#28 Die 5 faszinierendsten Rollenspiele bisher

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Heute erzähle ich über einen Themenbereich, der so facettenreich und kurios ist, dass er auf jeden Fall eine eigene Folge verdient hat: Rollenspiele.

Fünf meiner ganz persönlichen Highlights und welche Rollenspiele sogar am Telefon gemacht werden – ich wünsche euch ganz viel Spaß.

Rollenspiele

Rollenspiele … Ich hätte mir eigentlich denken können, dass dieser Bereich so einen großen Platz einnimmt in der BDSM-Szene bzw. in der Szenerie als Domina in einem Domina-Studio. Aber welche Formen es gibt, meine Güte. Der Anlass, warum ich das heute mache ist, weil ich gestern etwas ultra Kurioses mit einer Kollegin erlebt habe, dass ich das heute einfach mal verewigen muss. Mir fielen heute im Laufe des Abends so viele Sachen noch ein, die ja schon passiert sind und die ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte. Und jetzt muss ich das gerade einfach mal loswerden. Deshalb möchte ich euch heute meine persönlichen Highlights erzählen. Und wundert euch nicht, man soll nicht meinen, welche Art von Rollenspielen es alles gibt.

So klassische Kuriositäten wie Eselreiten, Topfschlagen, Feminisierung, Klassiker wie beim Klauen erwischt werden oder der böse Junge zu sein, der bestraft wird, das hat man schon mal gehört bzw. da habe ich ja auch schon mal drüber erzählt. Auch wenn es für den einen oder anderen jetzt wahrscheinlich auch schon ein bisschen komisch klingt – Eselreiten? Böser Junge spielen? Wieso möchte ein Mann eine Frau sein?

Das sind tatsächlich Dinge, die schon als „normal“ für mich gesehen werden, weil sie relativ oft vorkommen. Die Gäste kommen ja mit einer gewissen Vorstellung in ein Studio. Manchmal ist es auch viel, viel Kopfsache. Und es hat auch gar nicht so viel mit den Handlungen zu tun. Man merkt richtig, dass sie ihr inneres Script schon fertig haben, und manchmal schreiben sie das ja auch vorher schon runter und bringen es mit.

Man weiß einfach, die fangen schon zuhause an, eines ihrer Rollespiele zu starten und möchten in irgendeiner Form was erleben, was ab von der Realität ist. Da habe ich selber schon diverse Sachen erlebt und zum Thema Script kann ich direkt mal einleiten in mein erstes Beispiel. Das habe ich zwar selber nicht erlebt in der Form, aber ich habe es mitbekommen, weil ich an beiden Tagen im Studio war.

Rollenspiele: Drill-Camp

Es geht darum, dass ein Mann vorher schon ein Script geschrieben hat. Er wollte ganz gerne so eine Art Drill-Camp erleben.

Rollenspiel ausprobieren

Es gibt ja verschiedene Arten von Damen in der Domina-Welt. Es gibt die ganz devoten, die sich Sklavinnen nennen. Wobei die Beschreibung, die Betitelung ja leider oft mit ‚negativ‘ assoziiert wird. Aber diese Mädels haben sich ja selber ausgesucht und leben da was aus.

Ich habe mich dazu schon mal mit einer Kollegin genauer unterhalten, da wird noch eine separate Folge zu kommen. Und von ihr habe ich auch später ein Beispiel, das einfach zeigt, dass es zwar total komisch ist, aber irgendwie auch tatsächlich normal.

Naja, auf jeden Fall gibt es ja dann auch noch die klassischen Dominas. Neben anderen Facetten gibt es aber auch noch diese ganz klassischen Dominas, die unberührbar und wirklich von der harten Sorte sind. Und eine davon hatte eine Anfrage von einem Menschen, der gerne in einer Art Drill-Camp überleben wollte, und sie wäre die perfekte Person dafür. Sie ist eine richtige Sadistin und richtig hart drauf.

Ich bewundere das immer auf sämtliche Weisen. Ich selber wäre ja nie so, aber umso spannender finde ich es, wie sie drauf ist. Sie hat mich früher auch öfter mal mit in Sessions genommen, wenn sie ihre harten Sachen gemacht hat. Deshalb fand ich das total spannend, dass jemand wirklich vorher eine E-Mail geschrieben hat, wie er sich das komplett vorstellt, von Anfang bis Ende, inklusive einsperren, strafen, anschreien lassen, runter auf die Knie und hundert Liegestützen. Ich weiß gar nicht, was da alles noch bei war. Das hätte auch ein Film sein können bzw. diese Szenerie – wie man das kennt in einem Drill-Camp.

Grenzerfahrungen sammeln mit Atemreduktion – so richtig heftig. Natürlich sollte sie dann auch Offizierskleidung anziehen. Das hatten wir auch alles da – es war so authentisch, das war der Wahnsinn.

Und diese Dame hat gleichzeitig auch noch eine weitere Sache erlebt wo ich auch dachte – was? Ernsthaft? Du musst jetzt einen Geheimagenten spielen? Es ist noch gar nicht so lange her, da musste sie wirklich einen Geheimagenten spielen, der in irgendeiner Form in Diskussion geht. Sie Rußland, er Amerika, so genau kriege ich das gar nicht mehr auf die Kette, weil das so fremd für mich war und ich das überhaupt nicht greifen konnte, was da jetzt passieren soll. Auf jeden Fall sollten Verhandlungen geführt werden über Kriegsentscheidungen. Das hatte auch alles überhaupt nichts mit sexuellen Taten zu tun, sondern einfach nur dieses Kopfding, dieses Rollenspiel.

Fertig. Keine Schmerzen, kein gar nichts, einfach nur reden in Form von verhandeln, Beeinflussung, komplett verbal.

Das war echt witzig. Deshalb finde ich, verdienen sie die Plätze 4 und 5, denn sie sind einfach irgendwie niedlich und gleichzeitig auch harmlose Beispiele dafür, was ein Rollenspiel sein kann, womit man nicht unbedingt gerechnet hätte. Fand ich cool.

Rollenspiele von einer anderen Welt

Platz 3 – Sklavinnen haben ja öfter Rollenspiele. Sie sind dann Schulmädchen, sie müssen die Affäre spielen oder die Ehefrau. Dieser Bereich hat sehr viel mit Rollenspielen zu tun. Das konnte ich ja schon immer ein bisschen nachvollziehen, weil das ja auch Kopfsache ist, die jetzt nicht ganz so abstrakt klingt. Aber es gibt tatsächlich auch die Menschen, die möchten, dass eine Sklavin ein Alien ist, der auf die irdische Welt kommt und ihr beibringen muss, wie sich ein weiblicher Mensch zu verhalten hat.

Rollenspiele spielen

Im ersten Moment dachte ich auch – mmh. Als sie mir das erzählt hat – ich kann mich da nicht von freisprechen, ich dachte sofort, der hat Drogen genommen oder hat andere Themen für sich entdeckt, aber am Ende hat sie mir das dann erklärt und ich habe mir das Script durchgelesen. Es war schon echt hart. Wenn ich mir vorstelle, dass er auch diese ganzen Utensilien mitgebracht hat. Er hatte Laserschwerter dabei, er hatte Alu-Kopfbedeckungen dabei, Funkgeräte, die die ganze Zeit piep, piep, piep gemacht haben.

Ich habe sie gefragt: Sag mal, kriegst du das von deinem Kopf her hin? Ich könnte das gar nicht einschätzen.

Denn generell habe ich ehere immer Schwierigkeiten mit Rollenspielen, weil ich mich da einfach schlecht reinversetzen kann. Aber das jetzt – Alien spielen – und dann auch gezüchtigt werden, mit diesem Lichtschwert bedroht werden und dann in der Mitte durchgeschnitten zu werden, weil das eine zu große Gefahr für die Menschheit wäre, wenn dieses weibliche Alien-Ding jetzt auf der Erde bleiben würde. Es ist einfach unfassbar kurios. Das ist wirklich Sciencefiction im wahrsten Sinne.

Sie hat mir diesen Ablauf erklärt und ich dachte zwischenzeitlich: Alter Schwede! Auch da überhaupt nichts Sexuelles, der hat nichts mit ihr gemacht, auch wenn er sie dazu erziehen hätte wollen, ein weiblicher Mensch zu werden, eine Frau, und ihr beizubringen, wie man agiert, was auch schon immer so eine Sache ist.

Es hatte nichts damit zu tun, sexuelle Handlungen durchführen zu wollen – es ging auch da wieder nur um den Kopf. Da war sie auf einmal ein Alien, der dann imaginär durchgeschnitten wurde mit einem Laserstrahl. Ist einfach nur niedlich. Auch da wieder absolut unverständlich. Ich kann da null mit anfangen, aber witzig, oder? Auf welche Ideen diese Menschen kommen. Das war auch einer von diesen Momenten wo ich gedacht habe: okay, nimm es hin, hinterfrage es nicht, es wird seinen Grund haben und vor allem seine Daseinsberechtigung. Eben weil da auch überhaupt nichts Schlimmes passiert ist.

Rollenspiele: Mumifizierung

Platz 2 – Mumifizierung!

Rollenspiele

Ich hatte es vorhin schon angedeutet. Die „Sklavin“, mit der ich mich auch privat super gut verstehe, kam vor kurzem tatsächlich auf mich zu und sagte, sie hätte da wieder was Cooles erlebt. Und ich habe mich tierisch gefreut, denn bei Sklavinnen ist das tatsächlich immer sehr spannend. Bei uns natürlich auch, aber da richtig krass. Sie hatte mir kurz vorher schon eine Szenerie erzählt, wo ich schon dachte: ach Gott, das ist ja irgendwie schon wieder so niedlich!

Denn damals musste sie eine Katze spielen. Sie musste aber kein Katzenfutter essen oder so. Aber in den Näpfen, die er dann auch mitgebracht hat, war Honig und Milch und Nutella und Sahne und Marmelade. Sie musste einfach nur diese Sachen ausschlabbern und dann mit einem Bällchen spielen.

Natürlich, wenn jemand mir das erzählt, denke ich genau da auch wieder: Was zur Hölle, wie kommt man auf sowas? Was gibt einem das? Ich habe es bis heute nicht erklären können, für mich persönlich auch nicht. Ich hoffe und bete darum, dass ich irgendwann mal auf einen Menschen treffe, der mir das erklären kann, der so eine Vorliebe hat, die einfach etwas abstrus ist. Am Ende auch da wieder: sonst nichts, einfach nur streicheln, mit dem Bällchen spielen, schnurren, alles, was man halt mit so einer Katze macht.

Aber wovon ich erzählen wollte war ja die Mumifizierung. Das war schön. Ich habe das ja leider selber nicht mitbekommen. Aber der Wunsch des Gastes war, sich mumifizieren zu lassen – zusammen mit ihr. Sprich in Folie und Mull einbinden lassen so, dass sie quasi Nase an Nase aneinanderhängen und dann alleine gelassen werden wollen.

Für mich wäre das absolut grenzüberschreitend gewesen, allein anatomisch bedingt. Ich könnte das nicht, mit einem fremden Menschen so nahe beieinander sein. Aber auch da wieder: jedem das Seine. Und wenn die Mädels das können. Wunderbar, dann werden ja auch die Wünsche der Gäste befriedigt in jeglicher Form. Ich fragte sie: Sag mal, wie war denn das? Ja, sagte sie, die ersten zehn Minuten waren einfach sehr, sehr komisch, weil sie ja bis zum Kopf eingewickelt waren. Sie musste auf einem kleinen Hocker stehen. Sie war nämlich sehr viel kleiner war als er.

Und dann standen sie einfach nur da.

Sie sagte: Was soll ich sagen? Man hat halt gemerkt, dass er auch sehr zittrig war. Allein schon, weil sie so nah beieinander waren, hat sie die Aufregung durch den schnellen Puls von ihm gemerkt. Das war schon irgendwie wieder süß. Sie standen da und nach 10 Minuten war es dann aber tatsächlich okay.

Auch da: sexuelle Handlung gleich null, ging ja auch nicht, sie waren einfach eingewickelt. Aber ihm ging es eben einfach nur darum, nicht aus der Situation raus zu können, und mit einer fremden Frau sich so nahe zu sein, dass es einfach nicht anders geht – in dem Moment, als da zu stehen und das auszuhalten. Sehr, sehr spannend für mich. Ich habe mir gedacht: Ja gut, so kann man auch seine Grenzen testen.

Ich habe gerade gesagt, für mich wäre das absolut die Hölle. Aber wer weiß, welche Ängste man dadurch überwindet oder was da innerlich mit einem passiert, wenn man einfach nichts machen kann. Sie sagte mir auch: Ich fühlte mich wirklich nur die ersten zehn Minuten komisch. Dann war es einfach okay. Man konnte ja auch nicht Gott weiß wie reden oder die Hände verändern, weil man einfach so eingewickelt war. Man hätte die Augen die ganze Zeit zu machen können, aber man guckt ja zwischendurch auch mal. Und dann ist dieser Mensch so nah.

Ich kann es mir gut vorstellen, dass es eine sehr spannende Begegnung war. Als sie mir das dann erzählt hat dachte ich: Wahnsinn. Mumifizierung. Ich kenne das nur von meinen Gästen, dass ich die in Folie einwickele, nur gewisse Körperteile freischneide und da dann was mache. Aber sich zusammen mit einem Gast einwickeln lassen ist natürlich schon eine Nummer. Finde ich cool irgendwie. Also so viel dazu: Mumifizierung Platz 2. Fand ich halt einfach nur schön.

Jetzt komme ich zu meiner Motivation, diese Folge heute zu drehen. Gestern Abend lag ich mit meiner Kollegin auf der Couch und irgendwann fängt sie an zu telefonieren und ich denke: Was macht sie denn da? Sie fing an, ganz komisch zu sprechen. Zur Info noch: wir haben ein Bezahltelefon im Studio, da können Menschen anrufen, die irgendwelche Fantasien ausleben wollen. Eine Sexhotline ist es am Ende wahrscheinlich.

Rollenspiele am Telefon

Aber meistens wird dieses Telefon auch dazu benutzt, um kuriose Fantasien ausleben zu wollen. Das möchte ich jetzt kurz vorweg nehmen, bevor ich mein persönliches Highlight erzähle. Denn man kann sich ja vielleicht auch mal fragen: Was passiert denn an so einem Telefon eigentlich? Natürlich, wahrscheinlich denken sich jetzt viele: man muss da ins Telefon hauchen, eine ganz erotische Stimme an den Tag legen und dann befriedigen sich die Menschen auf der anderen Seite. Ja sicherlich, aber es ist nicht immer dieses klassische, erotische Gespräch. Ich kann es leider sehr schlecht – was heißt leider – es ist halt einfach so, aber ich kann mich sehr schlecht drauf einstellen, wenn jemand anruft.

Wenn ich mir vorstelle, dass ich eine Abtreibung vorspielen muss, das kriege ich von meinem Kopf her nicht hin. Ich wüsste nicht, was ich sagen soll. Ich kriege es moralisch nicht hin. Und ich weiß auch nicht, was es bringen soll. Das ist jetzt wieder diese andere Seite dieser ganzen Sache: Grenzerfahrungen sammeln.

Natürlich gibt es auch softere Beispiele wie Fieber messen.

Ich dachte am Anfang, als ich ihn zum ersten Mal am Telefon hatte: wie jetzt, Fieber messen? Was soll ich denn da machen? Aber das ist einfach ein Mensch, der möchte nur zuhören wie ich erkläre, wie ich bei ihm Fieber messe. Wieder ein Extrem, natürlich, wie in diesem Bereich so oft passiert, dass es Extreme sind. Aber ich sollte halt Fieber messen! Fragt mich nicht warum, wieso, weshalb. Ich denke mal (das ist jetzt mein Erklärungsansatz), dass diese Vorstellung, etwas anal eingeführt zu bekommen die Situation ausmacht.

Der eine oder andere Mann mag das ja auch. Das könnte ich mir vorstellen. Was da so drum rum passiert. Warum Fieber messen? Warum nicht mit einem Analplug? Ich weiß es nicht. Tatsache ist, dass ich versuche, es mir so zu erklären, damit ich einfach für mich eine Lösung habe. Fiebermessen. Hat man dann mal gemacht.

Aber wie gesagt: mein persönliches Highlight tatsächlich gestern. Sie fing an zu telefonieren und ich sah irgendwann, dass es nicht das Telefon war, sondern ihr persönliches Handy. Ich habe dann einfach mal zugehört. Was sollte sie machen?

Sie sollte jemandem erklären, wie sie ihn verdaut.

Also ich habe auch ein paar Minuten gebraucht, bis ich das realisiert habe. Also auch da wieder: Ist ja nicht so, dass man nicht auch einfach nur ein Mensch ist. Ich dachte – he? Was ist da jetzt wieder los? Was soll ich sagen? Sie erzählte vom in den Mund nehmen, zerkauen, runterschlucken, was im Magen passiert, was sie danach alles noch isst. Sie sollte Fleisch essen, das war für seine Vorstellung toll. Bis hin in den Darm und bis hin zur Ausscheidung. Ich fand’s faszinierend. Ich hing die ganze Zeit an ihren Lippen, weil ich dachte: Eh, da musst du ja auch eine blühende Fantasie haben, um sowas machen zu können.

In anderer Form hatte ich das auch schon mal. Tatsächlich live. Das erzähle ich gleich noch. Aber kurz noch dazu. Ich war sowas von verwirrt und hab gedacht: Wie kommst du jetzt darauf? „Jetzt esse ich noch ein Stück Wiener Würstchen dazu. Die kommen jetzt noch dazu. Du schwimmst schon in meinem Magen auf einem kleinen Marshmallow daher und wirst so langsam verdaut.“, sagte sie und ich war schlicht platt. Ihr könnt euch vorstellen – Wahnsinn, was da wieder passiert war. Als sie aufgelegt hat, hatte sie dann auch kurz vor dem Telefonat ein Video von ihm bekommen.

Ich habe sowas noch nie gesehen. Ein animiertes Video, wie eine wunderschöne Frau im Restaurant sitzt und dieser Mensch verkleinert auf einem Teller steht. Ich weiß nicht, ob er es war. Aber er war eben ein ganz kleiner Mann, der auf einem Teller stand und darum gebettelt hat, von ihr gegessen zu werden. Das war alles animiert.

Man hat nichts Fieses gesehen, sondern einfach nur den Moment, wie sie ihn schluckt. Ich saß da und dachte: Was ist hier los? Aber ich finde auch da – es soll krass sein und es soll Raum geben, dass man darüber auch mal erzählt. Sowas kennt man einfach nicht, dass es sowas gibt. Was ist daran schlimm? Es ist einfach nichts schlimm.

Es ist eine Fantasie und selbst wenn diese Fantasie ausgelebt wird, tut sie keinem weh. Die Menschen tun keinem weh. Sie suchen ja auch nur ein Ventil, wo sie ihre Sachen loswerden können. Natürlich, selbst wenn es so unverständlich ist, auch für mich, hat es ja trotzdem seine Daseinsberechtigung. Diese Menschen, wo das auch immer herkommt, werden ihre Antworten haben. Wenn sie es ausleben wollen, ist sowas eigentlich topp. Wenn man jemanden hat, wo man das machen kann.

Das ist ja mit jeder Vorliebe so. Meistens braucht man ja jemand anderes dazu, um sie ausleben zu können. Und dieses Extrem ist eben auch einfach ein bisschen anders, noch mehr anders als manch andere Vorlieben. Aber Rollenspiele können auch in der Form sein und ausgelebt werden. Da müssen ja jetzt nicht immer nur „Feminisierung“ oder andere Klassiker sein, sondern einfach auch mal sowas. Und ich fand das gestern so extrem spannend, weil ich auch mal einen Gast hatte, den ich aufessen musste – imaginär.

Vore Fetisch
Cést bon

Er war tatsächlich da und ich habe ganz, ganz, ganz lange gebraucht während des Vorgesprächs zu verstehen, dass er das jetzt wirklich von mir möchte. Natürlich war da Engelchen/Teufelchen wieder bei mir wo ich dachte:

Ich muss jetzt ernsthaft aus ihm eine Mousse au Chocolat machen und so tun, als würde ich ihn aufessen?

Und auf der anderen Seite: Witzig, hast du noch nie gemacht. Das ist wie bei vielen Dingen in dieser Szene, dass man wirklich an so viele Grenzen kommt, allein weil es einem im Alltag nicht begegnet. Ich meine, wenn man über die Straße läuft und jemanden fragen würde: Welche Vorliebe hat du? Da würde dieser auch nicht unbedingt raushauen: Ich werde gerne verdaut! Weil das einfach was ganz, ganz tief in einem drin ist. Wahrscheinlich soll es ja auch ein Geheimnis bleiben, oder manche schämen sich auch dafür.

Da gibt es ja verschiedenste Beweggründe, nicht zu sagen was es ist. Das ist auch völlig in Ordnung. Weil man das im Alltag nie antrifft, ist es im Studio umso doller, weil sich die Menschen dort sicherer fühlen.

Sie sitzen da und wissen: okay, ich kann mich jetzt hier auch einfach mal fallen lassen und einfach erzählen. Vermeintlich: diese Frauen, die das machen, sind schon einiges gewohnt. Ich war es damals noch nicht, als er sagte, er möchte, dass ich ihn zu einem Paket zusammenschnüre, ihn dann einfach auf den Boden auf allen Vieren platziere, meine Beine auf ihn lege und mit einem Löffel, den er mitgebracht hat, zu essen.

Ich musste so tun, als würde ich ihn aufessen.

Und dieser Löffel, den er mitgebracht hat, der sollte dann auch unbedingt von mir in den Mund genommen werden, wie man halt so isst, damit er den dann nachher wieder mit nach Hause nehmen kann und die Session verarbeiten kann. Rollenspiele dauern oft noch etwas an. Da ist ja wie dieser Mensch, auf dem ich regelmäßig tanze. Er geht nach der Session baden, weil er das Erlebte so verarbeitet. Es gibt so unfassbar viele Ansätze von Kopfsachen/-dingen, das ist echt krass.

Für mich war das eine sehr verwirrende Session und ich habe danach auch kurz überlegen müssen: Ist das jetzt was für mich? Nee, ist es nicht. Man muss ja auch auf seine eigenen Grenzen achten. Diese Situation an sich, diese Szenerie: ich sollte ihn aufessen und dann wollte er den Kopf auf meinen Bauch legen und hören, wie ich verdaue. Das war alles. Es war nichts weiter! Und das eine Stunde lang. Ich weiß gar nicht, wie ich das betiteln soll. Aber es war einfach eine dieser Situationen, die einfach in Ordnung waren und trotzdem für mich nichts waren. Das stellt man dann für sich fest.

Aber trotzdem war es so cool, wie dankbar auch dieser Mensch war.

Irgendwann kam er dann mit dem Kopf hoch und sagte: „Danke, das reicht mir auch jetzt. Voll schön, dass ich den Löffel jetzt mitnehmen darf. Dann schönen Abend dir noch. Vielen Dank, dass du deine Vorliebe mit mir geteilt hast, in welcher Form auch immer.“

So ist es dann auch; dann darf es auch genau so bleiben. Man muss nicht immer alles erklären können. Wie gesagt: Grenze ja, für mich! Aufgefallen ist es nur, weil es etwas exotischer, war. Rein von der Vorstellung her. Aber für ihn war es das Größte. Er wollte dieses Rollenspiel ausleben und wollte das mit mir ausleben. Was auch immer da bei ihm im Kopf abgeht, geht mich auch am Ende nichts an.

Er war ja nicht irgendwie fies oder hat was gemacht. Sondern alle Gäste bisher wollen einfach nur einen Raum finden, das für sich auszuleben. Und das können sie mit verschiedensten Damen, dann ist es auch in Ordnung. Das ist so ein Themenbereich in dieser Szene, der einen riesengroßen Platz einnimmt. Ja, und wo es auch offensichtlich keinerlei Grenzen gibt. Ich bin gespannt, was noch so kommt. Auf jeden Fall waren das bisher so meine persönlichen Highlights. Ich werde weiterhin brav notieren und mir merken, was da noch so passiert.

Ein paar Schlagwörter

Warum macht sie das?

  • aktuell: BDSM greifbarer machen
  • Ermutigen auch einen Blick über euren Tellerrand zu wagen

Wie macht sie das?

  • Ausbruch - neue/alternative Wege gehen
  • Motivation und Inspiration durch Menschen, Momente und nimmersatte Neugierde

Womit macht sie das?

  • Mit Geschichten aus dem wahren Leben.
  • Mit eigener Erfahrung, die sie euch zu Nutze macht.
  • Mit knallharter Wahrheit und derzeit jeder Menge Fakten über die schwarz-bunte Welt der BDSM Szene