mich zu begleiten, zu unterstützen und sich von mir führen zu lassen. Für mich war das ein Ausdruck seiner weiblichen Energie – nicht im Sinne von Schwäche, sondern von Hingabe und Akzeptanz.
Warum Hingabe ein Zeichen von Stärke ist
Oft wird behauptet, dass ein Mann, der sich hingibt oder seine feminine Seite auslebt, weniger männlich sei. Aber überlegt mal: Was bedeutet es wirklich, sich hinzugeben? Es bedeutet, sich zu öffnen, Verletzlichkeit zuzulassen und Kontrolle abzugeben. Und genau das erfordert enormen Mut. Es erfordert die Fähigkeit, auf das eigene Ego zu verzichten und jemandem anderen Vertrauen entgegenzubringen.
Es ist auch der Weg zu echter Intimität. Ein Mann, der seine Hingabe lebt, öffnet sich für die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrungen und Gefühle. Dadurch wird auch seine dominante Seite gestärkt, weil er weiß, was es bedeutet, geführt zu werden. Er versteht die Bedürfnisse und Gefühle seines Gegenübers besser und kann somit auch in seiner Führungsrolle empathischer und einfühlsamer agieren.
Ein Dank an alle devoten Männer
Abschließend möchte ich mich bei all den devoten Männern bedanken, die mir in den letzten Jahren begegnet sind und mich auf meinem Weg begleitet haben. Ihr habt mir gezeigt, dass Hingabe und Stärke Hand in Hand gehen. Ihr habt mich inspiriert, meinen eigenen Weg weiterzugehen, und mich gelehrt, wie wertvoll es ist, sowohl in die Rolle der Führenden als auch der Geführten zu schlüpfen.
Für diejenigen unter euch, die sich vielleicht immer noch unsicher sind, möchte ich sagen: Es ist absolut in Ordnung, sich verletzlich zu zeigen. Es ist in Ordnung, Schwäche zuzulassen und Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht. Gebt euch selbst die Erlaubnis, eure weibliche Seite zu entdecken und zu leben. Es ist ein Weg zu mehr Ausgeglichenheit, Verständnis und letztendlich zu einem erfüllteren Leben.
Probiert es aus, wechselt die Perspektive, und entdeckt die Stärke in eurer Hingabe. Und wer weiß – vielleicht eröffnet sich euch dadurch eine ganz neue Welt, in der ihr euch selbst auf eine Art und Weise begegnet, wie ihr es nie für möglich gehalten hättet.
Danke fürs Lesen und ich freue mich, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilt! Und vergesst nicht: Mein Kartenspiel, das euch dabei helfen kann, eure eigene Rolle und Vorlieben zu entdecken, ist weiterhin erhältlich. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Eure Nika
Ein paar Schlagwörter
Warum macht sie das?
- aktuell: BDSM greifbarer machen
- Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen
Wie macht sie das?
- Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
- Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde
Womit macht sie das?
- Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
- Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
- Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene